asklepios-desaster : Rechnung für alle
Die Unternehmensleitung von Asklepios bekommt die Konsequenzen ihrer Personalpolitik zu spüren. Man könnte Schadenfreude empfinden, wäre nicht zu befürchten, dass die Geschäftsführung die Gelegenheit nutzt, die freiwerdenden Stellen zu streichen. Denn Asklepios, das haben die vergangenen Monate gezeigt, geht es allein ums Geld.
KOMMENTAR VON ELKE SPANNER
Dass die Stimmung auf den Stationen der Asklepios-Krankenhäuser miserabel ist, ist ein offenes Geheimnis. Mit dem Unternehmen hat der Senat die Beschäftigten verkauft, und genau so fühlen sie sich auch. Die Stadt hat sich nicht mehr um ihre früheren Kliniken gekümmert, als sei die gesundheitliche Daseinsvorsorge nicht mehr ihre Aufgabe. Das aber ist sie nach wie vor.
Der Senat hält noch einen Stimmenanteil am LBK. Er kann intervenieren und muss das endlich tun. Nicht nur im Interesse der Mitarbeiter und der Patienten, denen vom Besuch einer Asklepios-Klinik nur abzuraten ist. Auch im eigenen Interesse: Ansonsten hat die Stadt bald rund 1.000 Mitarbeiter zu beschäftigen, für die es keine Stellen gibt.
Dann haben alle Hamburger die Rechnung für einen Deal zu zahlen, gegen den sie sich mit einem Volksentscheid zu wehren versuchten. Den hat der Senat ignoriert. Nun ist er auch denjenigen gegenüber in der Pflicht, die vor dem Verkauf mit genau den Befürchtungen gewarnt hatten, die Wirklichkeit geworden sind.