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Rechte Band covert Annett Louisan"Wie er dich zerreißt"

Die rechte Rockband "Kommando Freisler" covert ein Lied von Annett Louisan, um die Selbstbestimmung der Frauen anzugreifen. Der Ärger um die fehlende Lizenz scheint kalkuliert zu sein.

Das Covern von Liedern ist unter rechten Bands beliebt. Betroffen ist jetzt Annett Louisan (Foto). Bild: ap

Die Melodie vom Song "Pitbull" ist eingängig. Hat die Rechtsrockband "Kommando Freisler" sie doch auch übernommen vom Lied "Das Spiel" von Annett Louisan. Die Band um Oliver Keudel singt von einem Hundeangriff: "Wird es erst mal ernst, reißt er sich gerne los und dann sag ich bloß: Der will doch nur spielen, der tut doch nix". Die Version bringt der Band nun Ärger. "Wir werden rechtlich gegen diese unautorisierte Verwendung vorgehen", sagt Michael Böttcher, vom Management Annett Louisans der taz.

Auf der neuen CD "FSK 18" der Band ist der Song veröffentlicht. "Wie er sich festbeißt, dich zu Boden schmeißt, wie er dich zerreißt, der will doch nur spielen" intoniert die Band und "Du hast keine Chance, weißt jetzt was es heißt, das Opfer zu sein (...) Ich steh nur so rum, tu dies und das". 2003 hatte die Gruppe ihr Erstlingswerk veröffentlicht, das den Nachnamen des Präsidenten des Volksgerichtshofs, Roland Freisler, trägt. Im Booklet war Freisler mit Hitler-Gruß abgebildet, außerdem mehrere Hakenkreuzfahnen.

Schon damals hatte Keudel, der im niedersächsischen Bad Lauterberg das Tattoostudio "Zettel am Zeh" unterhält, bekannte Lieder wie "Der Nippel" oder "Im Wagen vor mir" mit Hasstexten neu eingespielt. "Annett wird entsetzt sein", betont Böttcher und fragt sich, warum eine Band mit so einem Namen überhaupt erlaubt sei.

Die CD kann über den "W & B Versand" aus dem thüringischen Fretterode bezogen werden. Auf der Website stellt der Versand- und Labelinhaber Thorsten Heise die Eigenproduktion vor: "14 Titel, die vor Witz und Ironie nur so sprühen". Heise, der seit Jahren im NPD-Bundesvorstand ist, wirbt auch gleich mit erwarteten Rechtsstreits: "Es wird den Oberen unserer Freiesten Republik (...) wieder nicht gefallen, was sie da hören müssen. Deshalb zugreifen, bevor die Scheiben auf der Tombola vom Polizeisportverein landen!".

Heise hat wie Keudel einschlägige Erfahrungen mit dem Rechtsrockgeschäft. Die CD "Geheime Reichssache" des "Kommando Freisler" brachte beiden bereits Ermittlungen ein. Im Oktober 2007 durchsuchte die Polizei Heises Grundstück aufgrund dieser Produktion. Gut zwei Jahre später, im November 2009, verurteilte das Amtsgericht Herzberg Keudel wegen Volksverhetzung zu einer Geldstafte von 3.000 Euro. Auf ihrer CD "Geheime Reichsache", so Oberstaatsanwalt Hans Hugo Heimgärtner, waren "extrem volksverhetzende Texte".

Die neue Produktion überrascht Martin Langebach nicht. Das Covern bekannter Songs kommt bei Rechtsrockfans gut an, weiß Langebach, der mehrere Studien über rechtsextreme Musik herausbrachte. Er denkt, dass "Das Spiel" bewusst mit so einem brutalen Text eingespielt wurde, um auch die Botschaft des Originals, die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen, anzugreifen. "Die Band ist Kult", betont Langebach und hebt hervor: "Heise gehört zu den wichtigsten Strippenziehern im Rechtsrock". Im Versandangebot des NPD-Bundesvorstandsmitglieds sind aber nicht bloß CDs und Szenebekleidung zu finden. Er bietet auch gleich Schlagstöcke, Pfefferspray und mit Quarzsand gefüllte Handschuhe an.

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31 Kommentare

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  • S
    sinDY

    Gabs doch bei den Zillertaler Türkenjägern schon....Langweilig!

  • G
    Gunner

    @ Luise: Nein, das fragt sich garantiert nicht.

  • A
    Andreas

    Unter uns sind wir hier bei der taz nicht. Google ist nicht der Name einer Brokkolicremesuppe und führt viele Internetbenutzer hierher, andere Zeitungen berichten auch darüber. Totschweigen des Sachverhaltes ist natürlich auch keine Lösung, da gehe ich auf jeden Fall mit.

     

    Manchem ist die Gleichwertigkeit der Menschen und Geschlechter ein Dorn im konservativen Auge. Annett hat oft provoziert und ein Problem haben eigentlich Leute die ihren Sinn für Ironie nicht verstehen. Kein Mensch kann allen Ernstes ein Lied mit dem Künstler 1:1 ins Verhältnis setzen.

    Wie kann man denn ohne jemanden zu kennen über den Menschen und Künstler ein Urteil fällen? Genügt ein Song? Also unter uns Menschen die selber oft anecken und nicht der Norm entsprechen sollten wir anderen gegenüber doch etwas fairer sein und ihnen in die Augen sehen und zuhören ehe wir ihnen einen Stempel aufdrücken.

     

    Aber wer bestimmt eigentlich ob jemand ein ernst zu nehmender Künstler ist? Jemand der Annett Louisan blond und „nur“ mit „Das Spiel“ in Erinnerung hat, Vorurteile hegt und sich an der Meinung anderer, die sich oberflächlich ein Bild gemacht haben, orientiert? Mir persönlich ist egal ob ich von jenen ernst genommen werde und es verursacht weder Schlafstörungen noch vermeintlich whiskyheilbare Depressionen. :-) Jeder muss wissen wo und zu wem er steht. Das tue ich und mein Umfeld ebenso, so dass ich auf eine Ferndiagnose momentan noch verzichten kann. Darüber reden wir später, falls der Stundensatz akzeptabel ist.:-)

     

    Annett Louisan ist eine hervorragende Künstlerin und Interpretin. Sie überzeugte das Brecht- Publikum und hatte die Zuschauer und Botanica- Fans in Hamburg hinter sich, als sie mit der Alternative Band auftrat und vom Bandleader Paul Wallfisch als großartige deutsche Sängerin und Freundin eingeladen wurde. Was sie sonst noch alles drauf hat, außer der Debütsingle, wissen offenbar nicht alle. Aber sie hat Courage und sucht die Herausforderung.

    .

    Mit Annetts Musik setze ich mich sehr intensiv seit über 4 Jahren auseinander und habe sie über 80 mal live erlebt. Es war eine tolle Zeit mit vielen neuen Freunden und Bekanntschaften aus Ost, West , Nord, Süd, auch aus Österreich und der Schweiz. Freunde fürs Leben. Kein Mensch hat je die klassischen Probleme zwischen uns gesehen. Annett hat viele richtig offene, coole, herzliche und tolerante Typen aus allen Alters- und Berufsgruppen völlig zwanglos zusammen geführt. Wenn Musiker das von sich sagen können, dann haben sie sehr viel mit ihrer Kunst erreicht. Annett Louisan hat nichts zu bereuen und wir auch nicht. Neuerdings hat sie auch Fans in Frankreich. Vielleicht sind wir alle zusammen Kunstbanausen und Idioten die nicht die imagegeprägten Oberflächenexperten danach fragen was wir hören, sehen und verstehen dürfen, aber wir haben eine gemeinsame Basis, nennen wir es Liebe zu einer Musikerin mit Herz, Verstand , Fairness und Leidenschaft , gefunden die das was andere über einen denken unerheblich macht. So wie auch Annett keine Vorurteile gegenüber anderen Genres hat und immer bereit ist Neues auszuprobieren und sich weiter zu entwickeln. Eigens für sie reisen Leute quer durchs Land und die die mit ihr arbeiten schätzen sie als ehrliche, zuverlässige und freundliche Kollegin.

     

    Ich jedenfalls liebe diese „kleine“ große Powerlady und bin sehr froh, dass es sie gibt, denn sie ist eine Vollblutmusikerin der man schon an den Augen die Liebe zur Musik und eine besondere Lebensfreude abliest. Damit hat sie mich vor 4 Jahren ganz schön angesteckt.

     

    Wer offen und tolerant ist und wer so beweglich ist über das „Spiel- Image“ zu steigen sollte mal zu einem von Annetts Konzerten kommen, denn die die es bisher taten haben es nicht bereut.

    Für alle die Menschen unabhängig von Herkunft und Geschlecht nicht als gleich aber als gleichwertig sehen ist Annett Louisan ein Begriff. Und deshalb ist es besonders schade, dass sie jetzt mit diesem Songklau auf diesem Niveau konfrontiert wurde.

     

    Ich wünsche Annett und ihrem Team viel Erfolg und allen die sie schätzen und lieben eine weiterhin gute Zeit. Ich danke für die Aufmerksamkeit ;-)

     

    n

  • C
    clementine

    Da die web 2.0 Generation ja das Urheberrecht überflüssig findet, muss sie damit leben, dass der Künstler nicht mehr -wie bislang erforderlich- gefragt werden muss, ob er der Verwendung seines Werks zustimmt. Wer alles zum Nulltarif haben will, muss auch diese Kröte schlucken.

     

    Ein schönes Beispiel ist das. Urheberrechtsdiskussionen werden ja immer nur anhand des Themas Geld geführt. Dass der Autor, Fotograf, Musiker wegen des Urheberrechts auch entscheiden darf, wer seine Werke für welchen Zweck verwendet, darauf kommmt der eine der andere nun vielleicht.

  • V
    vic

    @ Miles

    Danke, das war ne Panne...

    Allerdings finde ich es schon Anlass genug um darüber zu berichten. Nicht aufgrund der Idioten die sich Musiker nennen, sondern aufgrund der Tatsache, dass diese Vorfälle in der BRD straflos möglich sind. Insbesondere auch unter Mitwirkung von NPD Parteimitgliedern.

    Erschreckend leider auch immer wieder das Publikum hier im Forum.

  • S
    Sandramo

    Also, wer A.L. allen Ernstes als Künstlerin bezeichnet, kann doch nicht verlangen, selbst noch ernst genommen zu werden!

    @struppi: 2/3 Frauen deines Freundeskreises sind weiblich, aha. Und findest Du diesen Anteil eher hoch oder eher etwas zu gering? Schönen Tach noch...

  • FZ
    Frank Zapper

    Dass hat Oliver Keudel auch bei seinem anderen Bandprojekt "Agitator" immer wieder gemacht, so hat er Costa Cordalis "Anita" in "Antifa" umgedichtet usw.

    Tja wenn einem keine eingängigen Melodien einfallen, muss man sie halt klauen. Besonders kreativ sind die meisten Nazis nun mal nicht...

  • DB
    Dr. Bunsen

    Blödsinn zu behaupten, mit diesem Artikel würde die "Werbetrommel" gerührt werden. taz-online-Leser sind da doch die falsche Zielgruppe, gell?

     

    Wenn ihr glaubt, man könnte das Problem rechter Musik lösen, in dem ihr sie totschweigt, habt ihr euch aber geschnitten.

     

    P.S.: Lustig, mein captcha war "hund"...

  • L
    Luise

    Fragt sich, wer unerträglicher ist: die Nazicombo oder die Trällertussi?

  • DP
    Daniel Preissler

    @ Ilex

    Der Original-Refrain ("Ich will doch nur spielen") enthält ein Bild, das jeder als "vom Hund gekommen" (pardon!) erkennen kann. Dass eine Fascho-Band daraus einen Song über Pitbulls macht (wenn sie ihn denn covert!), ist dann nicht sonderlich überraschend. Ich will damit nicht sagen, dass man das hätte wissen müssen und das Lied anders zu schreiben gewesen wäre. Das ist Unsinn. Aber so weit hergeholt ist die neue Thematik eben nicht.

     

    Und hier noch mein Kommentar von gestern Abend:

     

    Ich hab gerade mal etwas "geforscht" (youtube): Kommando Freisler scheinen eine Vorliebe für Punkbands zu haben. Landser haben beispielsweise eher Popsongs oder Volksmusik und Ähnliches gecovert ("wenn bei Danzig die Polen-Flotte im Meer versinkt...").

    Die "Lieblingsband" von KF scheint dabei WIZO zu sein. "Ich bin Skin* und ich bin frei" (WIZO: "...Punk..."), "Rache muss sein" (WIZO: "Klebstoff"). Aber auch die Hosen werden von ihnen benutzt ("Vergessenheit" statt "Nur zu Besuch"). In beiden Fällen kriegt der Sänger die Stimmen auch erstaunlich gut hin.

     

    Allgemein wird natürlich die leichte Kost bevorzugt, es fällt aber auf, dass die Nazi-Bands in den letzten Jahren "besser" geworden sind. Nicht nur, dass es mittlerweile Bands gibt, in denen Schlagzeug UND Gitarre gut sind, es gibt auch einige Hassprediger, die passabel mit Sprache umgehen können.

     

    Angriffsfläche bieten viele (vielleicht alle) Bands, gerade im Punkbereich (Daily Terror haben sogar die Textzeile "unser Sturm bricht los" im Lied "Countdown" - dieses könnten Faschisten 1 zu 1 übernehmen). Und was die Zitronen angeht:

    "alles was ich will (nur die regierung stürzen)"

    "ferrari, fischer, hallo trabzonspor"

    "häuser der reichen"

    wird's bestimmt auch bald von rechts außen geben.

     

    Grüße

     

    *gemeint sind in dem Fall natürlich die Fascho-Skins

  • I
    Ilex

    @Johnny

    Erm, den Text des Original-Liedes mal gelesen?? Da geht es um einen One-Night-Stand nach dem der Mann Gefühle für sie entwickelt hat, die aber nicht erwiedert werden. Ich kann mit der Musik der Louisan auch nichts anfangen aber da Untertöne auf einen Kampfhund reinzuinterpretieren ist doch sehr weit hergeholt. Text kannst du ja mal auf deren Homepage auffrischen...

  • K
    Keks

    Wirklich schlimm wäre es, wenn sich die Band auch noch originell und witzig vorkäme.

    Richtig schlimm finde ich es, dass der ganze Artikel sich liest wie Schleichwerbung! Oder warum werde ich darüber informiert, wo ich die CD beziehen kann und dass ich dort auch Szenebekleidung, Pfefferspray etc. finde? War das wirklich nötig?

  • X
    xyrp

    Hier einfach wieder vom dummen Nazi auszugehen, unfähig etwas eigenens zu schaffen verharmlost die Sache leider etwas. Hier werden bekannte Melodienen sehr Planmäßig benutzt, um zum mitsummen und dergleichen zu animieren. Durch die bekanntheit und eingängigkeit der genutzten Melodien prägen sich die neuen Texte schnell unbewusst ein und selbst wenn man ideologisch auf einer völlig anderen Schiene fährt, ist es schwer diese Texte wieder aus dem Kopf zu bekommen. Durch den verwendeten >Humor< wird das ganze besonders dei Jugendlichen sehr schnell angenommen und oftmals erstmal fuer einen grossen Witz gehalten oder einfache provokation / eine gefaehliche Gehirnwaesche, die man nicht untersch'tyen sollte

  • GZ
    Graf Zahl

    Ich finde es ziemlich überflüssig, für eine Kombo wie Kommando Freisler hier auf diese Art und Weise noch die Werbetrommel zu rühren.

    Was ich allerdings für ausgemachten Blödsinn halte, ist die Theorie, dass die Botschaft des Original-Liedes hier verklärt werden soll...

  • K
    Kurt

    Nazis abschaffen! Danke.

  • S
    Struppi

    Lasst euch ma' ganz lieb knuddeln,

     

    wer Annett Louisan für menschenverachtende Musik im Rechtsrock covert, hat sich wohl nur den Songs angehört, der die Charts wochenlang anführend Hörer gekascht hat.

    Denn sonst wären sich wahrscheinlich die Macker, die hier eine Goldgrube für "Leitkulturen" gefunden zu haben scheinen, sich selbst schämend in der "Harakiri-Selbsthife" begegnet.

    Die Texte von Louisan habe ich eher als Ventil der unterdrückten Frauen unserer Gesellschaft verstanden und haben mir in meiner Beziehung ehrlich weitergeholfen.

    Auch wenn ich dachte dass jemand wie ich, der von Mutter, Schwester & Großmutter erzogen wurde und nebenbei 2/3 Frauen meines Freundeskreises weiblich sind, doch eher aufgeklärt sein sollte, haben mir die Texte dieser Kombo unverzichtbare Werte der Welt zwischen den Geschlechter beigebracht.

    Klar, eine Braut zu finden fällt nun etwas schwerer, aber dafür halte ich die Tatsache, dass ich mit meiner Gegenüber über vieles diskutieren kann, weitaus wertvoller. Somal der Duktus:"Der will mich nur ficken.", wegfällt!

     

    An die braune, familiengerechte "Ehrenkreuzverteiler & Muttertagsgrüßer" sei gesagt, dass ihr bitte mal euren Kopf waschen solltet und eurer, vielleicht noch lebenden, Großmutter etwas deutlicher zuhören solltet!

  • A
    Andreas

    Annett Louisan ist eine aufgeschlossene, moderne, sehr intelligente junge Frau und Musikerin.

    Es braucht viel Erfahrung, Gefühl und Geschick im Umgang mit der Sprache und mit Musik um ein Lied wie beispielsweise "Das Spiel" zu schreiben und zu interpretieren.

     

    Aber es genügt der IQ einer Freilandgurke um ein bekanntes Lied einer erfolgreichen Künstlerin mit einem bescheuerten und menschenverachtenden Text zu versehen, es für andere Zwecke zu missbrauchen und es der Justiz und Presse zu überlassen zwangsläufig dafür die Werbetrommel rühren zu müssen. Denn sowas dürfen sich weder Annett noch die Produzenten und der Verlag bieten lassen.

     

    Im Übrigen kann man auch Werke aus allen beliebigen Genres derart ihrem Sinn entfremden und nicht nur Pop-und Rocksongs und andere Musik der Gegenwart.

     

    Würden Lieder so geschrieben, dass man sie später nicht umtexten kann, dann könnte man sie gleich noch kopiersicher komponieren, was einen erheblichen Aufwand in der Produktion der Tonträger vermeiden würde und die GEMA wäre ebenso überflüssig. Quantensprünge gibt es nicht nur in der Physik, sondern offensichtlich auch in den Gedankengängen mancher Zeitgenossen.

     

    Für das was jetzt gerade mit diesem Lied passiert sind weder Annett Louisan noch ihr Komponist oder Verlag verantwortlich. Ich hoffe sie können schnell und erfolgreich dagegen vorgehen.

  • M
    Miles

    @vic "Wer zu blöd ist eigene Lyrics zu schreiben, muss eben covern."

     

    Du hast jetzt aber schon kapiert, dass sie einer gecoverten Melodie einen neuen Text verpasst haben, also sehr wohl "eigene Lyrics" geschrieben haben?

     

    Abgesehen davon: Dass Melodien oder ganze Lieder gecovert werden, kommt dauernd vor, ist ja nun wirklich kein speziell rechtes Phänomen. Falls das Louisan-Management wegen Urheberrechtsfragen dagegen vorgeht, okay, aber mehr isses dann auch nicht, ich verstehe die Aufregung nicht - also die allgemeine Aufregung über Nazibands schon, es ist nicht gut, dass es sie gibt - aber eben nicht speziell die Aufregung über den Tatbestand "Coverversion".

     

    Auch wenn Berichterstattung der Aufklärung dient, hier finde ich den Anlass zu banal und im Zweifelsfall sorgt man eher für Aufmerksamkeit für genau die falschen.

  • T
    teslanova

    das hat auch die frau louisan nicht verdient...

  • D
    Daniel

    @rebecca

     

    "Gründe dafür, warum in Ostdeutschland so viele junge Leute dem Nazischeiss anhängen, sind nach wie vor von der Presse noch nicht untersucht und geliefert worden."

     

    Hähh? Was soll die Presse denn "untersuchen". Sie kann nur Ergebnisse präsentieren, die von wissenschaftlichen Einrichtungen erstellt wurden und von denen es auch mehr als genug gibt.

  • O
    Olaf

    Die Nazis kopieren, bzw. klauen doch alles. Das haben die schon im 3.Reich so gemacht mit umgedichteten linken Arbeiterliedern. Heute kommen sie als Alternative daher, sie covern auch Sachen von Offspring z.B.

    Sie haben nichts Eigenes, worauf sind diese Typen eigentlich stolz ?

  • V
    vic

    Wer zu blöd ist eigene Lyrics zu schreiben, muss eben covern. Und was die Texte betrifft, ist im BlödenRechtenDoitschland alles erlaubt, wenn es nur rechts genug ist.

    Wie texten die Ärzte doch so schön in Schrei nach Liebe?

    ARSCHLOCH!

  • S
    Sub

    "Er bietet auch gleich Schlagstöcke, Pfefferspray und mit QUARZSAND GEFÜLLTE HANDSCHUHE an"...

    Ja und wenns die Rechten nicht kaufen, kaufts halt heimlich die Polizei, wie wir in Berlin und Anderswoh gesehen haben.

    Oder vermischt sich der Käuferkreis da vielleicht auch ein wenig? Praktisch, als Polizist muss man die CDS dann auch gar nicht kaufen, man kann sie beschlagnahmen und an die Kollegen weitergeben, gut ein Drittel der Kollegen wird sich freuen, im Osten sicherlich noch mehr.

  • JO
    Johnny Odenwald

    @rebecca, denninger

    Im Falle von "Der Tag als..." haben Sie natürlich recht, da kann man je nach Laune den jeweilig Gehassten im textlich um die Ecke bringen. Klar kann ich auch "Heil Hitler" zur Melodie der Internationalen brüllen oder meinetwegen rassistische Texte zu All You Need Is Love. Im obigen Falle geht es aber sehr wohl um den Original-Text und dessen Symbole (Pitbull). Und da wurde nix groß umgeschrieben.

    Und Anett Louisan halte ich nach wie vor für ganz ne schlimme Spießbürger-Sängerin, die Spießbürger-Stereotype besingt und sich nicht zu wundern braucht.

  • R
    Roland

    Danke, immer mal wieder, für die Werbung. Ihr haltet versprengte Truppenteile der Noch-nicht-grossen-Armee geschickt zusammen.

     

    @rebecca

    Das undeutsche Verhalten "doitscher" Jugendgruppen lehne ich auch ab. Der "gemeine NeoNazi" ist schon schwer zu ertragen und ähnelt perfekt seinem arabisch-türkischen "Isch-mach-Disch-Messer" - Ebenbild.

     

    Aber, Rebecca, wie alt bist Du eigentlich? Gegen Deinen Text ist ja nicht viel einzuwenden, aber solltest Du die süssen siebzehn wirklich durchblicken lassen?

  • MN
    Mein Name

    Als wenn die Nazis auf den Trichter mit dem Selbstbestimmungsrecht kämen?!

    Da muss man wohl keine Angst haben.

  • D
    denninger

    Oh, klar, "Johnny Odenwald" das Lied "Am Tag als T.A. starb" (ebenfalls ge"cover"t) von den Zitronen wurde ja ganz schnell auf den ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland "umgeschrieben".

    Es geht nicht um die Texte, sondern um die Melodien.

    "If the Kids are United" und "Guns of Brixton" gibt es auch mit "völkischen" Texten...

  • R
    rebecca

    Den Kommentatoren, wahrscheinlich männdlichen Geschlechts, rate ich, mal in einen Zug nach MeckPomm zu steigen. Z. B. zu einem Fussballspiel in Rostock.

     

    Es ist dann üblich, in den Waggons laute Nazimusik abzuspielen, und zwar solche, die mit Hasstexten zu bekannten Hits arbeiten. Damit hat man das einschlägige Publikum auf seiner Seite und der Hass gegen Leute, die im Waggon nicht zum eigenen Umfeld gehören, gegen die man sich mit dieser Form akustischer Militanz abgrenzen möchte, ist deutlich zu spüren. Diese Hass wird auch gegen ältere Frauen, also Rentnerinnen, ausgeübt, z. B. in Verbalattacken oder Versuchen körperlicher Einschüchterung. Auch da vermisst man Fernseh-Teams, die mal eine Reportage drüber machen.

     

    Wer jetzt also Annett Louisan vorwirft, auf ihre Art künstlerisch tätig zu sein und die Qualität ihrer Texte moniert, hat ja eigentlich schon die Hasskappe auf.

     

    Guckt mal richtig hin, was im Umkreis um Berlin los ist. Das ist nicht lustig. Wer heute ein junges Mädchen ist und im Osten Deutschlands aufwächst, ist wahrlich nicht zu beneiden. Gründe dafür, warum in Ostdeutschland so viele junge Leute dem Nazischeiss anhängen, sind nach wie vor von der Presse noch nicht untersucht und geliefert worden. Es gibt wahrhaftig keinen Grund zur Verharmlosung von Nazispiessern.

     

    Wir können nur hoffen, dass die Bullen mal ihren Job richtig machen, bei denen richtig aufräumen und den Hass-Mumpitz einkassieren.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    @Johnny Odenwald: Die Assoziation mit einem Pitbull ist aber etwas anderes. Das klingt nach Vergewaltigung. Den Vergleich mit Tocotronic und Goldenen Zitronen finde ich eher unangebracht, weil diese Bands ja auch nicht unbedingt den Anspruch haben, eingängig zu sein wie Mainstream-Popmusik. Und eingängig heißt nun mal relativ simpel. Und simple Texte sind eben leichter zu missbrauchen.

  • E
    Erich

    Die rechten Deutschen sind doch harmlos.

    Die wollen doch nur spielen.

    Fragt doch mal Eure Freunde von PI.

  • JO
    Johnny Odenwald

    Wenn die blonde, naive Kindfrau diese Schmonzette piepst, ist es also ein Lied über sexuelle Selbstbestimmung, vom Nazispiesser dahergeschrammelt wird es ruck-zuck zum Hasspamphlet.

    Dass sich Deutschpop/Schlagertexte aus dem kommerziellen Mainstream so einfach 1:1 in derartige politische Kontexte "umtransponieren" lassen, sollte den Produzenten und Konsumenten dieser Musik zu denken geben.

    Über derartige Feuilleton-Bands kann man bestimmt viel Schlechtes sagen, aber ich glaube mit Texten etwa von Tocotronic oder Goldene Zitronen wäre das weniger einfach.