: Rauchen, Bier trinken – und wählen?
Der Vorstoß eines Verfassungsrichters, das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre zu senken, stößt bei CDU und FDP auf Skepsis
HAMBURG dpa ■ Ein Vorstoß von Bundesverfassungsgerichts-Vize Andreas Voßkuhle, das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre zu senken, hat gemischte Reaktionen ausgelöst. Unterstützung fand Voßkuhle bei SPD und Grünen, bei CDU und FDP stieß er auf Skepsis.
„Über eine Senkung des Wahlalters könnte man durchaus nachdenken. Eine Wahlentscheidung kann man auch bereits mit 16 Jahren treffen“, sagte Voßkuhle dem Hamburger Abendblatt. Es sei „problematisch und gefährlich, dass sich die Bevölkerung abwendet vom politischen Prozess“. Der saarländische SPD-Vorsitzende Heiko Maas sagte dazu: „Wer Politikverdrossenheit bekämpfen will, muss dafür sorgen, dass Jugendliche sich verstärkt in die Gesellschaft einbringen und mitbestimmen dürfen.“ Auch Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele unterstützte den Vorstoß: „Je früher man Menschen am politischen Prozess beteiligt, umso mehr kann man sie dafür interessieren.“ Ablehnend äußerte sich Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU): „Ich denke nicht, dass wir mit einer Senkung des Wahlalters ein größeres Interesse für Politik erreichen.“ Auch Bayerns FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hält 18 Jahre für „ein gutes Alter zum Wählen“.