piwik no script img

Ramstein-Ustica-Story

So langsam kräuselt es mir die Zehennägel angesichts der Räuberpistole, die inzwischen diverse Seiten der taz gefüllt hat und fatal an die wüsten Verschwörungsszenarien erinnert, die sonst in den Postillen irgendwelcher politischer Sekten ständig neu bewiesen werden. Daß eine Ustica-Affäre existiert, ist unstrittig, nur leider auch ein alter Hut, mit Enthüllungen zum Thema ist die taz einfach sehr spät dran. Zum Ausdämpfen desselben soll nun die Ustica- Ramstein-Konstruktion herhalten.

Mag ja sein, daß die taz mangels Masse ihren Ruf als Blatt mit guten Hintergrundrecherchen nicht weiter gefährdet sieht, ein redaktionelles Durchkämmen der krausen Schreibe von Raith/Weidemann würde aber vielleicht verhindern können, daß die ganzen Ungereimtheiten so unverdaulich ins Blatt kommen.

Eine Mig-23 mit angeblich nur 500 Kilometer Reichweite ist immerhin so ungewöhnlich wie eine fliegende Untertasse und bedarf wohl weiterer Erläuterung; Rauch und Ruß im Abgas eines Kampfflugzeuges ist andererseits so gewöhnlich wie nur irgendwas; da wüßte ich von den Rechercheuren nun gerne, was speziell die Sabotage-Hypothese stützt.

In Erwartung des ganz großen Schlages in der nächsten Wochenendausgabe, in der hoffentlich das gemeinsame Komplott von BND, CIA, Mossad, KGB, libyschem Geheimdienst und insbesondere der Stasi-RAF-Kommandos voll ausgeleuchtet wird... Andreas Rosenberger,

Hamburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen