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Archiv-Artikel

REGIERUNGSKRISE ITALIEN Fini zieht seine Minister ab

ROM | Für Silvio Berlusconi wird das Regieren immer schwieriger. Sein ehemaliger Bündnispartner Gianfranco Fini machte gestern seine Drohung wahr und zog seine Minister aus dem gemeinsamen Kabinett ab. Fini war Ende Juli nach einem Streit mit Berlusconi aus der Regierung gedrängt worden. Sexskandale hatten den 74-jährigen Regierungschef Berlusconi zuletzt erneut in die Bredouille gebracht.

Der Minister für Europapolitik, Andrea Ronchi, der Vizeminister für Außenhandel, Adolfo Urso, sowie zwei Unterstaatssekretäre – alle aus Finis abtrünniger Fraktion „Zukunft und Freiheit für Italien“ (FLI) – reichten ihren Rücktritt ein. „Mit dem Abzug der FLI vollzieht sich Finis Verrat“, sagte der Minister für Arbeit, Familie und Soziales, Maurizio Sacconi, aus der Regierungspartei „Volk der Freiheit“ (PdL).

Der ehemalige Neofaschist Fini, den Berlusconi einst mit einer Wahlempfehlung aus der rechten Ecke geholt und politisch salonfähig gemacht hatte, war im Sommer nach langem Streit aus der gemeinsam gegründeten PdL-Regierungspartei gedrängt worden. Er hatte dann seine FLI-Fraktion ins Leben gerufen. (dpa)