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Reaktionen deutscher Politiker auf Obama-Sieg"Warum nicht Ayse im Kanzleramt?"

Die Kanzlerin lädt den künftigen US-Präsidenten Obama ein, der Außenminister erwartet einen Kurswechsel der USA. Die Grünen sehen die Wahl als Signal für Migranten in Deutschland.

So weit gehen deutsche Politiker dann doch nicht: Plakat auf US-Wahlparty in Hamburg. Bild: dpa

BERLIN rtr/dpa/afp/ap Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den künftigen US-Präsidenten Barack Obama zu einem baldigen Deutschland-Besuch eingeladen. Merkel gratulierte dem US-Senator in einem am Mittwoch vom Bundespresseamt veröffentlichten Glückwunschschreiben zu seinem "historischen Sieg".

"Ich bin überzeugt, dass wir in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und Europa den neuartigen Gefahren und Risiken entschlossen begegnen und die vielfältigen Chancen, die sich in unserer globalen Welt eröffnen, gut nutzen werden", schrieb die Kanzlerin. Zugleich versicherte sie Obama, dass sich die Bundesregierung stets der Bedeutung und des Wertes der transatlantischen Partnerschaft für die gemeinsame Zukunft bewusst sei.

Bundespräsident Horst Köhler schrieb in einem Glückwunschtelegramm an Obama, dieser stehe vor großen Herausforderungen für die Vereinigten Staaten und für die gesamte Welt. Dabei könne er auf Deutschland als einen verlässlichen Partner und langjährigen Freund zählen.

Die gemeinsamen Werte und Grundüberzeugungen beider Länder seien das Fundament für eine enge Zusammenarbeit, schrieb Köhler. Deutschland stehe bereit, gemeinsam mit den USA durch eine kooperative Weltpolitik für Frieden, Freiheit und Wohlstand, für den Kampf gegen Armut und den Schutz der Umwelt einzutreten.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) gratulierte Barack Obama zu seinem "großartigen Wahlsieg". Er freue sich auf die enge Zusammenarbeit mit dem künftigen US-Präsidenten, sagte Steinmeier am Mittwoch in Berlin. Er habe Obama bei seinen bisherigen Gesprächen als Politiker erlebt, der zusammenführen und am Ende besonnen und souverän handeln könne. Obama habe es im Wahlkampf auch geschafft, wieder Begeisterung für Politik zu wecken. Dies zeige auch die hohe Wahlbeteiligung.

Mit Obamas Wahl hätten die Vereinigen Staaten in der Innen- und Außenpolitik den Wechsel gewählt. Steinmeier erwartet, dass das transatlantische Verhältnis nun wieder enger wird. Er verwies auf die Ankündigungen von Obama beim Klimaschutz, der Abrüstung und die Zusammenarbeit mit den internationalen Organisation.

Die vom künftigen US-Präsidenten angekündigte Rückkehr zu internationaler Zusammenarbeit bedeute für Europa einen Sicherheitsgewinn, sagte der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich. Allerdings werde für Deutschland mit der neuen US-Führung nicht unbedingt alles leichter. "Präsident Obama wird von uns ein stärkeres Engagement im Nahen Osten und Afghanistan fordern", zeigte sich der SPD-Politiker überzeugt. Die Bundesregierung müsse dafür frühzeitig ihre Bedingungen formulieren und auch die eigenen Möglichkeiten klar machen. Nach Ansicht Mützenichs wird mit dem Wechsel in Washington auch eine neue Entspannungspolitik wahrscheinlicher. Die USA und Russland müssten so schnell wie möglich Gespräche über den Abbau ihrer Atomwaffen aufnehmen.

Der designierte Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir erhofft sich von der Wahl des Demokraten Barack Obama zum US-Präsidenten dagegen auch ein Signal für Migranten in Deutschland. "Damit kann ich Jugendlichen sagen: Ihr könnt das auch schaffen", sagte der Politiker. Eines Tages sei dann sogar eine Ministerin oder gar Bundeskanzlerin mit Migrationshintergrund möglich, zeigte sich Özdemir überzeugt: "Warum nicht eine Anastasia, Ayse oder Alisa im Kanzleramt? Auch das gehört zur Normalität in einem selbstbewussten Einwanderungsland."

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sagte, es sei jetzt ganz wichtig, dass Deutschland die Chance dieser neuen Präsidentschaft nutze, um "das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Amerika auf eine neue, eine stabile, eine freundschaftliche Grundlage zu stellen". Obama habe eine große Aufgabe und ein schweres Erbe. Er habe viele Themen, die er gleichzeitig anpacken müsse, und für einen langen Anlauf bleibe keine Zeit. "Barack Obama muss jetzt anpacken, aber darin besteht eine Chance und wir sollten ihm helfen", sagte Rüttgers.

CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla betonte, seine Partei freue sich auf eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten. "Die Union ist überzeugt, dass Barack Obama die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit freundschaftlich und intensiv fortsetzen wird."

Unions-Außenexperte Eckart von Klaeden rechnet nicht mit grundlegenden Veränderungen der US-Außenpolitik unter dem künftigen Präsidenten Barack Obama. "Ich vermute, dass der Wechsel nicht so krass ausfallen wird, wie viele jetzt annehmen", sagte er am Mittwoch. Die Rückkehr zu einem multilateralen Ansatz habe bereits in der zweiten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush stattgefunden. Er setze aber darauf, dass die derzeit in den USA herrschende Euphorie und Hoffnung in die internationale Politik übertragen werde, sagte von Klaeden. "Wir haben ein großes Interesse daran, dass die Vereinigten Staaten in der Welt nicht nur einflussreich, sondern auch angesehen sind." Die nächsten Wochen und Monate sollten Deutschland und Europa nutzen, um der neuen US-Regierung ihre Positionen in der Finanz- und Wirtschaftspolitik, Klimapolitik sowie zu Afghanistan, Iran, Irak und Russland nahe zu bringen, um so ein koordiniertes Vorgehen möglich zu machen.

Befürchtungen, Obama könnte von Deutschland ein stärkeres Engagement in Afghanistan einfordern, wies von Klaeden zurück. "Die Sorge, dass ein neuer amerikanischer Präsident Obama in einer seiner ersten Amtshandlungen mehr deutsche Soldaten fordern wird, halte ich für übertrieben." Es gebe ein gemeinsames Interesse an einem Erfolg in Afghanistan. "Aber über den Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan entscheidet nicht der amerikanische Präsident, sondern darüber entscheiden Bundesregierung und Bundestag."

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36 Kommentare

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  • V
    vic

    Ayse im Kanzleramt?

    In Deutschland?

    Never. Hier leben größtenteils Nationalisten.

  • M
    manfred (56)

    @ auch nicht mannfred

     

    "Obamas Vater stammt aus Kenia, auch wenn er selbst auf Hawaii geboren wurde."

     

    "US-Amerikaner ist, wer auf oder über US-amerikanischem Territorium geboren wurde, das kann sogar in einem Flugzeug sein oder auf einem Schiff in den Hoheitsgewässern. Ob die Eltern Migranten sind und ob sie sich illegal in den USA aufhalten oder nicht, spielt keine Rolle."

     

    Genau das sage ich doch. Die Frage ist: War Obamas Vater Migrant? Nicht jeder, der seines Berufes oder seiner Ausbildung wegen zeitweise in einem anderen Staat lebt, ist gleich Migrant. Obamas Vater war kein Zuwanderer. Er hat zeitweise in den USA (dazu zählt nun mal auch Hawaii) gelebt und ist in seine Heimat zurückgegangen, was aber für die Staatsbürgerschaft seines in den USA geborenen Kindes keine Rolle spielt. Es bleibt, daß man als US-Amerikaner geboren sein muß, um in den USA Präsident werden zu können.

     

    Aber eigentlich ging es nur darum, daß man einen zeitweiligen Auslandsaufenthalt nicht mit der Einwandererproblematik vermischen darf, wie Özdemir es getan hat.

  • A
    Adi

    Ich dachte Ayse wäre - nach den Vorstellungen der Grünen - in der Zukunft eine Doppeltstaatsbürgerin? Könnte sich da nicht durchaus ein "kleiner" Interessenskonflikt anbahnen? Vielleicht möchte sie ja viel lieber Erdogan bei seinen hiesigen Wahlkampfveranstaltungen zujubeln?

     

    Wie hier schon jemand richtigerweise geschrieben hat, ist Obama US-Amerikaner und keine Kenianer.

     

    Wenn demnächst mehr türkische Migranten die deutsche Staatsbürgerschaft haben, ist es nur eine Frage der Zeit bis ein hohes Amt dementsprechend besetzt wird.

     

    Jedenfalls ist unser amtierender Bundespräsident in Bessarabien geboren worden.

  • AN
    auch nicht mannfred

    > Obama hat gar keinen Migrationshintergrund.

     

    Hier irrt Manfred. Obamas Vater stammt aus Kenia, auch wenn er selbst auf Hawaii geboren wurde. Auf einen wichtigen Unterschied sollten insbesondere Manfred und Wollfgang noch aufmerksam gemacht werden:

     

    US-Amerikaner ist, wer auf oder über US-amerikanischem Territorium geboren wurde, das kann sogar in einem Flugzeug sein oder auf einem Schiff in den Hoheitsgewässern. Ob die Eltern Migranten sind und ob sie sich illegal in den USA aufhalten oder nicht, spielt keine Rolle.

     

    Deutscher i.S.d.GG ist, wer einen deutschen Pass hat. Den bekommt, wer deutsche Eltern oder Großeltern hat, Blut & Boden also. Also nicht Ayse, deren Großeltern noch vor einigen Jahrzehnten als billige Arbeiter nach Deutschland kamen und deren Eltern auch nur eine Aufenthaltserlaubnis haben, die hier zur Schule ging und hier arbeitet. Anna, deren Großeltern einst aus Königsberg in den Ural zogen und die das irgendwie nachweisen kann, schon, und das völlig unabhängig davon, ob sie jemals in Deutschland war oder deutsch spricht.

     

    So lange die Gesetzeslage so ist und gefühlte 80% der weißen Deutschen sich nicht vorstellen können, dass Deutsche auch schwarz sein könnten, ist ein Vergleich von Amerikanern und Deutschen in dieser Sache nicht sinnvoll.

  • M
    Multi-Kulti-Monsta

    Natürlich werden sich Anastasia, Ayse und Alisia für Deutschland einsetzen, wenn Leute wie Wolfgang endlich kapieren, dass Deutschland ein Einwanderungsland IST. Es ist Realität! Ich stimme Herrn Özdemir 100% zu. Yes, we can, too!

  • A
    ayse

    Negieren Sie, wie es eben sooft in diesem unseren Lande vorkommt, ruhig weiter....auch ohne jedes geschichtliche Hintergrundwissen und bestehenden Fakten ....auf die Grünen lohnt ein Eingehen hier meines Erachtens sowieso nicht....wir erheben keinen Anspruch auf "Multi-Kulti Argumente" (dies ist ein Privileg der weißen Mittelschichtsangehörigen).....nützlich ? ...natürlich, wenn gut ausgebildete, qualifizierte Migranten in "Maßnahmen" zusammengepfercht werden, damit sich jemand um eure Senioren in den Pflegeheimen kümmert...sehr nützlich! ...um kurz das Thema "Überzeugende Qualitäten" anzureißen...."nur weil jemand deutscher Herkunft ist, garantiert nicht, dass es für Deutschand die bessere Politik bedeutet .....

  • M
    manfred (56)

    Özdemirs Denkfehler ist: Obama hat gar keinen Migrationshintergrund. Er ist waschechter Amerikaner. Wäre er nicht als Amerikaner geboren, könnte er in den USA alles werden, nur nicht Präsident.

  • CB
    C.M. Burns

    Danke Wolfgang, genau so ist es.

    Nicht immer auf den Migrationshintergrund verweisen und denken alles andere passiert automatisch. Aktiv Zeichen setzen, dass man sich mit dem Land politisch und gesellschaftlich identifiziert, welches man sich als Lebensmittelpunkt ausgesucht hat.

    Aber das sind mal wieder die typischen antideutschen Grünen-Utopien.

  • YW
    Yes we can!

    Warum nicht Ayse als türkische Ministerpräsidentin?

     

    Warum nicht Manfred als türkischen Staatspräsidenten?

  • I
    Irene

    Ich wusste, dass das heute in der taz steht, ich wusste es wirklich. Ich hätte wetten sollen.

  • NW
    Nicht Wolfgang

    ...und ich dachte, wir hätten bereits eine Kanzlerin aus einer fremden Kultur... ob der oder die nächste dann Kevin, Mandy, Sergej oder Ayse heißt, spielt doch schon längst keine Rolle mehr.

  • W
    Wolfgang

    "Eines Tages sei dann sogar eine Ministerin oder gar Bundeskanzlerin mit Migrationshintergrund möglich, zeigte sich Özdemir überzeugt: "Warum nicht eine Anastasia, Ayse oder Alisa im Kanzleramt? Auch das gehört zur Normalität in einem selbstbewussten Einwanderungsland."

     

    Dazu möchte ich folgendes anmerken:

    1) Einwanderungsland ist Deutschland hauptsächlich per Definition der Grünen. Ich negiere, daß die hier praktizierte "Einwanderung" notwendig, noch nützlich ist.

    2) Wenn sich Anastasia, Ayse oder Alisa durch Qualitäten überzeugen und sich für Deutschland einsetzen - ok. Wenn für Anastasia, Ayse oder Alisia aber nur Multi-Kulti-Argumente sprechen - dann nein danke.

     

    Herr Özdemir: Nur weil jemand nicht deutscher Herkunft ist, garantiert nicht, daß er für Deutschland die bessere Politik macht.

  • V
    vic

    Ayse im Kanzleramt?

    In Deutschland?

    Never. Hier leben größtenteils Nationalisten.

  • M
    manfred (56)

    @ auch nicht mannfred

     

    "Obamas Vater stammt aus Kenia, auch wenn er selbst auf Hawaii geboren wurde."

     

    "US-Amerikaner ist, wer auf oder über US-amerikanischem Territorium geboren wurde, das kann sogar in einem Flugzeug sein oder auf einem Schiff in den Hoheitsgewässern. Ob die Eltern Migranten sind und ob sie sich illegal in den USA aufhalten oder nicht, spielt keine Rolle."

     

    Genau das sage ich doch. Die Frage ist: War Obamas Vater Migrant? Nicht jeder, der seines Berufes oder seiner Ausbildung wegen zeitweise in einem anderen Staat lebt, ist gleich Migrant. Obamas Vater war kein Zuwanderer. Er hat zeitweise in den USA (dazu zählt nun mal auch Hawaii) gelebt und ist in seine Heimat zurückgegangen, was aber für die Staatsbürgerschaft seines in den USA geborenen Kindes keine Rolle spielt. Es bleibt, daß man als US-Amerikaner geboren sein muß, um in den USA Präsident werden zu können.

     

    Aber eigentlich ging es nur darum, daß man einen zeitweiligen Auslandsaufenthalt nicht mit der Einwandererproblematik vermischen darf, wie Özdemir es getan hat.

  • A
    Adi

    Ich dachte Ayse wäre - nach den Vorstellungen der Grünen - in der Zukunft eine Doppeltstaatsbürgerin? Könnte sich da nicht durchaus ein "kleiner" Interessenskonflikt anbahnen? Vielleicht möchte sie ja viel lieber Erdogan bei seinen hiesigen Wahlkampfveranstaltungen zujubeln?

     

    Wie hier schon jemand richtigerweise geschrieben hat, ist Obama US-Amerikaner und keine Kenianer.

     

    Wenn demnächst mehr türkische Migranten die deutsche Staatsbürgerschaft haben, ist es nur eine Frage der Zeit bis ein hohes Amt dementsprechend besetzt wird.

     

    Jedenfalls ist unser amtierender Bundespräsident in Bessarabien geboren worden.

  • AN
    auch nicht mannfred

    > Obama hat gar keinen Migrationshintergrund.

     

    Hier irrt Manfred. Obamas Vater stammt aus Kenia, auch wenn er selbst auf Hawaii geboren wurde. Auf einen wichtigen Unterschied sollten insbesondere Manfred und Wollfgang noch aufmerksam gemacht werden:

     

    US-Amerikaner ist, wer auf oder über US-amerikanischem Territorium geboren wurde, das kann sogar in einem Flugzeug sein oder auf einem Schiff in den Hoheitsgewässern. Ob die Eltern Migranten sind und ob sie sich illegal in den USA aufhalten oder nicht, spielt keine Rolle.

     

    Deutscher i.S.d.GG ist, wer einen deutschen Pass hat. Den bekommt, wer deutsche Eltern oder Großeltern hat, Blut & Boden also. Also nicht Ayse, deren Großeltern noch vor einigen Jahrzehnten als billige Arbeiter nach Deutschland kamen und deren Eltern auch nur eine Aufenthaltserlaubnis haben, die hier zur Schule ging und hier arbeitet. Anna, deren Großeltern einst aus Königsberg in den Ural zogen und die das irgendwie nachweisen kann, schon, und das völlig unabhängig davon, ob sie jemals in Deutschland war oder deutsch spricht.

     

    So lange die Gesetzeslage so ist und gefühlte 80% der weißen Deutschen sich nicht vorstellen können, dass Deutsche auch schwarz sein könnten, ist ein Vergleich von Amerikanern und Deutschen in dieser Sache nicht sinnvoll.

  • M
    Multi-Kulti-Monsta

    Natürlich werden sich Anastasia, Ayse und Alisia für Deutschland einsetzen, wenn Leute wie Wolfgang endlich kapieren, dass Deutschland ein Einwanderungsland IST. Es ist Realität! Ich stimme Herrn Özdemir 100% zu. Yes, we can, too!

  • A
    ayse

    Negieren Sie, wie es eben sooft in diesem unseren Lande vorkommt, ruhig weiter....auch ohne jedes geschichtliche Hintergrundwissen und bestehenden Fakten ....auf die Grünen lohnt ein Eingehen hier meines Erachtens sowieso nicht....wir erheben keinen Anspruch auf "Multi-Kulti Argumente" (dies ist ein Privileg der weißen Mittelschichtsangehörigen).....nützlich ? ...natürlich, wenn gut ausgebildete, qualifizierte Migranten in "Maßnahmen" zusammengepfercht werden, damit sich jemand um eure Senioren in den Pflegeheimen kümmert...sehr nützlich! ...um kurz das Thema "Überzeugende Qualitäten" anzureißen...."nur weil jemand deutscher Herkunft ist, garantiert nicht, dass es für Deutschand die bessere Politik bedeutet .....

  • M
    manfred (56)

    Özdemirs Denkfehler ist: Obama hat gar keinen Migrationshintergrund. Er ist waschechter Amerikaner. Wäre er nicht als Amerikaner geboren, könnte er in den USA alles werden, nur nicht Präsident.

  • CB
    C.M. Burns

    Danke Wolfgang, genau so ist es.

    Nicht immer auf den Migrationshintergrund verweisen und denken alles andere passiert automatisch. Aktiv Zeichen setzen, dass man sich mit dem Land politisch und gesellschaftlich identifiziert, welches man sich als Lebensmittelpunkt ausgesucht hat.

    Aber das sind mal wieder die typischen antideutschen Grünen-Utopien.

  • YW
    Yes we can!

    Warum nicht Ayse als türkische Ministerpräsidentin?

     

    Warum nicht Manfred als türkischen Staatspräsidenten?

  • I
    Irene

    Ich wusste, dass das heute in der taz steht, ich wusste es wirklich. Ich hätte wetten sollen.

  • NW
    Nicht Wolfgang

    ...und ich dachte, wir hätten bereits eine Kanzlerin aus einer fremden Kultur... ob der oder die nächste dann Kevin, Mandy, Sergej oder Ayse heißt, spielt doch schon längst keine Rolle mehr.

  • W
    Wolfgang

    "Eines Tages sei dann sogar eine Ministerin oder gar Bundeskanzlerin mit Migrationshintergrund möglich, zeigte sich Özdemir überzeugt: "Warum nicht eine Anastasia, Ayse oder Alisa im Kanzleramt? Auch das gehört zur Normalität in einem selbstbewussten Einwanderungsland."

     

    Dazu möchte ich folgendes anmerken:

    1) Einwanderungsland ist Deutschland hauptsächlich per Definition der Grünen. Ich negiere, daß die hier praktizierte "Einwanderung" notwendig, noch nützlich ist.

    2) Wenn sich Anastasia, Ayse oder Alisa durch Qualitäten überzeugen und sich für Deutschland einsetzen - ok. Wenn für Anastasia, Ayse oder Alisia aber nur Multi-Kulti-Argumente sprechen - dann nein danke.

     

    Herr Özdemir: Nur weil jemand nicht deutscher Herkunft ist, garantiert nicht, daß er für Deutschland die bessere Politik macht.

  • V
    vic

    Ayse im Kanzleramt?

    In Deutschland?

    Never. Hier leben größtenteils Nationalisten.

  • M
    manfred (56)

    @ auch nicht mannfred

     

    "Obamas Vater stammt aus Kenia, auch wenn er selbst auf Hawaii geboren wurde."

     

    "US-Amerikaner ist, wer auf oder über US-amerikanischem Territorium geboren wurde, das kann sogar in einem Flugzeug sein oder auf einem Schiff in den Hoheitsgewässern. Ob die Eltern Migranten sind und ob sie sich illegal in den USA aufhalten oder nicht, spielt keine Rolle."

     

    Genau das sage ich doch. Die Frage ist: War Obamas Vater Migrant? Nicht jeder, der seines Berufes oder seiner Ausbildung wegen zeitweise in einem anderen Staat lebt, ist gleich Migrant. Obamas Vater war kein Zuwanderer. Er hat zeitweise in den USA (dazu zählt nun mal auch Hawaii) gelebt und ist in seine Heimat zurückgegangen, was aber für die Staatsbürgerschaft seines in den USA geborenen Kindes keine Rolle spielt. Es bleibt, daß man als US-Amerikaner geboren sein muß, um in den USA Präsident werden zu können.

     

    Aber eigentlich ging es nur darum, daß man einen zeitweiligen Auslandsaufenthalt nicht mit der Einwandererproblematik vermischen darf, wie Özdemir es getan hat.

  • A
    Adi

    Ich dachte Ayse wäre - nach den Vorstellungen der Grünen - in der Zukunft eine Doppeltstaatsbürgerin? Könnte sich da nicht durchaus ein "kleiner" Interessenskonflikt anbahnen? Vielleicht möchte sie ja viel lieber Erdogan bei seinen hiesigen Wahlkampfveranstaltungen zujubeln?

     

    Wie hier schon jemand richtigerweise geschrieben hat, ist Obama US-Amerikaner und keine Kenianer.

     

    Wenn demnächst mehr türkische Migranten die deutsche Staatsbürgerschaft haben, ist es nur eine Frage der Zeit bis ein hohes Amt dementsprechend besetzt wird.

     

    Jedenfalls ist unser amtierender Bundespräsident in Bessarabien geboren worden.

  • AN
    auch nicht mannfred

    > Obama hat gar keinen Migrationshintergrund.

     

    Hier irrt Manfred. Obamas Vater stammt aus Kenia, auch wenn er selbst auf Hawaii geboren wurde. Auf einen wichtigen Unterschied sollten insbesondere Manfred und Wollfgang noch aufmerksam gemacht werden:

     

    US-Amerikaner ist, wer auf oder über US-amerikanischem Territorium geboren wurde, das kann sogar in einem Flugzeug sein oder auf einem Schiff in den Hoheitsgewässern. Ob die Eltern Migranten sind und ob sie sich illegal in den USA aufhalten oder nicht, spielt keine Rolle.

     

    Deutscher i.S.d.GG ist, wer einen deutschen Pass hat. Den bekommt, wer deutsche Eltern oder Großeltern hat, Blut & Boden also. Also nicht Ayse, deren Großeltern noch vor einigen Jahrzehnten als billige Arbeiter nach Deutschland kamen und deren Eltern auch nur eine Aufenthaltserlaubnis haben, die hier zur Schule ging und hier arbeitet. Anna, deren Großeltern einst aus Königsberg in den Ural zogen und die das irgendwie nachweisen kann, schon, und das völlig unabhängig davon, ob sie jemals in Deutschland war oder deutsch spricht.

     

    So lange die Gesetzeslage so ist und gefühlte 80% der weißen Deutschen sich nicht vorstellen können, dass Deutsche auch schwarz sein könnten, ist ein Vergleich von Amerikanern und Deutschen in dieser Sache nicht sinnvoll.

  • M
    Multi-Kulti-Monsta

    Natürlich werden sich Anastasia, Ayse und Alisia für Deutschland einsetzen, wenn Leute wie Wolfgang endlich kapieren, dass Deutschland ein Einwanderungsland IST. Es ist Realität! Ich stimme Herrn Özdemir 100% zu. Yes, we can, too!

  • A
    ayse

    Negieren Sie, wie es eben sooft in diesem unseren Lande vorkommt, ruhig weiter....auch ohne jedes geschichtliche Hintergrundwissen und bestehenden Fakten ....auf die Grünen lohnt ein Eingehen hier meines Erachtens sowieso nicht....wir erheben keinen Anspruch auf "Multi-Kulti Argumente" (dies ist ein Privileg der weißen Mittelschichtsangehörigen).....nützlich ? ...natürlich, wenn gut ausgebildete, qualifizierte Migranten in "Maßnahmen" zusammengepfercht werden, damit sich jemand um eure Senioren in den Pflegeheimen kümmert...sehr nützlich! ...um kurz das Thema "Überzeugende Qualitäten" anzureißen...."nur weil jemand deutscher Herkunft ist, garantiert nicht, dass es für Deutschand die bessere Politik bedeutet .....

  • M
    manfred (56)

    Özdemirs Denkfehler ist: Obama hat gar keinen Migrationshintergrund. Er ist waschechter Amerikaner. Wäre er nicht als Amerikaner geboren, könnte er in den USA alles werden, nur nicht Präsident.

  • CB
    C.M. Burns

    Danke Wolfgang, genau so ist es.

    Nicht immer auf den Migrationshintergrund verweisen und denken alles andere passiert automatisch. Aktiv Zeichen setzen, dass man sich mit dem Land politisch und gesellschaftlich identifiziert, welches man sich als Lebensmittelpunkt ausgesucht hat.

    Aber das sind mal wieder die typischen antideutschen Grünen-Utopien.

  • YW
    Yes we can!

    Warum nicht Ayse als türkische Ministerpräsidentin?

     

    Warum nicht Manfred als türkischen Staatspräsidenten?

  • I
    Irene

    Ich wusste, dass das heute in der taz steht, ich wusste es wirklich. Ich hätte wetten sollen.

  • NW
    Nicht Wolfgang

    ...und ich dachte, wir hätten bereits eine Kanzlerin aus einer fremden Kultur... ob der oder die nächste dann Kevin, Mandy, Sergej oder Ayse heißt, spielt doch schon längst keine Rolle mehr.

  • W
    Wolfgang

    "Eines Tages sei dann sogar eine Ministerin oder gar Bundeskanzlerin mit Migrationshintergrund möglich, zeigte sich Özdemir überzeugt: "Warum nicht eine Anastasia, Ayse oder Alisa im Kanzleramt? Auch das gehört zur Normalität in einem selbstbewussten Einwanderungsland."

     

    Dazu möchte ich folgendes anmerken:

    1) Einwanderungsland ist Deutschland hauptsächlich per Definition der Grünen. Ich negiere, daß die hier praktizierte "Einwanderung" notwendig, noch nützlich ist.

    2) Wenn sich Anastasia, Ayse oder Alisa durch Qualitäten überzeugen und sich für Deutschland einsetzen - ok. Wenn für Anastasia, Ayse oder Alisia aber nur Multi-Kulti-Argumente sprechen - dann nein danke.

     

    Herr Özdemir: Nur weil jemand nicht deutscher Herkunft ist, garantiert nicht, daß er für Deutschland die bessere Politik macht.