piwik no script img

männereckeRassistisches und viele Kilometer

US-Präsident Trump hat irgendeine Idee, der italienische Männerfußball auch und die Tour ist öde wie selten

US-Präsident Donald Trump hat wieder einmal geschafft, dass über einen seiner beiläufigen Posts in sozialen Medien intensiver berichtet wird als über seine gewalttätige und rassistische Deportationspolitik. Und so sei auch an dieser Stelle vermeldet, dass der US-Präsident das NFL-Team Washington Commanders dazu drängt, seinen alten Namen wieder anzunehmen. „Die Washington ‚was auch immer‘ sollten SOFORT ihren Namen in Washington Redskins Football Team zurückändern“, schrieb Trump auf seiner hauseigenen Plattform Truth Social. Das Footballteam hatte sich vor Jahren nach Kritik von amerikanischen Ureinwohnern von seinem Namen getrennt und heißt seit 2022 Commanders. Eine Namensrückabwicklung fordert Trump auch von dem Baseballteam Cleveland Guardians, die früher Cleveland Indians hießen. Die Klubs haben derzeit keine Pläne, ihre alten Namen wieder anzunehmen.

Gedanken um die Zukunft des Planeten Erde haben sich die Verantwortlichen im italienischen Fußball bei ihrer Überlegung, ein Männerfußballspiel Spiel der Serie A in der kommenden Saison in Australien stattfinden zu lassen, wohl nicht wirklich gemacht. Die Partie des AC Mailand gegen Como soll im australischen Perth angepfiffen werden, weil das Mailänder San-Siro-Stadion wegen der dort stattfindenden Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2026 nicht zur Verfügung steht. War es wirklich nicht möglich, einen Austragungsort zu finden, der näher an Mailand liegt als das 14.000 Kilometer entfernte Perth?

Noch gut 1.000 Kilometer liegen noch vor den Fahrern bei der Tour de France. Die Rundfahrt, die am Dienstag in ihre letzte Woche geht, ist angesichts der erschütternden Überlegenheit des Slowenen Tadej Pogačar so langweilig wie selten. Kein Wunder, dass es eine Meldung, wonach der mit über 4 Minuten Rückstand auf Platz zwei liegenden Däne Jonas Vingegaard die Hoffnung auf seinen dritten Gesamtsieg noch nicht aufgegeben hat, in die Tickerserver schafft. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt, auch die der Radsportfans auf eine spannende Frankreichrundfahrt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen