Regisseur: Michelangelo Antonioni tot
Nach Ingmar Bergman ist nun eine weitere Filmlegende verstorben: Michelangelo Antonioni, der Macher von "Blow Up" und "Zabriskie Point".
ROM taz/epd Der italienische Filmregisseur Michelangelo Antonioni ist tot. Dem italienischen Rundfunk vom Dienstag zufolge starb er am Vorabend (30. Juli) im Alter von 94 Jahren in seiner Wohnung in Ferrara neben seiner Frau in einem Sessel sitzend. Antonioni hatte zuletzt neben Wong Kar Wai und Steven Soderbergh 1995 eine Episode für den Film "Eros" gedreht. Im selben Jahr wurde er mit dem Oscar für seine Karriere ausgezeichnet.
Antonioni gewann 1964 mit dem Film "Die rote Wüste" mit der ihm auch privat verbundenen Monica Vitti in der Hauptrolle einen ersten Goldenen Löwen bei der Filmbiennale von Venedig. Knapp zwanzig Jahre später wurde er in der Lagunenstadt mit einem "Löwen" für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der in England spielende Streifen "Blow up" brachte Antonioni 1966 die Goldene Palme beim Festival von Cannes ein.
Nach dem 1970 im Amerika der Protestbewegungen angesiedelten "Zabrisky Point" drehte er unter anderem einen Dokumentarfilm in China und ein Musikvideo für die italienische Popsängerin Gianna Nannini. Nach einer krankheitsbedingten Pause kehrte er 1982 mit "Identifikation einer Frau" in die Kinos zurück.
Der 1912 in Ferrara geborene Regisseur studierte Wirtschaftswissenschaften in Bologna, bevor er als Filmkritiker zu arbeiten begann. Ende der dreißiger Jahre ging er nach Rom, um die Filmschule Centro Sperimentale di Cinematografia zu besuchen. Dabei arbeitete er u.a. mit Roberto Rossellini und Federico Fellini zusammen, bevor er 1947 seinen ersten Dokumentarfilm "Gente del Po" über die Menschen seiner Heimatregion drehte.
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