: Ramstein-Ustica-Story
So langsam kräuselt es mir die Zehennägel angesichts der Räuberpistole, die inzwischen diverse Seiten der taz gefüllt hat und fatal an die wüsten Verschwörungsszenarien erinnert, die sonst in den Postillen irgendwelcher politischer Sekten ständig neu bewiesen werden. Daß eine Ustica-Affäre existiert, ist unstrittig, nur leider auch ein alter Hut, mit Enthüllungen zum Thema ist die taz einfach sehr spät dran. Zum Ausdämpfen desselben soll nun die Ustica- Ramstein-Konstruktion herhalten.
Mag ja sein, daß die taz mangels Masse ihren Ruf als Blatt mit guten Hintergrundrecherchen nicht weiter gefährdet sieht, ein redaktionelles Durchkämmen der krausen Schreibe von Raith/Weidemann würde aber vielleicht verhindern können, daß die ganzen Ungereimtheiten so unverdaulich ins Blatt kommen.
Eine Mig-23 mit angeblich nur 500 Kilometer Reichweite ist immerhin so ungewöhnlich wie eine fliegende Untertasse und bedarf wohl weiterer Erläuterung; Rauch und Ruß im Abgas eines Kampfflugzeuges ist andererseits so gewöhnlich wie nur irgendwas; da wüßte ich von den Rechercheuren nun gerne, was speziell die Sabotage-Hypothese stützt.
In Erwartung des ganz großen Schlages in der nächsten Wochenendausgabe, in der hoffentlich das gemeinsame Komplott von BND, CIA, Mossad, KGB, libyschem Geheimdienst und insbesondere der Stasi-RAF-Kommandos voll ausgeleuchtet wird... Andreas Rosenberger,
Hamburg
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