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Regierungserklärung zu AfghanistanEin Thema, das keins sein soll

Die Nato geht davon aus, dass in Kundus auch Zivilisten starben. Die Meldung kommt nach Merkels Rede. Außer der Linken wollen alle das Thema aus dem Wahlkampf raushalten.

Stellt sich hinter Jung und die Bundeswehr: Merkel im Bundestag. Bild: dpa

BERLIN taz | So ein Glück. Erst am Dienstagvormittag deutscher Zeit gab die Nato bekannt, dass bei dem von der Bundeswehr befohlenen Luftangriff auf zwei Tanklastwagen im nordafghanischen Kundus auch Zivilisten getötet worden seien. Zu dem Zeitpunkt verlas Angela Merkel bereits im Bundestag ihre Regierungserklärung zu Afghanistan. So konnte sie – wie die meisten ihr folgenden Redner – ihre Rede darauf aufbauen, dass ja bislang bloß "widersprüchliche Meldungen" über zivile Opfer vorlägen.

Entsprechend musste sie kein Bedauern kundtun, sondern nur ankündigen. Das tat sie aber relativ deutlich: "Jeder in Afghanistan ohne Schuld zu Tode gekommene Mensch ist einer zu viel", sagte Merkel. Wesentlich deutlicher wurde die Kanzlerin nur noch, als sie sich vor die Bundeswehr stellte. Eine lückenlose Aufklärung der Ereignisse in der Nacht zum Freitag sei "ein Gebot der Selbstverständlichkeit". Doch akzeptiere sie keine Vorverurteilungen: "Ich verbitte mir das im Inland genauso wie im Ausland."

Auf Befehl des Kommandeurs des deutschen Lagers in Kundus hatten zwei US-Bomber vergangenen Freitag zwei Tanklaster bombardiert, die von Taliban gekapert worden waren und sich im Bett des Flusses Kundus festgefahren hatten. Dennoch meinte der Oberst Georg Klein, die Taliban planten damit einen Anschlag, und orderte den Angriff.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Flugzeuge Bilder geliefert, und zwar laut Angaben der Nato von bis zu 120 Menschen, die sich um die Lkws versammelt hatten und bei denen es sich nach Informationen der Bundeswehr um Taliban sowie "Beteiligte" oder "Verbündete" handelte.

Während Verteidigungsminister Franz Josef Jung tagelang erklärte, dass höchstens 56 Taliban ums Leben gekommen seien, stellte der Isaf-Oberkommandierende Stanley McChrystal am Samstag klar, dass es zivile Opfer gebe und dass dies der neuen US-Strategie widerspreche. Der afghanische Präsident Hamid Karsai sprach von 90 Toten und einer "Fehleinschätzung". Nato-Offizielle und Außenminister kritisierten die Deutschen.

Die Opposition im Bundestag verlangte eine Erklärung der Kanzlerin, die sich bisher zum Thema kaum geäußert hat und auf einen Afghanistan-Schwerpunkt im Wahlkampf so wenig Wert legt wie der SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier oder die über das Thema gespaltenen Grünen.

Merkels Gegenoffensive bestand am Dienstag darin, noch für dieses Jahr eine Konferenz in Aussicht zu stellen, die von den Nato-Außenministern schon länger geplant ist. Dort sollten, aufbauend auf dem in London 2006 verabschiedeten "Afghanistan Compact", neue Zielvorgaben sowohl für die Bekämpfung von Kriminalität, Korruption und Drogenhandel, also auch für den Aufbau von afghanischer Armee und Polizei beschlossen werden. Merkel nannte dies eine "Übergabestrategie in Verantwortung". Über eine Laufzeit von fünf Jahren sollten "substanzielle Fortschritte" erzielt werden.

Der FDP-Chef Guido Westerwelle lobte Merkel sofort, "für Deutschland gesprochen" zu haben. Leider habe die Informationspolitik zuvor "eher zur Verwirrung beigetragen". In Richtung der Linkspartei, die am Dienstag am Brandenburger Tor gegen den Einsatz demonstrierte, sagte Westerwelle: "Das ist kein Wahlkampfmanöver. Hier geht es um unser Land."

Außenminister Steinmeier fiel es daraufhin schwer, noch staatstragender als der Aspirant auf sein Amt, also Westerwelle, daherzukommen und eine Botschaft an seine Partei zu richten. Denn auch in der SPD ist der Unmut über den Afghanistan-Einsatz gewachsen. Der Luftangriff vom Freitag sei "nicht irgendein bedauerlicher Zwischenfall", sagte Steinmeier, man könne nun nicht zur Tagesordnung übergehen. Menschlich könne er "nachvollziehen, dass viele nun raus aus Afghanistan" wollten. Doch sei dies "unpolitisch und unhistorisch und deshalb nicht zu verantworten". Man dürfe nicht vergessen, dass "das Nein zu Irak und das Ja zu Afghanistan zusammengehören".

Vielleicht habe die Bundesrepublik "nicht zu jedem Zeitpunkt alles richtig gemacht", sagte Steinmeier. In einer Zwischenbilanz aber halte er fest: "Wir sind in das Engagement nicht kopflos hineingestolpert und dürfen deshalb auch nicht kopflos hinausstolpern." Alle weiteren Zielvorgaben beim Aufbau Afghanistans müssten nun "mit klaren Zeitangaben unterlegt" werden.

Dass schon die bisherigen internationalen Vereinbarungen Ziel- und Zeitgrößen nennen, verschwieg Steinmeier ebenso wie Merkel. Sie wurden stets bald hinfällig. "Die Afghanistan-Politik ist gepflastert mit schönen Worten", sagte später der Grüne Winfried Nachtwei zur taz. Er ist der Ansicht, ein Abzug in zwei bis vier Jahren sei "im verantwortlichen Bereich".

Der Verteidigungsausschuss wurde vom Ministerium am Dienstag darüber informiert, dass die Nato in einem Zwischenbericht von 70 bis 80 Toten ausgeht. Ein schonenderer Angriff am Boden sei nicht möglich gewesen, weil die Bundeswehrtruppen in Kundus 60 Kilometer weiter nördlich eingebunden waren. Am Montag hatte Jungs Sprecher noch gesagt, genau das sei nicht der Fall gewesen.

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58 Kommentare

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  • V
    vic

    Aufmerksam wurde ich durch Georg Schramm. Hab´s überprüft und jetzt sehe ich klar.

    Oberbefehlshaber der Bundeswehr in Friedenszeiten ist der "Verteidigungs"minister.

     

    Oberbefehlshaber der Bundeswehr im Verteidigungsfall ist der/die Bundeskanzler(in).

     

    Das ist der Grund weshalb die BRD keinesfalls im Krieg sein darf, denn Krieg bedeutet Verteidigungsfall.

    Ab diesem Zeitpunkt wäre Merkel verantwortlich. Und DAS will sie natürlich nicht.

  • V
    vic

    "Merkel verbittet sich Vorverurteilung"

     

    Mir verbieten sie gar nichts Frau Merkel.

    Die Traumtänzerin sollte sich besser mal informieren, was die Untersuchungs des Massakers ergeben hat.

    Ich sage nur: Fehlentscheidung. Kompetenzüberschreitung des verantwortlichen Oberst.

  • PP
    Paule Panther

    Ich hätte da eine neue ausrede für Herrn Jung, damit er nicht so alt aussieht!

    "Im Frieden werden auch Tanklaster geklaut."

  • KK
    Klaus Keller

    @ Rumpelstilzchen

    McCr.. macht werbung für die heimatfront und hat mit sicherheit mehr leute auf dem gewissen als der oberst den er kritisiert(als massenmörder wieder willen ein anfänger) und wird auch künftig mehr soldaten wollen, er spielt den sauberman nur!

     

    Es war nicht nötig ihn zu zitieren um auch diesen Krieg als menschengemachte Katastrophe zu sehen.Deshalb habe ich "leider" geschrieben.

     

    Das die Linke die einzige Partei ist in der man sich Mehrheitlich gegen den Krieg ausspricht macht sie zur einzig wählbaren Partei.

    Ich berurteile Personen und Parteien danach was sie tatsächlich tun und wie sie sich in elementaren Kernfragen verhalten.

    Die Befürworter des militärischen vorgehens sprechen den Gegnern das recht auf leben ab und vergrößern, verschlimmern das Problem.

    U.a.Deshalb ärgert mich das verhalten der SPD und der Grünen in den letzten Jahren maßlos.

    Der größere Idiot war in dieser Aussprache eher Westerwelle als Jung....es geht nicht um Parteien sondern um Deutschland(westerwelle)ich dachte ich muß kotzen.

     

    klaus keller hanau

  • T
    toe

    Bin eigentlich kein Fan des Konzepts "Linkspartei", aber fest entschlossen sie diesmal zu wählen.

    Traurig, dass es nur eine einzige Partei in Deutschland gibt, die sich offen gegen diesen irrsinnigen niederträchtigen KRIEG bekennt.

    Sollte vielleicht nach dem Tanklaster-Massaker tatsächlich mal ein Umdenken bez. unserer "Hilfseinsätze" in Afghanistan einsetzen, wären diese Menschen zumindest nicht ganz umsonst gestorben, so zynisch wie das alles leider ist.

  • R
    Renegade

    Wolfgang Stein,

    dann möchte ich mal die Abstimmung sehen, in der sich die Mehrheit der afghanischen Zivilbevölkerung für den Verbleib der Besatzer in ihrem Land ausspricht.

    Ich bin kein Pazifist, und dennoch finde ich Angriffskriege einfach unmoralisch, unmenschlich und völkerrechtswidrig... Das mit der Zivilbevölkerung ist doch wirklich ein Witz. Zumal der tolle Krieg ihnen nichts bringt (außer tote Verwandte).

     

    Und die Behauptung, dass -wir- uns noch immer über alle auf Nazideutschland geworfenen Bomben freuen, ganz gleich, ob sie militärisch sinnvoll waren oder nicht, und am besten gleich noch über die Racheakte der Roten Armee, würde ich ja auch ganz stark anzweifeln. So schrecklich die Kriegsverbrechen der Nazis und der Holocaust waren, berechtigt das niemanden, seinerseits nach gutdünken irgendwelche an den Kampfhandlungen nicht beteiligte Leute zu töten.

     

    Oder meinen Sie, dass dann in 50 Jahren, wenn der Krieg in Afghanistan endlich vorbei ist, die Afghanen den Ex-Besatzern für jede Bombe danken, die auf ihr Land gefallen ist, inclusive der Bomben, die ein paar Dörfer der Talibanunterstützer platt gemacht haben?

     

    Finde ich ziemlich ignorant.

  • D
    da5id

    „Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind.“

    Kurt Tucholsky

     

    Auf dem Schlachtfeld hat sich nichts wesentliches geändert seit dem 1. Weltkrieg. Nur auf der politischen, also der Propaganda-Ebene bemühen sich die kriegstragenden Parteien neuerdings, "internationale Verpflichtungen", unsere "Eingebundenheit" in die UNO und ähnliches mehr anzuführen, um die Bomberei zu rechtfertigen, während damals der Krieg noch eine rein nationale "Verpflichtung" gewesen ist. Das Merkwürdige an dieser Argumentation ist, historisch betrachtet, dass der Völkerbund damals gegründet worden ist, um Kriege zu verhindern. Irgendwas ist da falsch gelaufen...

  • B
    BEOBACHTER

    @Anneliese.

     

    Was bitte haben uns die Afghanen getan? Deutschland und die NATO führen Krieg in einem Land, das uns nicht angegriffen hat. Ebenso wie die USA im Irak.

    Das einzige Verbrechen, dass die Iraker begingen war, dass sie unter einem früheren Freund der Amis, Saddam Hussein, litten und dummerweise auf Milliarden Barrel Öl sitzen.

     

    Wer immer noch an das Märchen vom bösen Butzemann bin Laden glaubt, der wie ein Kastenteufel regelmäßig aus der Mottenkiste geholt (ich frage mich, wen diese Gewohnheitslügner, Kriegsgewinnler und Massenverdummer in 20 Jahren zum Feindbild aufbauen, um den vermeintlich verblödeten eigenen Bevölkerungen diese ständigen aus durchsichtigen und eigensüchtigen ökonomischen Interessen geführten Neokolonial- und Interventionskriege zu verkaufen), dem ist leider auch nicht mehr zu helfen.

     

    Und wer jetzt die Krokodilstränen der NATO-Führer ob der armen unterdrückten Frauen in Afghanistan glaubt, dem sei gesagt, dass unseren Regierenden und insbesondere den USA-Lenkern) die Frauenrechte dort und anderswo ziemlich am A.... vorbeigehen solange nur botmäßige Regime, die willig mit den USA kooperieren, dort herrschen.

     

    Man hat sogar noch im Jahr 2000 mit den Taliban wegen Pipelines verhandelt. Erst als diese nicht "compliant" genug waren mit den Ölinteressen der US-Ölfirmen, war es an der Zeit diese vormals hofierten Taliban zu entfernen.

    Da bot der Anschlag in NY beste Gelegenheit.

     

    Deutschland hat am Hindukusch nichts verloren und die Bundeswehr sollte sich nicht für koloniale Hilfsdienste vor den US-Karren spannen lassen, denn wie man sieht sind unsere lieben Verbündeten gerne mal etwas hinterhältig, so wie sie der Bundeswehr scheinheilig in den Rücken gefallen sind, dankbar für die Gelegenheit mal ausnahmsweise nicht selber wieder für ein Massaker verantwortlich zu sein, welches diese Demokratiebringer den Afghanen schon oft brachten.

     

    Mit jedem Zivilopfer wird den Taliban mehr Zulauf beschert und dieser Krieg immer ungewinnbarer!

     

    Was die mächtige UDSSR nicht schaffte in zehn Jahren (die noch viel rücksichtsloser vorging als die NATO jetzt und mehr Soldaten in Afghanistan hatte), das wird auch der NATO nicht gelingen.

     

    Es ist Zeit für einen Rückzug und Zeit für Verhandlungen, damit tut man den Afghanen den größten Gefallen.

  • U
    unfassbar

    @ Axel Dörken

     

    Falls Sie es noch nicht wußten, das, was Merkel in aller Öffentlichkeit vor luafender Kamera sagt, liest sie von einem Stück Papier ab. Diese Texte werden NICHT von ihr selbst verfaßt.

     

    Wenn unsere Kanzlerin nicht einmal dazu in der Lage ist, bei einer solchen Sache ihren eigenen Worten zu vertrauen und eine freie Rede aus ihrem eigenen Geist zu halten, dann ist sie unfähiger als eine Kuh auf einem Fahrrad und zu dem eine SCHANDE für unser Land.

    Ich schäme mich zutiefst. 150 getötete Zivilisten scheinen es ihr nicht einmal mehr wert zu sein, eigene Worte dafür zu finden. Und so eine Arroganz in Person regiert unser Land?

  • CW
    christoph weichberger

    dem kriegsgeheule der merkel und der merkelianer zum trotz..dieser bombenangriff ist ein massaker welches sich nahtlos einreiht in das von guernica lidice kunduz etc.der tod ein meister aus deutschland....

    das bedauern der opfer klingt hohl aus dem mund eier frau die schon im irak gern dabei sein wollte...nicht selber nein mit deutschen soldaten...

  • V
    vic

    "Außer der Linken wollen alle das Thema aus dem Wahlkampf raushalten"

     

    Ein Grund unter Vielen für mich, die Linke zu wählen.

     

    Merkel ist für mich kein Thema, war sie noch nie.

    Es ist mir egal was die redet.

  • M
    Martin

    Den Weihnachtsmann gibt's also doch!

     

    Da unten sterben Menschen, sowohl durch uns, als auch durch andere. Danke für diese Erkenntnis, Welt!

     

    Schreibt die TAZ auch irgendwann mal wieder einen schönen Artikel zu den täglich vielen tausend Toten in anderen Ländern, die dank der Industriestaaten, wie auch unserem schönen hier, elendig verhungern müssen, während wir uns bei der Entscheidung zwischen Bioladen und Aldi quälen, an Krankheiten krepieren, bei denen wir nur kurz niesen müssten oder von Soldaten beim Frühstück in den Kopf geschossen werden, deren kranke Regime auch unser schönes Deutschland samt seiner übermenschlichen Gesellschaft begünstigt? Und wird dann auch einer von euch dazu einen so herzzerreißenden Kommentar hier schreiben?

     

    Diese Heuchlerei macht mich krank!

     

    Guten Tag

  • R
    Renegade

    Im Endeffekt sind alle getöteten Afghanen unschuldige Opfer, da es ein unrechtmäßiger Krieg ist (ist ja ein Angriffskrieg), da braucht man nicht mal so erhaben sagen, dass eben Kollateralschaden o.k. ist, nicht wahr, Anneliese. Und es ist zu ändern. Truppen abziehen, basta. Viel gekonnt hat man damit natürlich nicht, aber das lässt sich leider nun wirklich nicht ändern (man siehe nur die jüngsten Präsidentschaftswahlen).

     

    Es ist wohl an der Zeit, den Fehler einzugestehen und zu gehen, und vielleicht den Afghanen, die dann bald noch mehr zu leiden haben die Grenzen zu öffnen. Mehr kann man nicht tun, und wenn ich mir die erfolgreiche Geschichte des afghanischen Staates und den Erfolg der kleinen Invasion nach 9/11, denke ich auch, dass die Bundeswehr da noch 50 Jahre ihren "zivilen Wiederaufbau" betreiben kann und es wird trotzdem nicht anders aussehen (na gut, vielleicht gibt es ein paar mehr Ruinen).

     

    Der Westen sollte sich mit der Idee anfreunden, dass sich unser tolles, paradisisches, unverbesserliches Modell der freiheitlich-demokratischen parlamentarischen Demokratie (ja, gleich zwei Oxymora) leider nicht auf jede beliebige Gesellschaft bomben lässt.

  • M
    Martin

    @anneliese: Sie schreiben: 'Frau Merkel wehrt sich zurecht, denn hat die EU und die Nato bei Zivilisten, die die US Armee in den letzten Jahren "beschaedigt" hat, ein solches Theater gemacht?' Und Sie haben angesichts der Hunderttausenden von Toten, die von US-Truppen im Irak und Afghanistan getötet wurden, das Argument der großen Zahl auf Ihrer Seite. Warum wegen ein paar Dutzend oder Hunderten verbrannter Menschen ein Aufheben machen? Oder denken wir einmal an die Millionen, die in den KZs verbrannten. Das wäre eine noch größere Zahl.

  • B
    Boris

    Die Sprache ist verräterisch:

     

    Unschuldige Zivilisten ?

    Aufständische oder Taliban ?

    Beteiligte oder Verbündete ?

    Oder gar "terroristische Taliban",

    wie F J Jung gerne daher palavert.

    Bei aller Verachtung die man den

    "Koranschülern" entgegen bringen sollte,

    sie sind keine Terrororganisation,

    wegen der man ja laut offizieller Leseart

    das Land besetzt hat.In den 80ern

    galten die Mudjahedin im Westen als Freiheitskämpfer.Ich finde jedes Opfer

    dieses Bombardements ist zu bedauern.

     

    Eric S. Margolis:

    "Iraqis and Afghans who oppose US and/or NATO occupation should properly be called `the resistance,’ not `insurgents’ or `terrorists.’ The US invaded both nations and overthrew their recognized governments. One might as well have called the French resistance in World War II, `insurgents."

    http://www.ericmargolis.com/political_commentaries/ending-bushs-big-lie-about-terrorism.aspx

  • M
    micha

    Krieg ist Frieden - Lüge ist Wahrheit

     

    danke george!

  • WS
    wolfgang stein

    der Krieg fordert auch zivile Opfer, und der Gegner

    provoziert, indem er die Zivilbevölkerung bewußt

    verheizt. Sich zurückziehen, dass wäre ein Verrat an

    der Zivilbevölkerung in Afghanistan. Und den ignoranten Pazifisten sei gesagt, dass wir auch noch

    heute für jede Bombe, die auf Deutschland abgeworfen

    wurde, 1939-1945, dankbar sind, inkl. Dresden.

  • P
    Peter

    Zitat: "Es ist wichtig, dass, wenn Fehler gemacht wurden, wir als ganzes Land die Verantwortung dafür übernehmen."

     

    Aber hallo! Ich habe diese Regierung nicht gewählt, und ich möchte nicht für den Sch...ß, den diese Regierung anstellt, in Geiselhaft genommen werden. Wenn diese Regierung sich danach richten würde, was "das ganze Land" bzw. die Mehrheit der Bevölkerung will, dann sollten sich unsere Soldaten aus diesem Land trollen.

     

    @Anneliese: Ja, es ist nicht zu ändern, daß in einem Krieg auch Zivilisten umkommen. Es sei denn, man beendet den Krieg. Im Moment aber wird er gerade noch mehr angefacht, auch durch die Bundeswehr.

  • R
    Rumpelstilzchen

    @ Klau Keller:

     

    Du betreibst in meinen Augen unschöne Meinungsmache.

     

    Zwar stimmt es, dass Lafontaine in seinem Kommentar zur Regierungserklärung McCrystal zitiert.

    Aber was er da zitiert ist die Aussage, dass durch das Töten von Afghanis die Feinde nicht weniger werden - sondern ganz im Gegenteil es dadurch mehr Feinde werden, da die Verwandten der Getöteten sich dadurch oft zum Widerstand entschließen.

     

    Ob nun der McCrystal ein erfahrener Folterknecht ist oder nicht kann ruhig dahingestellt bleiben, es hat mit der Frage hier nichts zu tun.

    Wichtig ist allein, dass selbst der NATO Oberkommandierende einsieht, dass dieser KRIEG mit den bisherig angewandten militärischen Mitteln nicht zu gewinnen ist.

    Nur darum dreht sich das Zitat.

    Es ist also eine mindestens fadenscheinige Meinungsmache, Lafontaine mit einem "Folterknecht" unter eine Decke stecken zu wollen.

     

    Aber vielleicht ist dir das ja egal, weil du möglicherweise auch zu den Leuten gehörst die standhaft behaupten, man könne die Linken nicht wählen, weil sie nur die SED in neuem Kleid wären.

    Jedenfalls bewegst du dich auf ebenso hahnebüchenem Niveau.

     

    Nichts für Ungut,

    und ach wie gut dass niemand weiss...

    ... dein Rumpelstilzchen.

  • A
    Axel

    Frau Merkel und die CDU/CSU/FDP/SPD und Grünen- Kriegskoalition sollten endlich dem mehrheitlichen Wunsch der Bevölkerung in Deutschland entsprechen und die Bundeswehrsoldaten sofort aus Afghanistan zurückholen.

  • V
    Vorschuss

    Frau Merkel will keine "Vorverurteilungen"

     

    = Kritik bitte erst nach der Wahl.

  • A
    Anneliese

    Solche Vorkommnisse geschehen im Krieg, das nennt sich dann: Kollateralschaden.

     

    Frau Merkel wehrt sich zurecht, denn hat die EU und die Nato bei Zivilisten, die die US Armee in den letzten Jahren "beschaedigt" hat, ein solches Theater gemacht? Nein, denn damit haette man ja die guten Beziehungen gefaehrdet.

     

    Da unten ist Krieg und der kostet auch zivile Opfer, schlimm, aber nicht zu aendern. Die militaerischen Gegner nehmen zivile Opfer billigend in Kauf, viele Aktionen richten sich direkt gegen die eigenen Leute.

     

    Und wer verurteilt das ?

  • KK
    Klaus Keller

    Westerwelle zitierte fast wörtlich Kaiser Wilhelm: es geht nicht um Parteien sondern um Deutschland!

    Der Satz im Orginal auf youtube würde mich freuen. Der Mann beweißt sich als Rechtsliberaler.

    Unglaublich was da geredet wurde, Lafo zitierte leider McCrystal der vermutlich erfahrener Folterknecht ist.

    (Frau Künast ist fast begeistert von dem US-General weil er an den Tatort gereist ist.)

     

    Frau Merkel sprach wiederholt von unschuldigen Toten die Sie bedauert.

    Jeder unschuldige Tote ist einer zuviel...

     

    Falsch Frau Merkel jeder getötete ist einer zuviel.

    Menschen zu verbrennen ist ein Verbrechen.

     

    klaus keller hanau

  • KK
    Klaus Keller

    Westerwelle zitierte fast wörtlich Kaiser Wilhelm: es geht nicht um Parteien sondern um Deutschland!

    Der Satz im Orginal auf youtube würde mich freuen. Der Mann beweißt sich als Rechtsliberaler.

    Unglaublich was da geredet wurde, Lafo zitierte leider McCrystal der vermutlich erfahrener Folterknecht ist.

    (Frau Künast ist fast begeistert von dem US-General weil er an den Tatort gereist ist.)

     

    Frau Merkel sprach wiederholt von unschuldigen Toten die Sie bedauert.

    Jeder unschuldige Tote ist einer zuviel...

     

    Falsch Frau Merkel jeder getötete ist einer zuviel.

    Menschen zu verbrennen ist ein Verbrechen.

     

    klaus keller hanau

  • AD
    Axel Dörken

    Na, da hat die oder der Schreiber, scheint mir, intellektuell geschlafen:

     

    "Jeder, der unschuldig ums Leben gekommen oder verletzt worden sei, "ist einer zuviel"" ???

     

    Ist es also die Schuld eines Soldaten, der ihn in den Tod führen kann? Und ist ein toter Soldat nicht zu viel?

     

    Hier ist, wieder einmal, zu erkennen, wie sinnfrei Worte benutzt werden. Selbst von jenen, die sie laut ihres abgeschlossenen Studiums passend einsetzen könnten.

     

    Auch erkenne ich, wie sinnvoll es ist, andere Begrifflichkeiten zu nutzen. An Stelle von menschlichen Begriffen, wie "Schuld" könnten sinnvoller Weise natürliche Begriffe, wie "Ursache/Ursächlichkeit" genutzt werden.

     

    Gerade in einem Land der Dichter und Denker, braucht niermand sagen "Das ist ja komisch.", wenn er nicht lacht, weil er das,w as er so verbal ausdrückt, eigentlich mit "denkwürdig, fragwürdig" oder ähnlich bedacht haben möchte.

     

     

     

    So nebenbei, Frau Merkel:

    Jedes Menschenleben, dass ein gewaltsames Ende findet, empfinde ich als tragisch.

     

    So viel Feinsinnigkeit kann auch eine Bundeskanzlerin haben.

     

    Eine Bundeskanzlerin, die auf Abgeordnetenwatch.de die Fragen ihrer Bürgerinnen und Bürger ignoriert, feinsinnig?

     

    Ich hör schon auf.

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

  • GW
    Giovanni West

    Was macht die deutsche Armee eigentlich überhaupt in Afghanistan. Das ist doch alles Augenwischerei mit angeblich wichtigem Einsatz für die Bevölkerung. Es geht einzig und allein um Machtinteressen. Traurig, dass sich die Grünen in dieser Frage als nützliche Idioten des westlichen Imperialismus dienen. Dafür werden sie diesmal auf meine Stimme bei der Bundestagswahl verzichten dürfen. Und was Frau Merkel und Herr Jung zu dieser Angelegenheit zu sagen haben ist sowieso nur leeres Geplapper. Alles verlogen bis zum Abwinken.

  • O
    Oskar

    Ich habe vorurteile gegen diesen Einsatz und den Bombenangriff.

  • F
    franziska.qu

    Nach der Wahl werden die Kriegsbefürwortungsparteien CDUCSUSPDGRÜNEFDP mehr deutsche Soldaten nach Afghanistan schicken mit mehr Einsatzbefugnissen. Der Krieg weitet sich aus, was ja übrigens erklärtes Ziel der US-amerikanischen Truppenerhöhungen ist. Mehr Tote sind da lt. Obama und US-Militärs eingeplant. Mehr Tote, mehr Zerstörung, noch mehr 'Wiederaufbauteams' zum kämpfen, noch mehr ....

    Das ist die Logik von Vietnam.

    Da geht's dem 'Westen' um was anderes als um die 'armen' afghanischen Frauen.

    Raus da, sofort.

  • N
    Nigredo

    "Es ist wichtig, dass, wenn Fehler gemacht wurden, wir als ganzes Land die Verantwortung dafür übernehmen."

    Alles andere wäre nämlich Landesverrat!

    Und wo wir schon dabei sind: Wenn die Banker Fehler gemacht haben, müssen wir auch als ganzes Land die Verantwortung dafür übernehmen.

     

    Was ist das denn wieder für ein Bullshit?! Die Bevölkerung dieses Landes lehnt diesen Einsatz mehrheitlich ab, den der Bundeskriegsminister nicht zu führen in der Lage ist und wenn diese Parlamentsarmee, die sich nicht dem Souverän unterwerfen will, mal wieder irgendwo ein Masssaker anordnet, dann sollen wir alle die Verantwortung übernehmen? Gehts noch, Frau Merkel?

    Übernehmen sie doch die Verantwortung, wenn es nach ihnen ginge, ständen deutsche Soldaten jetzt auch im Irak - aber ziehen sie uns Unschuldige nicht in ihren schmutzigen Krieg hinein!

  • V
    vic

    Aufmerksam wurde ich durch Georg Schramm. Hab´s überprüft und jetzt sehe ich klar.

    Oberbefehlshaber der Bundeswehr in Friedenszeiten ist der "Verteidigungs"minister.

     

    Oberbefehlshaber der Bundeswehr im Verteidigungsfall ist der/die Bundeskanzler(in).

     

    Das ist der Grund weshalb die BRD keinesfalls im Krieg sein darf, denn Krieg bedeutet Verteidigungsfall.

    Ab diesem Zeitpunkt wäre Merkel verantwortlich. Und DAS will sie natürlich nicht.

  • V
    vic

    "Merkel verbittet sich Vorverurteilung"

     

    Mir verbieten sie gar nichts Frau Merkel.

    Die Traumtänzerin sollte sich besser mal informieren, was die Untersuchungs des Massakers ergeben hat.

    Ich sage nur: Fehlentscheidung. Kompetenzüberschreitung des verantwortlichen Oberst.

  • PP
    Paule Panther

    Ich hätte da eine neue ausrede für Herrn Jung, damit er nicht so alt aussieht!

    "Im Frieden werden auch Tanklaster geklaut."

  • KK
    Klaus Keller

    @ Rumpelstilzchen

    McCr.. macht werbung für die heimatfront und hat mit sicherheit mehr leute auf dem gewissen als der oberst den er kritisiert(als massenmörder wieder willen ein anfänger) und wird auch künftig mehr soldaten wollen, er spielt den sauberman nur!

     

    Es war nicht nötig ihn zu zitieren um auch diesen Krieg als menschengemachte Katastrophe zu sehen.Deshalb habe ich "leider" geschrieben.

     

    Das die Linke die einzige Partei ist in der man sich Mehrheitlich gegen den Krieg ausspricht macht sie zur einzig wählbaren Partei.

    Ich berurteile Personen und Parteien danach was sie tatsächlich tun und wie sie sich in elementaren Kernfragen verhalten.

    Die Befürworter des militärischen vorgehens sprechen den Gegnern das recht auf leben ab und vergrößern, verschlimmern das Problem.

    U.a.Deshalb ärgert mich das verhalten der SPD und der Grünen in den letzten Jahren maßlos.

    Der größere Idiot war in dieser Aussprache eher Westerwelle als Jung....es geht nicht um Parteien sondern um Deutschland(westerwelle)ich dachte ich muß kotzen.

     

    klaus keller hanau

  • T
    toe

    Bin eigentlich kein Fan des Konzepts "Linkspartei", aber fest entschlossen sie diesmal zu wählen.

    Traurig, dass es nur eine einzige Partei in Deutschland gibt, die sich offen gegen diesen irrsinnigen niederträchtigen KRIEG bekennt.

    Sollte vielleicht nach dem Tanklaster-Massaker tatsächlich mal ein Umdenken bez. unserer "Hilfseinsätze" in Afghanistan einsetzen, wären diese Menschen zumindest nicht ganz umsonst gestorben, so zynisch wie das alles leider ist.

  • R
    Renegade

    Wolfgang Stein,

    dann möchte ich mal die Abstimmung sehen, in der sich die Mehrheit der afghanischen Zivilbevölkerung für den Verbleib der Besatzer in ihrem Land ausspricht.

    Ich bin kein Pazifist, und dennoch finde ich Angriffskriege einfach unmoralisch, unmenschlich und völkerrechtswidrig... Das mit der Zivilbevölkerung ist doch wirklich ein Witz. Zumal der tolle Krieg ihnen nichts bringt (außer tote Verwandte).

     

    Und die Behauptung, dass -wir- uns noch immer über alle auf Nazideutschland geworfenen Bomben freuen, ganz gleich, ob sie militärisch sinnvoll waren oder nicht, und am besten gleich noch über die Racheakte der Roten Armee, würde ich ja auch ganz stark anzweifeln. So schrecklich die Kriegsverbrechen der Nazis und der Holocaust waren, berechtigt das niemanden, seinerseits nach gutdünken irgendwelche an den Kampfhandlungen nicht beteiligte Leute zu töten.

     

    Oder meinen Sie, dass dann in 50 Jahren, wenn der Krieg in Afghanistan endlich vorbei ist, die Afghanen den Ex-Besatzern für jede Bombe danken, die auf ihr Land gefallen ist, inclusive der Bomben, die ein paar Dörfer der Talibanunterstützer platt gemacht haben?

     

    Finde ich ziemlich ignorant.

  • D
    da5id

    „Da gab es vier Jahre lang ganze Quadratmeilen Landes, auf denen war der Mord obligatorisch, während er eine halbe Stunde davon entfernt ebenso streng verboten war. Sagte ich: Mord? Natürlich Mord. Soldaten sind.“

    Kurt Tucholsky

     

    Auf dem Schlachtfeld hat sich nichts wesentliches geändert seit dem 1. Weltkrieg. Nur auf der politischen, also der Propaganda-Ebene bemühen sich die kriegstragenden Parteien neuerdings, "internationale Verpflichtungen", unsere "Eingebundenheit" in die UNO und ähnliches mehr anzuführen, um die Bomberei zu rechtfertigen, während damals der Krieg noch eine rein nationale "Verpflichtung" gewesen ist. Das Merkwürdige an dieser Argumentation ist, historisch betrachtet, dass der Völkerbund damals gegründet worden ist, um Kriege zu verhindern. Irgendwas ist da falsch gelaufen...

  • B
    BEOBACHTER

    @Anneliese.

     

    Was bitte haben uns die Afghanen getan? Deutschland und die NATO führen Krieg in einem Land, das uns nicht angegriffen hat. Ebenso wie die USA im Irak.

    Das einzige Verbrechen, dass die Iraker begingen war, dass sie unter einem früheren Freund der Amis, Saddam Hussein, litten und dummerweise auf Milliarden Barrel Öl sitzen.

     

    Wer immer noch an das Märchen vom bösen Butzemann bin Laden glaubt, der wie ein Kastenteufel regelmäßig aus der Mottenkiste geholt (ich frage mich, wen diese Gewohnheitslügner, Kriegsgewinnler und Massenverdummer in 20 Jahren zum Feindbild aufbauen, um den vermeintlich verblödeten eigenen Bevölkerungen diese ständigen aus durchsichtigen und eigensüchtigen ökonomischen Interessen geführten Neokolonial- und Interventionskriege zu verkaufen), dem ist leider auch nicht mehr zu helfen.

     

    Und wer jetzt die Krokodilstränen der NATO-Führer ob der armen unterdrückten Frauen in Afghanistan glaubt, dem sei gesagt, dass unseren Regierenden und insbesondere den USA-Lenkern) die Frauenrechte dort und anderswo ziemlich am A.... vorbeigehen solange nur botmäßige Regime, die willig mit den USA kooperieren, dort herrschen.

     

    Man hat sogar noch im Jahr 2000 mit den Taliban wegen Pipelines verhandelt. Erst als diese nicht "compliant" genug waren mit den Ölinteressen der US-Ölfirmen, war es an der Zeit diese vormals hofierten Taliban zu entfernen.

    Da bot der Anschlag in NY beste Gelegenheit.

     

    Deutschland hat am Hindukusch nichts verloren und die Bundeswehr sollte sich nicht für koloniale Hilfsdienste vor den US-Karren spannen lassen, denn wie man sieht sind unsere lieben Verbündeten gerne mal etwas hinterhältig, so wie sie der Bundeswehr scheinheilig in den Rücken gefallen sind, dankbar für die Gelegenheit mal ausnahmsweise nicht selber wieder für ein Massaker verantwortlich zu sein, welches diese Demokratiebringer den Afghanen schon oft brachten.

     

    Mit jedem Zivilopfer wird den Taliban mehr Zulauf beschert und dieser Krieg immer ungewinnbarer!

     

    Was die mächtige UDSSR nicht schaffte in zehn Jahren (die noch viel rücksichtsloser vorging als die NATO jetzt und mehr Soldaten in Afghanistan hatte), das wird auch der NATO nicht gelingen.

     

    Es ist Zeit für einen Rückzug und Zeit für Verhandlungen, damit tut man den Afghanen den größten Gefallen.

  • U
    unfassbar

    @ Axel Dörken

     

    Falls Sie es noch nicht wußten, das, was Merkel in aller Öffentlichkeit vor luafender Kamera sagt, liest sie von einem Stück Papier ab. Diese Texte werden NICHT von ihr selbst verfaßt.

     

    Wenn unsere Kanzlerin nicht einmal dazu in der Lage ist, bei einer solchen Sache ihren eigenen Worten zu vertrauen und eine freie Rede aus ihrem eigenen Geist zu halten, dann ist sie unfähiger als eine Kuh auf einem Fahrrad und zu dem eine SCHANDE für unser Land.

    Ich schäme mich zutiefst. 150 getötete Zivilisten scheinen es ihr nicht einmal mehr wert zu sein, eigene Worte dafür zu finden. Und so eine Arroganz in Person regiert unser Land?

  • CW
    christoph weichberger

    dem kriegsgeheule der merkel und der merkelianer zum trotz..dieser bombenangriff ist ein massaker welches sich nahtlos einreiht in das von guernica lidice kunduz etc.der tod ein meister aus deutschland....

    das bedauern der opfer klingt hohl aus dem mund eier frau die schon im irak gern dabei sein wollte...nicht selber nein mit deutschen soldaten...

  • V
    vic

    "Außer der Linken wollen alle das Thema aus dem Wahlkampf raushalten"

     

    Ein Grund unter Vielen für mich, die Linke zu wählen.

     

    Merkel ist für mich kein Thema, war sie noch nie.

    Es ist mir egal was die redet.

  • M
    Martin

    Den Weihnachtsmann gibt's also doch!

     

    Da unten sterben Menschen, sowohl durch uns, als auch durch andere. Danke für diese Erkenntnis, Welt!

     

    Schreibt die TAZ auch irgendwann mal wieder einen schönen Artikel zu den täglich vielen tausend Toten in anderen Ländern, die dank der Industriestaaten, wie auch unserem schönen hier, elendig verhungern müssen, während wir uns bei der Entscheidung zwischen Bioladen und Aldi quälen, an Krankheiten krepieren, bei denen wir nur kurz niesen müssten oder von Soldaten beim Frühstück in den Kopf geschossen werden, deren kranke Regime auch unser schönes Deutschland samt seiner übermenschlichen Gesellschaft begünstigt? Und wird dann auch einer von euch dazu einen so herzzerreißenden Kommentar hier schreiben?

     

    Diese Heuchlerei macht mich krank!

     

    Guten Tag

  • R
    Renegade

    Im Endeffekt sind alle getöteten Afghanen unschuldige Opfer, da es ein unrechtmäßiger Krieg ist (ist ja ein Angriffskrieg), da braucht man nicht mal so erhaben sagen, dass eben Kollateralschaden o.k. ist, nicht wahr, Anneliese. Und es ist zu ändern. Truppen abziehen, basta. Viel gekonnt hat man damit natürlich nicht, aber das lässt sich leider nun wirklich nicht ändern (man siehe nur die jüngsten Präsidentschaftswahlen).

     

    Es ist wohl an der Zeit, den Fehler einzugestehen und zu gehen, und vielleicht den Afghanen, die dann bald noch mehr zu leiden haben die Grenzen zu öffnen. Mehr kann man nicht tun, und wenn ich mir die erfolgreiche Geschichte des afghanischen Staates und den Erfolg der kleinen Invasion nach 9/11, denke ich auch, dass die Bundeswehr da noch 50 Jahre ihren "zivilen Wiederaufbau" betreiben kann und es wird trotzdem nicht anders aussehen (na gut, vielleicht gibt es ein paar mehr Ruinen).

     

    Der Westen sollte sich mit der Idee anfreunden, dass sich unser tolles, paradisisches, unverbesserliches Modell der freiheitlich-demokratischen parlamentarischen Demokratie (ja, gleich zwei Oxymora) leider nicht auf jede beliebige Gesellschaft bomben lässt.

  • M
    Martin

    @anneliese: Sie schreiben: 'Frau Merkel wehrt sich zurecht, denn hat die EU und die Nato bei Zivilisten, die die US Armee in den letzten Jahren "beschaedigt" hat, ein solches Theater gemacht?' Und Sie haben angesichts der Hunderttausenden von Toten, die von US-Truppen im Irak und Afghanistan getötet wurden, das Argument der großen Zahl auf Ihrer Seite. Warum wegen ein paar Dutzend oder Hunderten verbrannter Menschen ein Aufheben machen? Oder denken wir einmal an die Millionen, die in den KZs verbrannten. Das wäre eine noch größere Zahl.

  • B
    Boris

    Die Sprache ist verräterisch:

     

    Unschuldige Zivilisten ?

    Aufständische oder Taliban ?

    Beteiligte oder Verbündete ?

    Oder gar "terroristische Taliban",

    wie F J Jung gerne daher palavert.

    Bei aller Verachtung die man den

    "Koranschülern" entgegen bringen sollte,

    sie sind keine Terrororganisation,

    wegen der man ja laut offizieller Leseart

    das Land besetzt hat.In den 80ern

    galten die Mudjahedin im Westen als Freiheitskämpfer.Ich finde jedes Opfer

    dieses Bombardements ist zu bedauern.

     

    Eric S. Margolis:

    "Iraqis and Afghans who oppose US and/or NATO occupation should properly be called `the resistance,’ not `insurgents’ or `terrorists.’ The US invaded both nations and overthrew their recognized governments. One might as well have called the French resistance in World War II, `insurgents."

    http://www.ericmargolis.com/political_commentaries/ending-bushs-big-lie-about-terrorism.aspx

  • M
    micha

    Krieg ist Frieden - Lüge ist Wahrheit

     

    danke george!

  • WS
    wolfgang stein

    der Krieg fordert auch zivile Opfer, und der Gegner

    provoziert, indem er die Zivilbevölkerung bewußt

    verheizt. Sich zurückziehen, dass wäre ein Verrat an

    der Zivilbevölkerung in Afghanistan. Und den ignoranten Pazifisten sei gesagt, dass wir auch noch

    heute für jede Bombe, die auf Deutschland abgeworfen

    wurde, 1939-1945, dankbar sind, inkl. Dresden.

  • P
    Peter

    Zitat: "Es ist wichtig, dass, wenn Fehler gemacht wurden, wir als ganzes Land die Verantwortung dafür übernehmen."

     

    Aber hallo! Ich habe diese Regierung nicht gewählt, und ich möchte nicht für den Sch...ß, den diese Regierung anstellt, in Geiselhaft genommen werden. Wenn diese Regierung sich danach richten würde, was "das ganze Land" bzw. die Mehrheit der Bevölkerung will, dann sollten sich unsere Soldaten aus diesem Land trollen.

     

    @Anneliese: Ja, es ist nicht zu ändern, daß in einem Krieg auch Zivilisten umkommen. Es sei denn, man beendet den Krieg. Im Moment aber wird er gerade noch mehr angefacht, auch durch die Bundeswehr.

  • R
    Rumpelstilzchen

    @ Klau Keller:

     

    Du betreibst in meinen Augen unschöne Meinungsmache.

     

    Zwar stimmt es, dass Lafontaine in seinem Kommentar zur Regierungserklärung McCrystal zitiert.

    Aber was er da zitiert ist die Aussage, dass durch das Töten von Afghanis die Feinde nicht weniger werden - sondern ganz im Gegenteil es dadurch mehr Feinde werden, da die Verwandten der Getöteten sich dadurch oft zum Widerstand entschließen.

     

    Ob nun der McCrystal ein erfahrener Folterknecht ist oder nicht kann ruhig dahingestellt bleiben, es hat mit der Frage hier nichts zu tun.

    Wichtig ist allein, dass selbst der NATO Oberkommandierende einsieht, dass dieser KRIEG mit den bisherig angewandten militärischen Mitteln nicht zu gewinnen ist.

    Nur darum dreht sich das Zitat.

    Es ist also eine mindestens fadenscheinige Meinungsmache, Lafontaine mit einem "Folterknecht" unter eine Decke stecken zu wollen.

     

    Aber vielleicht ist dir das ja egal, weil du möglicherweise auch zu den Leuten gehörst die standhaft behaupten, man könne die Linken nicht wählen, weil sie nur die SED in neuem Kleid wären.

    Jedenfalls bewegst du dich auf ebenso hahnebüchenem Niveau.

     

    Nichts für Ungut,

    und ach wie gut dass niemand weiss...

    ... dein Rumpelstilzchen.

  • A
    Axel

    Frau Merkel und die CDU/CSU/FDP/SPD und Grünen- Kriegskoalition sollten endlich dem mehrheitlichen Wunsch der Bevölkerung in Deutschland entsprechen und die Bundeswehrsoldaten sofort aus Afghanistan zurückholen.

  • V
    Vorschuss

    Frau Merkel will keine "Vorverurteilungen"

     

    = Kritik bitte erst nach der Wahl.

  • A
    Anneliese

    Solche Vorkommnisse geschehen im Krieg, das nennt sich dann: Kollateralschaden.

     

    Frau Merkel wehrt sich zurecht, denn hat die EU und die Nato bei Zivilisten, die die US Armee in den letzten Jahren "beschaedigt" hat, ein solches Theater gemacht? Nein, denn damit haette man ja die guten Beziehungen gefaehrdet.

     

    Da unten ist Krieg und der kostet auch zivile Opfer, schlimm, aber nicht zu aendern. Die militaerischen Gegner nehmen zivile Opfer billigend in Kauf, viele Aktionen richten sich direkt gegen die eigenen Leute.

     

    Und wer verurteilt das ?

  • KK
    Klaus Keller

    Westerwelle zitierte fast wörtlich Kaiser Wilhelm: es geht nicht um Parteien sondern um Deutschland!

    Der Satz im Orginal auf youtube würde mich freuen. Der Mann beweißt sich als Rechtsliberaler.

    Unglaublich was da geredet wurde, Lafo zitierte leider McCrystal der vermutlich erfahrener Folterknecht ist.

    (Frau Künast ist fast begeistert von dem US-General weil er an den Tatort gereist ist.)

     

    Frau Merkel sprach wiederholt von unschuldigen Toten die Sie bedauert.

    Jeder unschuldige Tote ist einer zuviel...

     

    Falsch Frau Merkel jeder getötete ist einer zuviel.

    Menschen zu verbrennen ist ein Verbrechen.

     

    klaus keller hanau

  • KK
    Klaus Keller

    Westerwelle zitierte fast wörtlich Kaiser Wilhelm: es geht nicht um Parteien sondern um Deutschland!

    Der Satz im Orginal auf youtube würde mich freuen. Der Mann beweißt sich als Rechtsliberaler.

    Unglaublich was da geredet wurde, Lafo zitierte leider McCrystal der vermutlich erfahrener Folterknecht ist.

    (Frau Künast ist fast begeistert von dem US-General weil er an den Tatort gereist ist.)

     

    Frau Merkel sprach wiederholt von unschuldigen Toten die Sie bedauert.

    Jeder unschuldige Tote ist einer zuviel...

     

    Falsch Frau Merkel jeder getötete ist einer zuviel.

    Menschen zu verbrennen ist ein Verbrechen.

     

    klaus keller hanau

  • AD
    Axel Dörken

    Na, da hat die oder der Schreiber, scheint mir, intellektuell geschlafen:

     

    "Jeder, der unschuldig ums Leben gekommen oder verletzt worden sei, "ist einer zuviel"" ???

     

    Ist es also die Schuld eines Soldaten, der ihn in den Tod führen kann? Und ist ein toter Soldat nicht zu viel?

     

    Hier ist, wieder einmal, zu erkennen, wie sinnfrei Worte benutzt werden. Selbst von jenen, die sie laut ihres abgeschlossenen Studiums passend einsetzen könnten.

     

    Auch erkenne ich, wie sinnvoll es ist, andere Begrifflichkeiten zu nutzen. An Stelle von menschlichen Begriffen, wie "Schuld" könnten sinnvoller Weise natürliche Begriffe, wie "Ursache/Ursächlichkeit" genutzt werden.

     

    Gerade in einem Land der Dichter und Denker, braucht niermand sagen "Das ist ja komisch.", wenn er nicht lacht, weil er das,w as er so verbal ausdrückt, eigentlich mit "denkwürdig, fragwürdig" oder ähnlich bedacht haben möchte.

     

     

     

    So nebenbei, Frau Merkel:

    Jedes Menschenleben, dass ein gewaltsames Ende findet, empfinde ich als tragisch.

     

    So viel Feinsinnigkeit kann auch eine Bundeskanzlerin haben.

     

    Eine Bundeskanzlerin, die auf Abgeordnetenwatch.de die Fragen ihrer Bürgerinnen und Bürger ignoriert, feinsinnig?

     

    Ich hör schon auf.

     

    Liebe Grüße

    Axel Dörken

  • GW
    Giovanni West

    Was macht die deutsche Armee eigentlich überhaupt in Afghanistan. Das ist doch alles Augenwischerei mit angeblich wichtigem Einsatz für die Bevölkerung. Es geht einzig und allein um Machtinteressen. Traurig, dass sich die Grünen in dieser Frage als nützliche Idioten des westlichen Imperialismus dienen. Dafür werden sie diesmal auf meine Stimme bei der Bundestagswahl verzichten dürfen. Und was Frau Merkel und Herr Jung zu dieser Angelegenheit zu sagen haben ist sowieso nur leeres Geplapper. Alles verlogen bis zum Abwinken.

  • O
    Oskar

    Ich habe vorurteile gegen diesen Einsatz und den Bombenangriff.

  • F
    franziska.qu

    Nach der Wahl werden die Kriegsbefürwortungsparteien CDUCSUSPDGRÜNEFDP mehr deutsche Soldaten nach Afghanistan schicken mit mehr Einsatzbefugnissen. Der Krieg weitet sich aus, was ja übrigens erklärtes Ziel der US-amerikanischen Truppenerhöhungen ist. Mehr Tote sind da lt. Obama und US-Militärs eingeplant. Mehr Tote, mehr Zerstörung, noch mehr 'Wiederaufbauteams' zum kämpfen, noch mehr ....

    Das ist die Logik von Vietnam.

    Da geht's dem 'Westen' um was anderes als um die 'armen' afghanischen Frauen.

    Raus da, sofort.

  • N
    Nigredo

    "Es ist wichtig, dass, wenn Fehler gemacht wurden, wir als ganzes Land die Verantwortung dafür übernehmen."

    Alles andere wäre nämlich Landesverrat!

    Und wo wir schon dabei sind: Wenn die Banker Fehler gemacht haben, müssen wir auch als ganzes Land die Verantwortung dafür übernehmen.

     

    Was ist das denn wieder für ein Bullshit?! Die Bevölkerung dieses Landes lehnt diesen Einsatz mehrheitlich ab, den der Bundeskriegsminister nicht zu führen in der Lage ist und wenn diese Parlamentsarmee, die sich nicht dem Souverän unterwerfen will, mal wieder irgendwo ein Masssaker anordnet, dann sollen wir alle die Verantwortung übernehmen? Gehts noch, Frau Merkel?

    Übernehmen sie doch die Verantwortung, wenn es nach ihnen ginge, ständen deutsche Soldaten jetzt auch im Irak - aber ziehen sie uns Unschuldige nicht in ihren schmutzigen Krieg hinein!