: Reines Klanggold
■ Ab morgen: Kammermusikfest für Bartók bei Radio Bremen
„Kein anderer Musiker unseres Jahrhunderts hat dessen Schrecken so offen ins Gesicht geblickt“ schrieb der englische Schriftsteller Virgil Thomson über die Streichquartette von Béla Bartók. Wie die Quartette von Joseph Haydn, Mozart, Beethoven und Schönberg stehen Bartóks Werke wie Meilensteine in der Geschichte dieser Gattung. Aus Anlaß des 50. Todestages hat sich Radio Bremen nun ein kleines, aber äußerst feines „Kammermusikfest für Belá Bartók“ ausgedacht, in dessen Mittelpunkt die sechs Streichquartette stehen.
In der Komposition des Streichquartettes hat sich immer Entscheidendes an kompositorischem Fortschritt abgespielt. Das Einmalige an Bartóks Musik ist dabei ihre Verwurzelung in der ungarischen Volksmusik, die Nutzung uralten Materials zugunsten einer radikal neuen Sprache. Kaum eines der von 1896 bis 1939 komponierten Werke steht hinter dem anderen zurück: Klangvisionen, Rhythmen und Geräuschklänge sind bis heute selbst von neuester Musik kaum eingeholt. Vom berühmten Keller-Quartett kann man erwarten, daß gerade diese Komponente besonders betont wird.
Außerdem bietet das kleine Musikfest auch noch Kammermusik, unter anderem das Klavierquintett. Sie sei „eine Handvoll unbehauener Golderze, die sich als reines Gold erweist“ (Thomson). usl
Im Sendesaal von Radio Bremen, jeweils 20.30 Uhr, vom 25.bis 30. Mai. Die InterpretInnen sind das Keller-Quartett, Peter Nagy und Eduard Brunner
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