: Recht auf Wohlfühlen in der Schule
betr.: „Glückliche Hühner sorgen für bessere Schüler“, taz vom 27. 4. 05
Es ist sehr erfreulich festzustellen, dass sich auch in Deutschlands Schulen vermehrt alternative und unkonventionelle Modelle etablieren. Die Bremer Schule, die die Hühnerzucht und den Ganztagsunterricht in die Grundschule eingeführt hat, schien mir ein gutes Beispiel. Um so entsetzter war ich über die Aussage der Schulleiterin, Frau Kohlrausch, die die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten und das freie Spielen mit den Worten kommentierte: „Wir wollen keine Wohlfühlschule um des Wohlfühlens willen, wir wollen, dass sich die Leistungen verbessern und auf hohem Niveau einpendeln.“
Meine Güte, sollte das „Wohlfühlen“ der Schüler nicht auch erklärtes Ziel eines modernen Schulbetriebs sein, anstatt nur Mittel zum Zweck? So wie die artgerechte Hühnerhaltung, die man auch aus verschiedenen Gründen unterstützen kann: zum Beispiel aus Respekt und Liebe zur Kreatur oder aus Angst vor antibiotikaverseuchten Frühstückseiern. BRIGITTE KOLP, Bonn
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