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■ Am RandeRAF-Gefangener Klar: Die RAF ist Geschichte

Berlin (taz) – Erstmals hat sich der zu lebenslanger Haft verurteilte Gefangene der Rote Armee Fraktion (RAF), Christian Klar, in einem Interview öffentlich geäußert. Gegenüber der neuesten Ausgabe des Magazins der Süddeutschen Zeitung erklärte er die RAF für ein historischen Phänomen. Was er in den Zeitungen lese, sei ihm „schon seit einigen Jahren fremd“. Die RAF, so Klar, „gehört in eine ganz bestimmte Zeit, in die siebziger und achtziger Jahre. Sie ist inzwischen Geschichte.“ Klar, der wegen Beteiligung an mehreren Anschlägen zwischen 1977 und 1981 zu fünfmal „lebenslänglich“ und zusätzlich 15 Jahren verurteilt wurde, sitzt seine Strafe in Bruchsal ab. Interviews sind ihm verboten – das SZ-Magazin stellte den Kontakt daher mittels Briefen und Kassiber her. Der heute 46jährige wurde 1982 verhaftet. Daß er, wie von den Sicherheitsbehörden behauptet, der Führungskopf der RAF ist, dementiert Klar: „Überhaupt nicht. Es hat Köpfe und ähnlich schwere Ämter in der RAF nie gegeben.“

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