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■ QuerspaltePartner-Stau

Im Stau stehen ist nicht nur ungesund, sondern auch langweilig. Das soll sich ändern – meint jedenfalls Bernd Wohlgezogen. Mit seiner Idee – aus Frust wird Lust – kann man den Leuten zudem auch noch das Geld aus der Tasche ziehen: mit einem Aufkleber am Heck können Fahrer oder Fahrerin mitteilen, daß „Kontakt“ erwünscht ist. Praktischer Vorteil: Im Gegensatz zur unbequemen Beantwortung von Chiffre-Anzeigen in Zitty oder Tip braucht kein Paßfoto beigelegt werden – der Kontaktsuchende hinterm Lenkrad kann schließlich „live“ gemustert werden.

Nach Wohlgezogens Angaben sollen bereits 600 AutofahrerInnen – für 30 Mark Teilnahmegebühr im Jahr – den gelben, zehn mal zehn Zentimeter großen Aufkleber aufs Blech geklebt haben. Täglich sollen bis zu fünfzehn einsame Herzen den Aufkleber mit der optimistischen Ankündigung „Ich mach mit“ und der Nummer des „Auto-Flirt-Hot-Line“-Telefons (316597) bestellen. Manche hätten „enorm hohe Erwartungen“ und hofften, „den Partner fürs Leben zu finden“, berichtet Wohlgezogen. Bisher führt der 30jährige Single-Vermittler keine Erfolgsstatistik.

Bei 600 von in Berlin insgesamt 1,5 Millionen angemeldeten Autos ist die Wahrscheinlichkeit allerdings auch äußerst gering, im Stau auf Wohlgezogens Aufkleber zu treffen. Eine echte Chance, so gibt der Initiator zu, bestehe wohl erst, wenn 20.000 Leute mitmachen. Neue Kunden will er deshalb locken, indem die Aktion „Kontakt im Stau“ mit einem Gewinnspiel verbunden wird. Wir schlagen vor: Stau-Lotto.

Dirk Wildt

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