: Rechter Bischof
■ Argentinischer Bischof warnt vor Juden und verteidigt Militärs
Buenos Aires (afp) - Nach Ansicht des argentinischen Erzbischofs Antonio Plaza gibt es in der Regierung Argentiniens „viele Juden“. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung des Bischofs hieß es weiter, daß im Lande „ein neuer subversiver Herd vorbereitet“ werde. Plaza, der aus Gesundheitsgründen heute im Ruhestand ist, forderte des weiteren eine Amnestie für Militärs, die wegen Menschenrechtsverletzungen bei der Bekämpfung der linken Guerilla in den siebziger Jahren verurteilt wurden oder gegen die Verfahren eingeleitet wurden. Plaza war während des sogenannten „schmutzigen Krieges“ Erzbischof von La Plata, Hauptstadt der Provinz Buenos Aires, und Kaplan der Bundespolizei unter dem damaligen Polizeichef General Ramon Camps, der in Argentinien „Schlächter von Buenos Aires“ genannt wird. Der Erzbischof wurde von ehemaligen Insassen geheimer Haftzentren als Kollaborateur der Repression bezeichnet. Zum Fall der beiden Priester Murias und Ongueville, die im Juli 1976 in der Provinz La Rioja verschleppt und ermordet wurden, meinte der Prälat, diese seien „recht links orientiert“ gewesen. Der Bischof Angelelli sei nach einer Gedenkmesse für die beiden Priester bei einem Autounfall ums Leben gekommen, meinte Plaza, „weil er ein schlechter Autofahrer war“. Menschenrechtler lasten den Tod des Bischofs paramilitärischen Todesschwadronen an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen