Regierungsgeschäfte über Yahoo-Konto: Sarah Palins E-Mail-Account gehackt
Die Gouverneurin von Alaska hat private Mail-Accounts für Regierungsgeschäfte genutzt. Das beweist eine Gruppe von Hackern, die Emails von Sarah Palins Yahoo-Account im Netz veröffentlicht.
Eine Gruppe von Hackern hat den Yahoo-E-Mail-Account der amerikanischen Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin geknackt und Teile ihrer Korrespondenz bei Wikileaks.org veröffentlicht. Die Hacker wollten mit der Aktion offenbar darauf hinweisen, dass Palin Regierungsangelegenheiten über private Email-Accounts erledige - die entgegen den offiziellen Mail-Accounts nicht der Archivierungspflicht unterliegen. Nachdem der Hack bekannt wurde, wurden die Accounts gov.sarah@yahoo.com und gov.palin@yahoo.com gelöscht.
Die bei Wikileaks von der Hacker-Gruppe "Anonymous" veröffentlichten Screenshots von Familienfotos, der Inbox des gov.palin@yahoo.com, Beispielmails und die E-Mail-Kontaktliste von Palin bergen keinen politischen Sprengstoff. Allerdings erfolgen die Hinweise der Hackergruppe auf berufliche Emails vom privaten Mail-Acccount zu einem Zeitpunkt, da Palin sich wegen der "Troopergate" genannten Affäre um ihren Schwager zu rechtfertigen hat, in der ihr vorgeworfen wird, ihr Amt für persönliche Interessen missbraucht zu haben. Die Gouverneurin soll Walt Monegan, einen Mitarbeiter des Department of Public Safety entlassen haben, weil er nicht ihren Wünschen entsprechend den Ex-Mann ihrer Schwester, Mike Wooten, entlassen habe. Wooten befand sich mit Palins Schwester in einem erbitterten Sorgerechtstreit.
Wikileaks kündigt an, weitere E-Mails von Palin zu veröffentlichen, sollte sich ein politischer Hintergrund erweisen. Regierungsgeschäfte von einem privaten Account zu erledigen ist, abgesehen davon, dass die Transparenz und Archivierung eines Regierungsaccounts umgangen werden, zudem sehr unsicher, wie der Hack beweist und gefährdet somit unter Umständen auch die nationale Sicherheit.
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