ReiseNotizen:
Kulturdorf
Rund 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Vietnams entsteht derzeit eines der größten Tourismusprojekte der Region. Kernpunkt des umgerechnet rund 900 Millionen Mark teuren Urlauberzentrums in der Provinz Ha Tay sind mehrere so genannte Cultural Villages, in denen die Kultur von Vietnams 54 Völkern und ethnischen Minderheiten präsentiert wird. Wie die Vietnam News Agency meldet, soll das Projekt in zehn Jahren zur Jahrtausendfeier Hanois fertig sein.
Rom-Pilger
Der typische ausländische Rom-Pilger gibt für seine Reise umgerechnet rund tausend Mark aus, ist zwischen 45 und 65 Jahre alt – und Deutscher. So beschreibt die mit der Organisation zum Heiligen Jahr befasste Agenzia per la preparazione del Giubileo den Durchschnittsbesucher. 29 Millionen Besucher werden erwartet, davon 40 Prozent aus dem Ausland. Die meisten – oder mehr als 5 Millionen – kommen wahrscheinlich im Mai 2000. Insgesamt sei aber nur ein Viertel, so die Agentur weiter, aus rein religiösen Motiven unterwegs.
Steppenkauf
Eine britische Naturschutzorganisation will die Steppe auf der zu Argentinien gehörenden patagonischen Halbinsel Valdez kaufen, um sie zu schützen und für den Ökotourismus nutzbar zu machen. Der Weltmarktpreis für Schafwolle sei zusammengebrochen. „Deshalb“, so ein Sprecher des World Land Trust (WLT), „werden ganze Landstriche versilbert.“ WLT sammelt nun gemeinsam mit der dortigen Fundación Patagonia Natural Spenden, „damit das Land nicht in falsche Hände gerät“. Die bislang als Schafweide genutzte Küstensteppe sei „eine großartige Wildnis, die es zu schützen gilt“. 10.000 Hektar Land – Heimat der Guanakos und vieler seltener Vogelarten – sind für umgerechnet 1 Million Mark zu bekommen.
Ohne Entsorgungsplan
Weil in Yucatan ein Hotel nach dem anderen aufmacht, werden die Umweltprobleme an Mexikos Karibikküste immer größer. Die einzig bekannte Form der Abfallbeseitigung, so die Umweltorganisation Save, sei in der Region das Vergraben oder Deponieren. Abwässer flössen noch immer teilweise ins Meer. Nur ein schnell realisierter Entsorgungsplan könne bleibende Schäden verhindern. Jetzt lebten erst 100.000 Einwohner entlang der 150 Kilometer langen „Maya-Riviera“. Schon bald aber seien es zehnmal so viele: „Plus 4 Millionen Touristen pro Jahr.“
Walbeobachtung
Richtlinien für den Walbeobachtungstourismus erließ Großbrianniens Umweltminister. Damit sollen Wale, aber auch Delfine besser geschützt werden. Whale-Watching-Boote dürfen beispielsweise künftig nicht mehr quer durch eine Ansammlung von Walen oder Delfinen hindurchfahren, Elterntiere mit Jungen sind ganz in Ruhe zu lassen. tdt
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen