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Archiv-Artikel

Rauchverbot in Kraft Schluss mit Cool

Genau genommen ist das frische Rauchverbot natürlich eine Form von Körperverletzung. Denn noch ist es zwar, krankenkassenseits, nicht amtlich, dass Rauchen eine genauso krankhafte Sucht ist wie Alkoholismus. Aber dass Entzugserscheinungen beim Süchtigen massive Beschwerden erzeugen, weiß jeder, der mit Drogenabhängigen arbeitet. Und dass der Raucher, der sein Mittagspausen-Zigarettchen nicht bekommt, hoch aggressiv werden kann, ist kein Novum und fürs Umfeld oft nicht lustig.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

So gesehen ist es geradezu unmenschlich, das Rauchen so rigoros zu verbieten, wie es etwa Bayern tut. Lobenswert dagegen die Idee, eine sechsmonatige Gewöhnungsphase zu gewähren wie zum Beispiel in Bremen. Da bleibt den Betroffenen genug Zeit, einen Entzug zu beginnen oder sich aufs Unvermeidliche einzustellen: Aufs Vor-die-Tür- und In-die-Kälte-Gehen, wenn man den Qualm nicht missen will. Aber das tun sie auch heute schon – etwa, wenn ein Baby im Raum ist.

Eins allerdings ist schwer zu verschmerzen und wohl auch wahrer Grund der Proteste: Mit der öffentlich zur Schau gestellten Coolness des rauchenden Zeitgenossen ist es dann vorbei. Kein Cowboy- oder Gestressten-Image mehr, sondern wie ein Hund vor die Tür! Eine Schmach, die weder Macho noch Vamp leicht verkraften werden.