piwik no script img

■ RUSSLAND ÜBERNIMMT SOWJETISCHES FINANZMINISTERIUMGorbatschows Geld in Jelzins Händen

Moskau (taz) — Rußland hat am Wochenende die sowjetische Haushaltspolitik übernommen und damit die Zentrale ökonomisch enthauptet. Das russische Einverständnis mit einem Nachtragshaushalt kam erst zustande, nachdem Michail Gorbatschow und sein russischer Gegenspieler Boris Jelzin sich auf einen Kompromiß geeinigt hatten. Rußland garantiert die Zahlungsverpflichtungen der

Union. Dafür geht das sowjetische Finanzministerium in

russische

Hände

über. Die Staatsbank, die am Freitag ihre Zahlungsunfähigkeit angekündigt hatte, darf jetzt weitere 90 Milliarden Rubel drucken, um die Haushaltslöcher der Union im 4. Quartal zu stopfen. Damit ist gewährleistet, daß alle Staatsbediensteten sowie Millionen Rentner, Studenten und Soldaten ihre Dezemberbezüge erhalten. Der sowjetische Staatsapparat wur-

de vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch bewahrt. Unterdessen stimmte die

ukra-

inische Bevölkerung gestern über ihre Unabhängigkeit ab und wählte ihren künftigen Staatspräsidenten. Mit den Ergebnissen wird am heutigen Montag gerechnet. Meinungsumfragen zufolge werden 75 Prozent der 37,5 Millionen Wahlberechtigten für die volle Souveränität der Republik stimmen. Als aussichtsreichster Bewerber für das Präsidentenamt gilt der bisherige Parlamentspräsident und ehemalige ZK-Funktionär Leonid Krawtschuk.

SEITEN 2, 7 UND 12

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen