■ REVOLUTIONÄRE ZELLEN: Gerd Albartus ist tot
„Er wurde bereits im Dezember 1987 erschossen, nachdem er von einer Gruppierung, die sich dem palästinensischen Widerstand zurechnet und für die er gearbeitet hat, vor ein Tribunal gestellt und zum Tode verurteilt worden war.“ So beginnt ein 13seitiger Brief, den „Revolutionäre Zellen“ unterzeichnet haben. Wir dokumentieren ihn in Auszügen. Die Autoren setzen sich, ausgelöst durch die Nachricht über Todesumstände ihres einstigen Weggenossen Gerd Albartus, radikal mit ihrer eigenen politischen Vergangenheit auseinander. „Vielleicht müssen wir umdenken, müssen lernen, daß Schwindel und Selbsttäuschung weit mehr zu unserem Scheitern beigetragen haben als die offen geführte Kontroverse um unsere internen Widersprüche.“ Bei der Flugzeugentführung von Entebbe waren die jüdischen Passagiere „aussortiert“ worden, weil ihre Entführer sich mit dem palästinensischen Widerstand identifizierten. Die israelische Besatzungspolitik war „uns Grund genug und Vorwand, unser Wissen über Auschwitz in den Hintergrund zu drängen.“ DOKUMENTATION SEITEN 17 UND 18
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