Regierungsbildung in Island: Kristrún Frostadóttir wird neue Ministerpräsidentin
Drei Wochen nach der Wahl präsentieren die Chefinnen dreier Parteien ihren Koalitionsvertrag. An der Regierungsspitze: eine 36-jährige Sozialdemokratin. Im Kabinett sind die Frauen erstmals in der Überzahl.
![Kristrún Frostadóttir. Vor ihr steht eine auf sie ausgerichtete Fernsehkamera. Im Hintergrund orangefarbenes Licht und mehrere Menschen Kristrún Frostadóttir. Vor ihr steht eine auf sie ausgerichtete Fernsehkamera. Im Hintergrund orangefarbenes Licht und mehrere Menschen](https://taz.de/picture/7428941/14/Kristru-n-Frostado-ttir-1.jpeg)
Frostadóttir ist die jüngste Regierungschefin in der Geschichte des Landes, und mit der neuen Regierung sind erstmals mehr Frauen im Kabinett als Männer.
Island wird künftig von einer in der politischen Mitte angesiedelten Koalition regiert. In den vergangenen sieben Jahren war in dem Land eine ungewöhnliche Dreierkoalition über die politische Mitte hinweg an der Macht, die von der Links-Grünen Bewegung über die mittig stehende Fortschrittspartei bis zur liberal-konservativen Unabhängigkeitspartei reichte. Die meiste Zeit davon amtierte die Links-Grüne Katrín Jakobsdóttir als Ministerpräsidentin, seit April dann der Chef der Unabhängigkeitspartei, Bjarni Benediktsson. Diese Koalition hatte lange Zeit mit großen Unstimmigkeiten zu kämpfen, unter anderem in Migrations- und Energiefragen, weshalb sie Mitte Oktober letztlich auch zerbrach.
Frostadóttirs Sozialdemokraten waren bei der Wahl vor drei Wochen mit 20,8 Prozent der Stimmen stärkste Kraft geworden, sie konnten dabei ebenso wie die Liberale Reformpartei und die Volkspartei starke Zugewinne verzeichnen. Die drei Parteien erhielten insgesamt 36 der 63 Sitze im isländischen Parlament. Die bisherigen Regierungsparteien erlitten dagegen teils starke Verluste. Die Links-Grünen flogen sogar aus dem Parlament.
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