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Archiv-Artikel

Regierungskrise in Elfenbeinküste

Von D.J.

BERLIN taz ■ Die Allparteienregierung der Elfenbeinküste steckt erneut in der Krise. Die frühere Staatspartei PDCI (Demokratische Partei der Elfenbeinküste) beschloss am Mittwoch den Rückzug ihrer sieben Minister aus der Regierung, wie ivorische Zeitungen gestern berichteten. In der Regierung teilt sich Staatschef Laurent Gbagbo die Macht mit den Rebellen, die die Nordhälfte des Landes kontrollieren. Erst im Januar hatten die Rebellen einen viermonatigen Boykott der Regierung aufgegeben. Als Grund für den Regierungsaustritt nannte die PDCI Unstimmigkeiten über die Zukunft des Hafens von Abidjan, einer der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Nach Presseberichten versprach Präsident Gbagbo bei seinem Frankreichbesuch im Februar, den Frachtterminal des Hafens an den französischen Konzern Bolloré zu verkaufen, um sich damit die Unterstützung Frankreichs zu sichern. Bei der Kabinettssitzung am Donnerstag lästerte Gbagbo angesichts der leeren PDCI-Stühle, es sei in der Elfenbeinküste wohl die Vogelgrippe ausgebrochen, und wies darauf hin, dass die PDCI keine Waffen und daher kein Drohpotenzial habe. D.J.