Regenbogen statt grün

■ Abtrünnige Hamburger Grüne haben sich getauft. Austritte insgesamt gering

Hamburg/München (taz/dpa/AP) – Die fünf abtrünnigen Bürgerschaftsabgeordneten aus Hamburg, die in der vergangenen Woche wegen des Bielefelder Parteitages der grünen Partei den Rükken kehrten, haben sich jetzt einen Namen gegeben: „Regenbogen – für eine neue Linke“.

„Wir fangen etwas Neues an – dafür haben wir den Regenbogen zum gemeinsamen Symbol von Bezirken und Bürgerschaftsgruppe gemacht“, erklärten die Abgeordneten Heike Sudmann, Julia Koppke, Susanne Uhl, Lutz Jobs und Norbert Hackbusch am Mittwoch in Hamburg. „Der Regenbogen steht für die Buntheit eines neuen Bündnisses, für das wir uns einsetzen wollen.“ Ziel sei eine neue, wiederbelebte, schwungvolle Linke, „die in Hamburg laut und kräftig mitmischt“.

Im Parlament treten sie als eigene Gruppe auf. Die rot-grüne Koalition im Hamburg ist durch die Abspaltung nicht gefährdet.

Insgesamt hat der Parteitagsbeschluß zu den Nato-Angriffen auf Jugoslawien jedoch nicht zu einer Austrittswelle geführt. Die Partei habe, so die grüne Vorstandssprecherin Antje Radcke, lediglich 100 Mitglieder verloren. Seit dem 14. Mai gab es 350 Austritte, denen 250 neue Mitglieder gegenüberstehen. Insgesamt haben seit Kriegsbeginn 1.100 Mitglieder die Partei verlassen. Im selben Zeitraum traten 750 Personen den Grünen bei.