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Reaktion auf ManöverDrohung aus Nordkorea

Truppen wegen eines südkoreanisch-amerikanischen Manövers in Kampfbereitschaft versetzt. Satellit ins All?

Die können auch größer: Angeblich will Nordkorea eine Interkontinentalrakete starten. Bild: dpa

SEOUL rtr Nordkorea hat in ungewöhnlich scharfer Reaktion auf das jährliche südkoreanisch-amerikanische Manöver seine Truppen in volle Kampfbereitschaft versetzt. Ein Sprecher des nordkoreanischen Militärs warf den USA und Südkorea am Montag vor, deren militärische Übungen dienten zur Vorbereitung eines Krieges. Er drohte mit der Trennung der direkten Telefonverbindung zwischen dem süd- und nordkoreanischen Militär.

In seiner Stellungnahme warnte der Sprecher auch, die Zerstörung einer Langstreckenrakete Nordkoreas werde als Akt des Krieges aufgefasst. Nordkorea will nach eigenen Angaben einen Satelliten ins All schießen. In Medienberichten wurde spekuliert, die USA und Japan würden jede ballistische Rakete abfangen. Beide Länder haben dies allerdings nicht bestätigt. Jedoch haben die USA, Japan und Südkorea erklärt, zwischen einer Trägerrakete für Satelliten und einer ballistischen Rakete gebe es keine technischen Unterschiede.

Die US-Marineinfanterie will rund eine Autostunde entfernt von der innerkoreanischen Grenze Übungen mit scharfer Munition abhalten. In das Manöver werde auch ein Flugzeugträger eingebunden, sagte ein Sprecher des US-Militärs. Indes gab es bislang keine Anzeichen dafür, dass der scharfen Rhetorik aus Nordkorea auch entsprechende Taten an der Westküste folgten.

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1 Kommentar

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  • UR
    Udo Radert

    Das Volk (ver-)hungert, Kim wird nicht nur immer älter, sondern auch immer runder und die Militärs haben freie Hand für ihre Kriegsdrohungen, ihre Gier nach Atomwaffen - und ihr Luxusleben. - Denn wohl nicht nur der Diktator alleine wird sich Whisky, schwedische Blondinnen und 4-Sterne-Köche einfliegen lassen.

     

    Kim ist sicher nur noch eine Marionette, das Sagen haben in Noirdkorea längst die Militärs.

     

    Und die wollen - zumindest teilweise - durchaus einen Konflikt mit Südkorea.

     

    Was soll man da noch zu sagen?

     

    Nichts und niemand auf der ganzen Welt kann eine Ideologie so gründlich (und vor allem so nachhaltig) in Verruf bringen, als solche Gestalten, wie die, die nun schon seit Jahrzehnten in Nordkorea an der Macht sind.

     

    Jeder normale Mensch sieht, dass Nordkorea wirklich eine faschistoide Diktatur ist, schlimmer als alle Militärdiktaturen, die z.B. Südamerika je gekannt hat (ja, einschließlich Pinochet) zusammen.

     

    Da aber über dem ganzen Grauen ein rotes Fähnchen flattert, löst das sogar bei uns bei manchen ZeitGENOSSEN noch die bekannten Reflexe aus und es gibt tatsächlich Leute, die selbst hier behaupten, nur der fette Kim und vielleicht noch ein paar Figuren aus der Nomenklatura wären böse, *das System* aber nicht.

     

    Dabei "vergessen" sie allerdings regelmäßig, das *ein System*, welches in noch nicht mal 100 Jahren auf der ganzen Welt immer und immer wieder solche oder doch zumindest sehr ähnliche Diktatoren hervorgebacht hat, dann eben auch (und zwar zwingend) sehr fehlerhaft sein muss, denn anderenfalls wäre so etwas ja in diesem Ausmaß vollkommen unmöglich gewesen.

     

    Es ist wie bei den Autos:

     

    Ein Fehler in *einem* Wagen, der kann auf ein "Montagsauto" zurückzuführen sein.

     

    Tritt er aber in praktisch allen Wagen auf, dann handelt es sich eben um einen Serien-(=System)fehler und die Autos müssen *ausnahmslos* zurückgerufen werden.

     

    Und das besser heute als morgen.