■ René Martens vermißt Ernst Jünger: Nagano nachts, wenn alles schläft (live)
Die Biathlon-Staffel der Frauen stand unter einem ungünstigen Stern. Ernst Jünger, der diese Disziplin so schätzte, weil dabei im Kampfverbund geschossen und marschiert werden muß, wurde zu früh in die Hölle abkommandiert, um die Daumen für Deutschland drücken zu können. Und Simone Greiner-Petter-Memm, die Staffel-Weltmeisterin mit dem poetischen Namen, an dem wir uns niemals satthören werden, lief leider nicht mit.
Eurosport-Moderator Siggi Heinrich und sein Assi, der Ex-Biathlet Fritz Fischer, hatten keinen Sinn für solche Feinheiten. Sie wollten nur Radau machen – nach der simplen Devise: Wacht auf, Verpennte dieser Erde! Heinrich sprach schnell und laut, so laut, daß sich der Verdacht aufdrängte, er leide unter Schwerhörigkeit.
Fischer war nicht ganz so laut, dafür noch schneller als Heinrich. Seinen großen Auftritt hatte Fritz, der Fachmann, als irgendwann der Siggi wissen wollte, wie hoch denn der Puls sei, wenn man am Schießstand ankomme. „So 150, 160“, je nachdem, wie gut man durchtrainiert sei, war die fachmännische Antwort.
Um das ein bißchen zu veranschaulichen, sprach der Fritz direkt zu uns ins Schlafzimmer: Ihr kennt das doch vom Treppensteigen, die einen kommen erschöpft oben an, die anderen nicht. Das sagte er, jedenfalls sinngemäß. Der Originalsatz – mit diversen „wo“ als Relativpronomen – ist leider untranskribierbar.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen