: Radau-Brüder auf Piratentour
Am liebsten laut: Die Hamburger Kinder-Rockband „Radau“ formierte sich in einem Altonaer Hinterhof. Inzwischen schickt sie sich an, den Norden zu erobern – mit Liedern, die von der Langweile handeln oder auch von Zahnspangen
Ihre Musik trägt das Prädikat „garantiert blockflötenfrei“. Dass Musik für Kinder zwischen drei und zehn Jahren zugleich frisch, fetzig und pädagogisch wertvoll sein kann, beweist die Hamburger Kinder-Rockband Radau schon seit mehr als fünf Jahren. Die musikalischen Bemühungen wurden nun vom Erfolg gekrönt: In diesem Monat verlieh eine aus Kindern und Eltern bestehende Jury Oliver Bergmann, Arne Gedigk, Guido Gandolfo und Christian Herzog beim bundesweiten Geraldino-Kinderliedwettbewerb für ihren noch unveröffentlichten „Rittersong“ den ersten Preis.
1997 kamen drei der vier Hamburger Radau-Brüder erstmals zusammen, um für ein Nachbarschaftsfest in einem Hinterhof in Hamburg-Altona ein kleines Musikprogramm für Kinder zu erstellen. Es blieb nicht dabei. Immer öfter spielten die Musiker bei Kinderfesten, immer neue Songs entstanden. Bald tourte die Gruppe regelmäßig durch den Norden, rockte bei Hafengeburtstagen und Kinderfestivals, Kinoeinweihungen und Kita-Eröffnungen.
Weil immer mehr Kinder die Musik mit nach Hause nehmen wollen, erschien im Dezember 2003 schließlich beim Hamburger Label Che!Music die Radau-CD Am liebsten laut. In 14 verschiedenen Titeln gucken sich die Musiker die Welt mit Kinderaugen an: Ob es ums Teilen oder Langeweile geht, um Piraten, Staubsauger oder Zahnspangen – die Themenvielfalt der Texte ist fast so groß wie eine Kinderwelt.
Auf ihrer aktuelle Piraten-Tour, die über Pfingsten startete, wollen die vier Musiker auch fernab von ihrem Heimathafen Kinderherzen entern. So stehen am 19. Juni ein Kindergartenfest in Wakendorf (Kreis Bad Segeberg) und am 17. und 18. Juli zwei Auftritte in Wenningstedt auf Sylt auf dem Programm. Laut und lustig soll es zugehen, und das Publikum darf selbstverständlich mitspielen. In einer geheimnisvollen Schatzkiste befinden sich zudem Überraschungen – für Spannung ist also gesorgt. Marco Carini
Sa 5.6., 15 Uhr, Sternipark Wohlersallee; So 13.6., 15 Uhr, Musikschule Barsbüttel; So 20.6., 16.30 Uhr, Altonale, Bühne Jessenplatz