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Rechtspopulisten zum Massaker in Norwegen"Wir sind unschuldig"

Anders Behring Breivik war acht Jahre lang Mitglied des Jugendverbands der rechten Fortschrittspartei. Wie die "Islamkritker" auf das Massaker reagieren.

Trauer: Blumen vor der Kathedrale in Oslo. Bild: reuters

STOCKHOLM taz | "Wir sind ein unschuldiges Opfer", beklagt sich Siv Jensen, die Vorsitzende der Fortschrittspartei, in einem Fernsehinterview. "Genauso abscheulich wie das, was geschehen ist, ist es aber, wie einzelne Medien versuchen, eine Verbindung zwischen uns und der Untat dieses Mannes herzustellen." Obwohl Anders Behring Breivik acht Jahre lang Mitglied des Jugendverbands ihrer Rechtsaußenpartei war, die bei den Wahlen vom September 2009 auf 22,9 Prozent der Stimmen kam und die zweitstärkste Fraktion im Parlament stellt, lehnt Jensen jede Mitverantwortung für das Massaker ab.

"Natürlich hat die Fortschrittspartei nicht zu Gewalt aufgefordert", meint Daniel Pohl, Chefredakteur der antirassistischen Zeitschrift Expo. Aber die Ideenwelt, in der sich Breivik bewegt habe, finde man bei Parteien wie der norwegischen Fortschrittspartei oder den Schwedendemokraten. Und man könne die Handlungen eines Individuums nicht abtrennen vom politischen Milieu, in dem es sich bewege: "Ebenso wie Dschihadisten, die bereit sind, sich in die Luft zu sprengen, ihre Inspiration bei den etablierteren Verfechtern des Islamismus finden."

Jimmie Åkesson, der 32-jährige Vorsitzende der Schwedendemokraten, sieht das freilich ganz anders. Er könne gar nicht verstehen, so gab er der Tageszeitung Dagens Nyheter zu Protokoll, warum sich Breivik positiv auf seine Partei beziehe und sie dafür lobe, als einzige schwedische Partei "die Unruhe der meisten Schweden wegen der Einwanderungs- und Integrationspolitik des Landes" ernst zu nehmen. Ansonsten hat Åkesson, dessen Partei mit 5,7 Prozent der Stimmen letztes Jahr erstmals der Sprung in den schwedischen Reichstag gelang, kein Problem damit, wenn ein Kommunalpolitiker seiner Partei Sinti und Roma als "Heuschrecken" bezeichnet oder der außenpolitische Sprecher die Islamisierung die größte Bedrohung Europas nennt.

Bedauerlich finden es auch die "Wahren Finnen", die im Februar dieses Jahres mit 19,1 Prozent zur drittstärksten Partei des Landes wurden, wenn man sie mit dem Massaker von Oslo in Verbindung bringt. Der Abgeordneter Jussi Halla-aho, der auf seiner Internetseite Texte mit Titeln wie "Warum Rasse bedeutend ist" veröffentlicht und schrieb, dass Frauen, die für eine multikulturelle Gesellschaft seien, von ausländischen Männern vergewaltigt werden müssten, damit sie zur Vernunft kommen - meint nun, er könne ja nichts dafür, wenn andere Menschen seine Ansichten teilten. "Und Breivik ist eben ein kranker Mensch."

Nur ein Psychopath

Von einem "gewalttätigen Psychopathen" spricht auch der in der islamkritischen Szene geschätzte norwegische Blogger Fjordman, den Breivik in seinem "Manifest" kapitelweise zitiert. Er habe "ihn nie getroffen" und "bedauere es außerordentlich, dass er mich zitiert", gibt Fjordman der Tageszeitung VG zu Protokoll. "Ich habe nie für Gewalt plädiert." Breivik sei "ein Monster". Es sei absurd, Islamkritikern eine Mitverantwortung anzuhängen, wenn ein Psychopath "auf das eigene Volk, noch dazu auf Nichtmuslime" schieße.

Sind die Betreiber eines Internetforums wirklich nicht verantwortlich, "wenn dort eine hysterische Debatte nur zu häufig die Grenze zum Hass überschreitet?", fragt Helge Øgrim, Redakteur der norwegischen Fachzeitzeitschrift Journalisten. Und können sie wirklich die Augen davor verschließen, "welch bedeutenden Einfluss das auf Menschen hat, die sich von anderen Eindrücken isolieren"? Er verweist dabei vor allem auf das norwegische Webforum document.no, wo sich mindestens 75 Beiträge von Breivik finden, in denen dieser seinen Hass auf Muslime und Linke kundtut.

Nein, antwortet der Verantwortliche für das Forum, Hans Rustad, in einem Interview mit der Tageszeitung Klassekampen. Das sei eine legitime Debatte, solange niemand zur Gewalt auffordere. Im Nachhinein könne man aus Breiviks Beiträgen natürlich "Andeutungen" herauslesen. "Zensur" sei aber kontraproduktiv und könne zu einer weiteren Radikalisierung führen.

Im eigentlich Sinne schuldig sei der Täter, entgegnet Øgrim. "Aber wir müssen uns fragen, ob es gefährlicher ist, als wir bislang gedacht haben, wenn sich virtuelle politische Ghettos entwickeln, in denen sich Menschen mit extremistischen Ansichten in Debatten gegenseitig hochschaukeln."

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30 Kommentare

 / 
  • B
    Boumedienne

    @Seneca_Nero: Megawati Sukarnoputri heisst die Frau, die 2001 in Indonesien gewählt wurde...wann gab es in Deutschland die erste Frau als Staatsoberhaupt? Bis auf England gab es das bis dahin noch in gar keinem christlichen Land...und Singapur hat einen Halbmond auf der Fahne: weshalb wohl ? Bestimmt nicht, weil es sich als buddistisch oder christlich sieht (auch wenn es nur noch 14% Christen in Deutschland gibt, gilt dieses Land noch als christliches Land oder ?)..ausserdem sind die Aid Al-Kebir und Aid Al-Fitr dort nationale Feiertage, sowie hier Christi Himmelfahrt...

    Und Dubai hat die Technik, egal wo her...die deutschen Ingenieure dürfen dort arbeiten und dann wieder zurück in ihr Land - das nennt man Gastarbeiter (aber das Konzept kennt man ja hier nur zu gut...)...die anderen Golf-Länder sind übrigens auch die Zukunft: Qatar entwickelt gerade Fussball-Stadien, die hat die Welt noch nicht gesehen...Europa war gestern, die Zukunft ist der arabische Golf...Banu Qureiza ist ein Mythos, ich äussere mich dazu, wenn du mir Beweise deiner Worte liefern kannst (Beweise, keine Wikipedia-Artikel..). Die Sache mit Herrn Ghezzali ist traurig, aber das funktioniert auch andersrum: in Algerien wurde die Mehrheit der Bevölkerung unterdrückt, nur weil sie nicht vom Islam zum Christentum konvertieren wollte - in 132 Jahren christlicher Herrschaft (von 1830 bis 1962) bekamen nur ca. 2300 Algerier volle Rechte (von mehreren Millionen Menschen) - nur die, die dem Islam, d.h. ihrer Kultur, abgeschworen haben...was sagst du dazu ?

  • S
    Seneca_Nero

    @ Boumedienne

     

    Zitat

    "...Wenn du die Zukunft sehen möchtest, d.h. die Technologie und den Urbanismus der Zukunft, dann geh nach Dubai. Wenn du eine wirklich saubere Stadt sehen möchtest, dann geh nach Singapur oder Malaysia. Wenn du das Land sehen möchtest, das als erstes Land der Welt überhaupt, eine Frau als Staatsoberhaupt hatte, dann geh nach Indonesien...all diese Staaten sind muslimisch geprägt oder haben eine muslimische Mehrheitsbevölkerung...."

     

     

    Deinem Nutzernamen nach ist zu vermuten, dass du aus dem Maghreb kommst. Wie tolerant man in der Gegend ist, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

     

    http://www.taz.de/!75039/

     

    Kacem El Ghazzali ist mir in Deutschland herzlich willkommen. Wenn ein Buch wie der Koran schon einem zu anfangs auffordert, dass an ihm nicht zu zweifeln ist, dann kommt mir gleich die Galle hoch. Kacem El Ghazzali hat so manchem Deutschen was voraus. Denn er hat kapiert, was es mit den lumpigen Religionen auf sich hat. Damit meine ich nicht bloß das Mohammedanertum. Vielleicht kapierst du das ja auch noch irgendwann. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

     

    Wer entwickelt für Dubai die Technik, auf wessen massiver Unterstützung sind sie angewiesen? Diese Unterstützung wird mit den Öl-Milliarden teuer im Westen eingekauft. Dennoch ist man dort so dämlich und hat vergessen, sich eine Kanalisation zu bauen. Eine Stadt ohne Kanalisation ist schon sehr fortschrittlich, muss ich echt zugeben. Da wäre ich nie drauf gekommen. Des Weiteren solltest du dir mal anschauen, wie dort Menschen aus Indien und Pakistan offiziell ausgebeutet werden.

     

    Seit wann ist Singapur eine mehrheitlich mohammedanische Stadt? Informier dich erst mal, bevor du in die Vollen gehst. Laut CIA World Factbook leben dort bloß 14,9 % Mohammedaner.

    Seit wann hatte Indonesien weltweit das erste weibliche Staatsoberhaupt? Ich kenne Mohammedaner, die gehen nicht so schlampig mit Fakten um wie du.

     

    Kannst dich ja mal zu Mohammeds Völkermord an dem jüdischen Stamm der Banu Quraiza äußern? Verschont wurden gemäß den Sahih-Hadithen bloß die männlichen Stammesmitglieder, die zum Mohammedanertum übergetreten sind - das waren keine handvoll.

  • B
    Boumedienne

    @Mueller: Das Christentum und die christliche Sekte der Freimaurer habe ich nicht vergessen. Alle, die den Islam hassen, tun dies aus der oft unterbewussten Motivation, den Kampf der Christen gegen die Muslime fortzuführen. Diese Leute sind einfach noch nicht in der Moderne angekommen.

    @Seneca_Nero: Du schreibst wirklich in all deinen Kommentaren, unter verschiedenen Artikeln, den selben Mist. Du versuchst den Islam als rückschrittlich zu zeigen. Wenn du die Zukunft sehen möchtest, d.h. die Technologie und den Urbanismus der Zukunft, dann geh nach Dubai. Wenn du eine wirklich saubere Stadt sehen möchtest, dann geh nach Singapur oder Malaysia. Wenn du das Land sehen möchtest, das als erstes Land der Welt überhaupt, eine Frau als Staatsoberhaupt hatte, dann geh nach Indonesien...all diese Staaten sind muslimisch geprägt oder haben eine muslimische Mehrheitsbevölkerung...das kann man natürlich in deinem "national-befreitem" Dorf in Brandenburg nicht wissen...

  • S
    Seneca_Nero

    @ Ünal Ejder

     

    Zitat

     

    "Ich kann nur nicht ganz schlüssig nachvollziehen, wieso gleich eine ganze Religion die Schuld an einem Terrorakt tragen kann, welches eine einzelne Person begeht und wieso plötzlich politisch oder rassistisch motivierte Terrorakte nichts mit den entsprechenden Parteien und Gruppierungen haben soll."

     

     

    Welcher Rechtspopulist fordert zu Massakern auf? Keiner.

    Welcher Rechtspopulist hat Massaker begangen? Keiner.

    Welcher sog. Rechtspopulist stinkt so sehr, dass er sich für nachahmenswert hält? Keiner.

     

    Wer jetzt auf die Idee kommt, Breivik als Rechtspopulist zu bezeichnen, sollte mal überlegen, wie sich Massaker mit Populismus vertragen.

     

    Hat Mohammed Massaker an Unschuldigen begangen bzw. gutgeheißen? Ja, das hat er. So ist es nach der Quellenlage der Sahih-Hadithe, die als zuverlässig gelten.

     

    Wen sollen sich die Mohammedaner als Vorbild nehmen? Mohammed.

    Da kann es einen keineswegs wundern, wenn manche Mohammedaner auf die Idee kommen, Massaker zu begehen. Schließlich können sie ja sagen: Ich ahme doch nur Mohammed nach, wie es mir der Koran gebietet.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Banu_Quraiza

    http://www.usc.edu/schools/college/crcc/engagement/resources/texts/muslim/search.html (Suchbegriff: Quraiza)

     

     

    Was Atatürk, der schon 1933 die nächsten 12 Jahre richtig prophezeite, von Mohammed hielt kann man am folgenden Zitat ablesen.

     

    "Seit mehr als 500 Jahren haben die Regeln und Theorien eines alten Araber-Scheichs und die abstrusen Auslegungen von Generationen von schmutzigen und unwissenden Pfaffen in der Türkei sämtliche Zivil- und Strafgesetze festgelegt. Sie haben die Form der Verfassung, die geringsten

    Handlungen und Gesten eines Bürgers festgesetzt, seine Nahrung, die Stunden für Wachen und für Schlafen, den Schnitt der Kleider, den Lehrstoff in der Schule, Sitten und Gewohnheiten und selbst die intimsten Gedanken. Der Islam, diese absurde

    Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet"

     

    [Quelle: http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/diss/2003/fu-berlin/2001/57/5Kap2.pdf

    S. 42 ff. 2.3.3 Feindbild Islam, 1923

    Des Weiteren stellt Cem Dalaman dort die Einstellung des Kemalismus dar. - "Der Islam wurde in der Schule, wie ich mich selbst an den Unterricht erinnere, bis in die siebziger Jahre, neben dem Kommunismus, als der Grund aller Übel dargestellt und etwas, wozu sich „nur Analphabeten und anatolische Bauern bekennen“41 würden." (S. 43)

    Zum Hintergrund von Cem Dalaman siehe hier:

    http://www.taz.de/!17866/ (Integrationssender Radio Multikulti)]

  • D
    daswois

    @Mario Kischkies

     

    ...? Nur ist der Norwegische Parteipolitische Diskurs offensichtlich und nicht nur für die Augen und Ohren der Soziologen/Philologen/Philosophen, also recht deutlich und fundamental im idiotischen angekommen. So wie z.B. Berlusconi seine langjährige Verbindung zu einem Mafiapaten, seinem Stallknecht oder die Bungparties, rechtfertigte.

     

    cu daswois

  • R
    Renegade

    Das sich das neokonservative und rechtspopulistische Milieu abgrenz, ist ja klar. Schließlich sind sie ja gutbürgerlich und kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Wie viele NPD-Wähler in Sachsen. Die Politikelite bedient sich zwar gern der wortwörtlichen Schlagkraft der extremeren, jugendlicheren Anhänger ihrer Ideologie, aber für die Öffentlichkeit wird es alles schön so verpackt, dass es dann wunderbar ins Wohnzimmer der Mittelschicht passt.

     

    Hätte Breivik eine Moschee in die Luft gejagt und keine Kinder erschossen, wäre die Sympathie schon größer geworden. Hätte er irgendwie anders Publicity für sein Manifest gemacht, ohne sich so militant zu geben, noch größer.

     

    Ich hatte noch keine Zeit, mir die 1500 Seiten durchzulesen, aber was so an Inhalten durchgesickert ist, ist doch bei weitem nichts neues, und auch bei weitem nichts, was man nur in irgendwelchen rechten Foren lesen kann. Das sind Meinungen, die wir hier täglich in der Zeitung lesen können. Die von zunehmend erfolgreichen europäischen Parteien vertreten werden. Die bei der konservativen Bevölkerung mehr und mehr auf Zuspruch stoßen.

     

    Studiert mal Jura oder BWL und redet mit den Leuten der "Anti-Gutmenschen" und "Anti-PC" Schiene - die teilen diese Ansichten auch und sind ach so islamkritisch, obwohl die meisten von ihnen damit nichtmal was zu tun haben.

     

    Aber das Feindbild ist da, und es kommt nicht nur vom rechten Rand, nein, auch aus der Mitte der Gesellschaft, aus Gewässern, in denen auch bspw. die CDU seit einigen immer wieder zu fischen versucht.

  • M
    mueller

    @Boumedienne

     

    Fehlen bei der Komplizenaufzählung noch die Christen und die

    Freimaurer (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität),

    deren Mitglied der Mörder bis vorgestern war.

    Das Attentat kam wohl gerade Recht, um alle mit nicht genehmer Meinung

    in die Pfanne zu hauen.

    Einfach nur widerlich diese klammheimliche Freude.

  • B
    broxx

    Wenn dann sind die Grünen dran schuld! Oder der Papst, oder, oder, oder...oder die TAZ mit ihrer unsäglichen Indoktrination?

  • NE
    Ünal Ejder

    Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie schnell man bei einer Religion ankommt, wenn es sich um religiös motivierte Gewalttaten hnadelt und wie es plötzlich ganz anders ist, handelt es sich um politisch und/oder rassistisch motivierte Taten handelt.

     

    Machen wir uns nichts vor, ganz gleich welche Art von Motivation oder Antrieb dahinter steckt, es ist und bleibt eine Gewalttat gegen andere, anders denkende, Menschen und jede jede Gesellschaft, wie auch immer diese im Einzelnen aussehen mag, muss sich entschieden gegen diese Menschenfeinde stellen!

     

    Ich kann nur nicht ganz schlüssig nachvollziehen, wieso gleich eine ganze Religion die Schuld an einem Terrorakt tragen kann, welches eine einzelne Person begeht und wieso plötzlich politisch oder rassistisch motivierte Terrorakte nichts mit den entsprechenden Parteien und Gruppierungen haben soll.

     

    Auf der einen Seite wird Terror als legitimes Mittel dargestellt, welchen man in Kauf nehmen sollte, wenn man seine Ziele erreichen möchte. Auf der anderen Seite wird aber genauso offen gegen "Andersartige" aufgestachelt, wo es nur möglich ist.

     

    Wie man es auch sehen mag, und hier lasse ich mir den Vorwurf des undemokratischen gefallen, für mich sind beide Seite, welche gegen andere gerichtet sind und dafür Gewalt als Mittel zum Zweck akzeptieren/tolerieren genauso Verbrecher, wie es Demagogen sind, die zum Handeln gegen Andere aufwiegeln.

    Beide sind Menschenfeinde!

  • A
    AuWeiA

    Wieso eigentlich unterschlägt die taz, dass sich der Attentäter vor vielen Jahren aus der Fortschrittspartei zurückzog, weil sie ihm zu lasch war? Schreibt die taz dies nicht, weil es nicht zum Bild passt, das die taz erzeugen möchte? Manipulation nennt sich das.

  • MK
    Mario Kischkies

    Moment mal;hat nicht auch Bündnis90/Die Grünen "ehemalige",die sich heute im Nazi Spektrum,tummeln?

    Was werden sie sagen,wenn einer von denen zum fanatischen Massenmörder wird?Irgend was anderes als

    die Islamkritische Norwegerpartei?Wenn ja,bitte was!?

  • B
    Boumedienne

    @Markus Brandt: wenn du etwas nicht sehen kannst, dann liegt es nicht unbedingt daran, dass es nicht existiert, sondern dass du vielleicht blind bist oder es einfach nicht sehen möchtest.

    Die Komplizen von Anders Breivik sind ganz klar: Necla Kelek, Thilo Sarrazin, Pro Deutschland, Die Wahren Finnen, Front National, Droite Populaire, usw...

  • B
    Boumedienne

    @Markus Brandt: wenn du etwas nicht sehen kannst, dann liegt es nicht unbedingt daran, dass es nicht existiert, sondern dass du vielleicht blind bist oder es einfach nicht sehen möchtest.

    Die Komplizen von Anders Breivik sind ganz klar: Necla Kelek, Thilo Sarrazin, Pro Deutschland, Die Wahren Finnen, Front National, Droite Populaire, usw...

  • P
    P.Haller

    @Toby

    Kann Dir nur zustimmen !

    Das sollte sich aber auch mal Dein Vorkommentator

    Markus Brandt zu Herzen nehmen.

    Diese erbärmliche Rechtfertigungs- und Relativierungsscheisse.

    Die Linken sind schuld !!!!

  • J
    Jan

    @Markus Brandt

     

    In einem Punkt haben Sie recht - die "Islamkritiker" haben sich eilig distanziert. Dass ist auch verständlich, niemand kann sich darüber freuen, wenn sein Name auf einmal mit einem Massenmörder fällt, der unschuldige Kinder und Jugendliche abgeschlachtet hat. Leute wie Broder, Sarrazin, Wilders oder LePen wollten nur ein bisschen Rassenhass und Kulturkampf, und kein Massaker an Kindern. Dummerweise lässt der Terrorist selbst keinerlei Zweifel offen, wo er sich mit seiner Hass-Ideologie eingedeckt hat. Und zumindest dieser ominöse Fjordman scheint ja vor allem ein Problem damit zu haben, dass die Kinder blond und blauäugig waren.

  • N
    Nicki

    Wie inzwischen jeder der Islam und Scharia nicht

    bedingungslos bejaht, als "Rechtspopulist" angeprangert wird, hat orwellsche Züge. Und das soll

    "Links" sein?

  • G
    grafinger

    Nun ja, liebe "taz", in den "Kommentaren" zu Deinen Artikeln geht es auch oft rund:

    Da schreibt "Lars" dass ein Polizist nun mal einen Steinwurf auf seinen Kopf aushalten müsse da er "dafür ja bezahlt" werde oder die im Jemen ermordeten Krankenschwestern werden posthum hämisch daran "erinnert" dass sie als Christinnen angeblich sowieso als "Märtyrerinnen" sterben wollten.

  • F
    FRITZ

    Mir tun die Menschen aufrichtig leid, deren Leben der Mörder zerstört hat, unmittelbare Opfer ebenso wie ihre Familien und Freunde. Mein Mitleid hat nichts mit meiner politischen Meinung zu tun, die nicht taz-konform ist. Ich finde den Versuch, den auch dieser Artikel wenig subtil unternimmt, das Leid dieser Menschen politisch zu instrumentalisieren, widerwärtig.

     

    Aber wenn die dt. Linke sofort versucht, hier wieder alte Diskursregeln festzuzurren, muss dem widersprochen werden, auch auf die Gefahr hin, dass man dies ebenfalls als eine - reflexartige - Instrumentalisierung des Leids der Opfer verstehen könnte.

     

    Wenn die Tat überhaupt politisch motiviert ist - und Politik hier nicht nur die Projektionsfläche für andere Frustrationen und vielleicht eine psychische Erkrankung war - dann würde ich daraus die Lehre ziehen, dass die europaweite Integrations- und Immigrationsdebatte schleunigst in gesundere Bahnen gelenkt werden sollte. Das gilt für die monothematischen und zur schwarz-weiß-Zeichnung neigende "Blogosphäre" der unter dem Wort "Islamkritiker" zusammengefassten politischen Strömungen ebenso, wie für ihre reflexartig die (vermeintlich heldenhafte) Pose des Antifaschisten und Rächer der Entrechteten einnehmenden Gegenparts auf der anderen Seite des politischen Spektrums.

     

    Viele Menschen dieses Kontinents empfinden offenbar Immigration von Menschen aus deutlich anderen Kulturkreisen als eine Belastung und womöglich eine Bedrohung ihres Zusammenlebens, warum auch immer (und es gibt hierfür auch rational nachvollziehbare Gründe nicht nur dumpfe Ängste und Ressentiments, auch wenn man unterschiedliche Schlüsse daraus ziehen kann).

     

    Das muss man ernst nehmen und man muss politische Antworten auf die aufgeworfenen Fragen finden um dem Gefühl der Bedrohung entgegenzuwirken. Jeder Versuch, den Diskurs jetzt (wieder) einer medialen Kontrolle im Sinne der herrschenden publizierten Meinung zu unterwerfen oder mehr oder weniger subtile Denk- und Sprechverbote (wieder) zu errichten, würde nur die Verschwörungstheoretiker bei den "Islamkritikern" in ihrer - zunehmend paranoid wirkenden - Überzeugung bestärken, man dürfe dieses oder jenes nicht laut sagen (Ich will den Satz, "Man muss doch noch sagen dürfen..." nicht mehr hören - er ist Symptom eines kranken Diskurses, denn natürlich darf man - rechtlich leider nur fast - alles sagen). Wir sollten, soweit möglich, in Gelassenheit diskutieren, wie wir mit dem Phänomen der Immmigration aus fremden Kulturen umgehen, ob und in welchem Maße wir sie überhaupt wollen und wie wir den Integrationsproblemen in manchen Einwanderermilieus umgehen. Diese Diskussion jetzt zukünftig mit Verweis auf die "Taten von Oslo" zu unterbinden oder ihr hierdurch inhaltlich Schranken verpassen zu wollen, ist kontraproduktiv (jede Meinung im Rahmen der Menschenrechte muss "erlaubt" sein).

  • FB
    Funkel Blatt

    Die Biebel des Mörders ist voll mit solch ähnlichen Horrorgeschichten dazu war dieser Mensch auch noch in einem Amok-Verein (Schützenverein) und Alkohol soll er auch konsumiert haben .

    Wer sich so Programmiert, stürtzt ab .

  • K
    Kaktus

    Ja, ja Markus Brandt

     

    Ich finde, dass eine Gruppe nur Mitschuld trägt, wenn sie auch mithilft und so ein Attentat als etwas Erstrebenswertes verkauft (72 Jungfrauen...)

     

    Merken sie nicht etwas? Die "konservativen" versprechen doch auch ein reines europa frei von Muslimen und Liberalen wenn man mitkämpft.

    Im grunde das selbe Pack. Aber da sie anscheinend mit einem bestimmten Pack sympathisieren, wundert mich gar nichts an ihrem Post.

  • U
    ULM

    Ich finde es sehr bedenklich, wenn der islamkritischen Szenne eine Mitschuld an dem Massaker gegeben wird, wenn demnächst *mal wieder* ein Moslem ein Terrorakt verübt, wird man dann den Islam und alle Moslems dafür verantwortlich machen?

     

    Was hier die taz Redaktion macht nennt man auch eine Hetzjagd. Das Feindbild Islamkritiker.

  • A
    antiantiantianti

    Ändern sie das Vorzeichen des Textes und sie haben eine "islamophobische" Anklage an alle Muslime.

     

    Also jetzt mal ernsthaft, wenn ein Islamist eine Bombe hochjagt dann ist jeder ein Nazi der alle Muslime damit in Verbindung bringt, aber wenn ein Rechtsextremist ein Attentat vollbringt was ist dann die TAZ wenn sie alle Rechtswähler damit in Verbindung bringt?

  • P
    paul

    @Markus Brandt

     

    "Ich finde, dass eine Gruppe nur Mitschuld trägt, wenn sie auch mithilft und so ein Attentat als etwas Erstrebenswertes verkauft (72 Jungfrauen...). Wie gesagt kann ich beim besten Willen soetwas bei den angesprochenen Konservativen nicht sehen."

     

    Gehen Sie einfach mal in entsprechende Foren und fangen an zu lesen. Das Fazit was Sie da mitnehmen ist: An dem Massenmord sind eigentlich die Linken und die Moslems selbst schuld. Man müsse sich nicht wundern, das wäre alles quasi Notwehr. Es gibt von der denkbefreiten Seite jede Menge Relativierungen, Schönrederei und ein grundlegendes Verständnis für die Tat.

  • U
    Urgestein

    Wenn sich ein islamischer Fanatiker in die Luft jagt und dabei Dutzende "Ungläubige" mitreisst, bekennen sich sofort einschlägige Organisationen aus dem ideologischen Umfeld dazu.

     

    Wenn ein christlicher Fanatiker Dutzende "Ungläubige" niedermäht, blicken die Protagonisten seines ideologischen Umfeldes sofort betreten zu Boden und weisen alle Mitschuld kategorisch von sich und ihresgleichen.

     

    Warum?

     

    Na, weil die erst noch von jemandem gewählt werden müssen, bevor sie ihre Terrorherrschaft errichten können. Den latent fremdenfeindlichen Dummköpfen auf der Strasse und am Stammtisch hierzulande muss noch ein wenig Sand in die Augen gestreut werden, DAS ist der Unterschied.

     

    Der einzige Unterschied.

  • J
    josuama

    es ist nicht nur ein norwegisches phänomen. in vielen Ländern europas (z.B. die niederlande, österreich, u.a.) wächst der rechtspopulismus, der sich mangels konstruktiver inhalte hassziele sucht, meistens sind das die muslime. unsere demokratien werden in einem besorgniserregenden tempo schwächer und unglaubwürdiger, und die radikalisierung ist eine folge davon. unsere sicherheitsorgane schauen praktisch nur nach links wegen des von dort drohenden terrors, dabei ist im vergangenen jahr (EU-Statistik für 2010) von insgesamt 498 terroristischen anschlägen in europäischen ländern gerade mal einer (1) von islamisten verübt worden. unser demokratien müssen wieder glaubwürdiger werden und dafür braucht es eine neue generation von politikern. es ist ein wettlauf gegen den wahnsinn.

  • T
    Toby

    Man solle auf seine Gedanken acht geben, heißt es, denn aus ihnen würden Taten, ehe man sich versehe.

    Das sollte jeder bedenken, was auch immer erörtert.

    Wer den Frieden will, sollte friedlliche Worte für friedliche Wege finden. Wer aber Spaltung predigt, Kulturkämpfe herbeiredet und verächtlich macht, darf sich nicht wundern, wenn ein anderer erst seinen Worten folgt und dann mit Taten voranschreitet.

  • MB
    Markus Brandt

    Also ich wäre da vorsichtig. Wenn man einem Millieu oder einer politischen Richtung eine Mitschuld geben will sollte man beobachten, wie denn diese Gruppen auf die Tat reagieren. Freuen sie sich darüber? Tanzen sie auf den Strassen? Freuen sie sich heimlich? Eiern sie herum um die Tat irgendwie doch zu erklären oder gar zu verharmlosen?

    All das kann ich in diesem Fall nicht sehen.

     

    Ganz anders sah es übrigens bei den RAF-Morden aus. Hier haben Punkbands sogar Lobeshymnen komponiert. Pakistanische Radikale und Staatsträger freuen sich auch ganz offen über den Mord an einem Provinzgouverneur, der ihnen zu unislamisch war. Trotzdem wurden - völlig zu Recht - weder Punks noch Sozialdemokraten inhaftiert und trotzdem werden weiter Moscheen in Deutschland gebaut. Also mal die Kirche im Dorf lassen und das bewerten was auch tatsächlich vorliegt anstatt das zu sehen was man gerne sehen möchte.

     

    Ich finde, dass eine Gruppe nur Mitschuld trägt, wenn sie auch mithilft und so ein Attentat als etwas Erstrebenswertes verkauft (72 Jungfrauen...). Wie gesagt kann ich beim besten Willen soetwas bei den angesprochenen Konservativen nicht sehen.

  • S
    saalbert

    "Wie die 'Islamkritker"' auf das Massaker reagieren." -

    Islamwas?

  • BW
    B. Wondraschek

    Alles nicht so einfach:

    Nicht jeder Christ ist Fundamentalist.

    Nicht jeder Fundamentalist ist Hassprediger.

    Nicht jeder Hassprediger wird zum Mörder.

     

    Noch einmal:

    Nicht jeder Muslim ist ein Islamist.

    Nicht jeder Islamist ist ein Hassprediger.

    Nicht jeder Hassprediger wird zum Mörder.

    Alles nicht so einfach.

     

    Aber

    Fanatismus neigt zu Hass.

    Hass neigt zu Gewalt.

    So einfach ist das.

  • E
    emil

    echt gemein, da wählen die norweger schon eifrig rechts und dann randaliert ein autochthoner. das ist schon ärgerlich.