Reisebericht Senegal 2016: Impressionen einer Senegal-Reise

Wolf du Mont schildert in einem kurzen Text seine Eindrücke von der taz-Reise in den Senegal im Februar 2016.

Straßenhandel in Dakar Bild: Jenny Baese

Diese Reise war ein begeisterndes Erlebnis! Über Land und Leute-Stadtbesichtigungen hinaus hatten wir eine Vielzahl von Gelegenheiten, die Arbeits- und Interessenschwerpunkte von engagierten Persönlichkeiten in Senegal kennenzulernen. Wir diskutierten intensiv mit Menschen aus verschiedenen Frauenprojekten, aus der Film-, Kunst-, Theater- und Musikszene, Stadtplanung/Architektur und Institutionen (Sozialwissenschaften, Linguistik, Politologie), erlebten Tanz- und Musikpräsentationen „extra für uns“, ermöglicht durch die ausgezeichneten Kontakte unseres Reiseleiters Eric von Grasdorff.

Der intensive Meinungsaustausch erlaubte es uns, ein sehr differenziertes Bild von Historie, Lebenswirklichkeit und Wünschen und Vorstellungen der Menschen in Senegal zu gewinnen. Wie können die Menschen den Spätfolgen des Kolonialismus und dem neokolonialen Druck der Weltökonomie entgegen treten? Strömungen wie die Mouriden-Bruderschaft (Touba) und der Panafrikanismus versuchen dem diskreditierten westlichen Modell (Armut, Korruption) etwas entgegenzusetzen, die „Y´en a marre-Bewegung“, von politischen Rappern initiiert, hofft auf einen „neuen Typ von Senegalesen“, demokratisch, tolerant und anti-korruptiv.

Trotz vieler „schwerer“ Themen genossen wir eine swingende Reiseatmosphäre, angeregt durch unsere exzellenten Reisebegleiter, durch geistreiche und humorvolle Gesprächspartnerinnen, und durch anregende locations wie z.B. das Bekochtwerden bei einer Schneiderin und in einem Künstlerprojekt, die „Oasen“-Inseln Gorée, Ngore, die wunderschönen nächtlichen Konzerte in St. Louis und im „Sobo-Badè“ (Toubab-Dialaw), einem ganz besonderen Bade- und Kunst-Ort. Spitzenleistung unserer super harmonierenden Reisegruppe: eine originelle Rap-Performance für unsere Reisebegleiter am letzten Abend in Dakar.

Die Band Pape Cheikh bei einem Auftritt Bild: Africavenir