: Raupen vom Grünkohl sammeln
Betr.: „Kuh Gott Tod“, taz nord vom 31. 7. 06
Nur der Vollständigkeit halber: Der „Platzwart“ war Vorsitzender des Sportvereins und fungierte unter anderem als Platzwart. Wahr ist: Die Art, wie er zu Tode kam, passt zu ihm, und mit einem Buch in der Hand habe ich ihn tatsächlich nie gesehen. Was den Schreiber dazu bringt, zu vermuten, dass die wenigsten Menschen in diesem Teil der norddeutschen Provinz jemals ein Buch zur Hand nehmen, würde mich interessieren. Menschen auf dem Lande sind tätige Menschen und bei der Arbeit hat man in der Regel kein Buch in der Hand. Das ist vielleicht anders, wenn man im Garten liegen oder beschaulich „Raupen vom Grünkohl sammeln“ kann – allein, dieses Privileg hat nicht jeder. Doch fallen mir Menschen ein, die dort sehr wohl Bücher in die Hand nehmen, und zwar auch nach der schweren körperlichen Arbeit, mit der sie täglich ihr Geld verdienen.
HEIKE WATERMÜLDER, Hamburg (geboren in Ditzumerhammrich/Dollart)