: Religion ist Privatsache
betr.: „Der Buchhalter der Vernunft“, taz vom 9. 2. 09
Bei allem Respekt für das bei vielen Menschen recht ausgeprägte Bedürfnis nach Spiritualität, erscheint mir die übergroße Aufmerksamkeit, die die Kirchen im Allgemeinen und Herr Ratzinger im Besonderen seitens der Medien erfahren, nicht gerechtfertigt. Religion ist Privatsache.
Bei genauer Betrachtung der zahlreichen Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Erde spielen die monotheistischen Religionen sowohl in der Vergangenheit als auch heute eine entscheidende Rolle. Im Namen Gottes wurden mehr Menschen gequält, massakriert, gesteinigt, verbrannt, entmündigt und gedemütigt als in jedem anderen Namen. Erkläre mir mal einer, woher die Kirchen das Recht herleiten, als moralische Instanz aufzutreten und Vorbildfunktion für sich zu beanspruchen.
Zur sehr berechtigten Kritik am Stellvertreter Gottes auf Erden ist meines Erachtens eine kritische Auseinandersetzung mit vor allem den monotheistischen Religionen ganz allgemein vonnöten.
EBERHARD BECK, Murrhardt