piwik no script img

■ RAF-AUSSTEIGER BEKENNT BETEILIGUNG AN MORDENDie zweite Reue des Peter-Jürgen Boock

Berlin (taz) — Die Gratwanderung des Peter-Jürgen Boock geht weiter: Das seit 1981 inhaftierte ehemalige RAF-Mitglied hat jetzt vor der Bundesanwaltschaft eine „Lebensbeichte“ abgelegt, die das bisherige Bild vom reuigen Aussteiger, der aber nicht Verräter ist, radikal ändert. Er bekennt, entgegen seiner bisherigen standhaften Behauptungen, an den Entscheidungen der RAF zu den Anschlägen auf Hanns Martin Schleyer und Jürgen Ponto beteiligt gewesen zu sein. Er bittet deshalb Bundespräsident Weizsäcker, sein Gnadengesuch „niederzuschlagen“. Seine jahrelangen Lügen, seinen Betrug an seinen Freunden erklärt er so: „Ich war zu feige und zu ängstlich.“ Auch auf einer anderen Ebene ging die RAF-Debatte weiter: Frauen aus der im Knast Lübeck internierten Gruppe lehnten zwar den Begriff der „Versöhnung“ mit dem Staat ab, ebenso aber weiteren bewaffneten Kampf gegen diesen Staat. SEITEN 2, 11, 12

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen