■ Radiodays: Montag
Die rechtsextreme Szene rüstet auf – und doch wurden lange Zeit relativ milde Urteile gegen rassistisch motivierte Straftaten Jugendlicher erlassen. Ob die Verharmlosungsformel „jugendspezifisches Gruppendelikt“ zum Weitermachen anspornt? Rolf Cantzen beobachtete und analysierte: Rechte vor Gericht, WDR 5, 9.30 Uhr
Nichts gegen Man Ray! Aber wären wir Freundinnen der klassischen Moderne einzig auf seine Portraits damaliger Größen angewiesen – wir wären ein wenig aufgeschmissen. Den Joyce zum Beispiel hat er meines Wissens nie vors Objektiv gekriegt. Und Virginia Woolf geriet ihm zu sehr als klaustrophobische Schwärmerin. Rays Kunst in Ehren – bei Gisèle Freund scheint das Modell auch als Mensch zu zählen. Und siehe da: Mrs. Woolf entspannt sich, während die Fotografin ihr die zugeschriebene Mischung aus Extravaganz, gewitzter Intellektualität und Verletzlichkeit entlockt. Den Autor des „Ulysses“ durfte die Freund sogar drei Tage lang daheim und unterwegs mit der Kamera verfolgen. Sie portraitiert den Künstler als eitlen Mann: in knallig rotem Morgenmantel, hingegossen neben Hortensien im spießigen Blumenpott, oder „ganz natürlich“ mit Engel und Newsweek. Neugedrucktes über die Frau mit der Kamera wird Am Abend vorgestellt: WDR 3, 22.30 Uhr
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