■ Ernteeinsatz: „Reichsarbeitsdienst“?
Bonn (AP) – Der Parlamentarische Staatssekretär Horst Günther vom Bundesarbeitsministerium hat am Sonntag die Absicht verteidigt, Empfänger von Arbeitslosenhilfe künftig vorübergehend beim Ernteeinsatz zu beschäftigen. Eine entsprechende Möglichkeit soll im Beschäftigungsförderungsgesetz verankert werden. Die unter anderem vom DGB kritisierte geplante Maßnahme könne „nicht mit dem Reichsarbeitsdienst und der Praxis der ehemaligen DDR“ verglichen werden. Die Kritiker merkten offenbar nicht, daß sie mit Parolen wie „Erntearbeiten sind für Deutsche nicht zumutbar“ letztlich die Ausländerfeindlichkeit förderten.
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