■ Querspalte: EU-Truppe feuert mit Senf
Der Bär hat die Schnauze voll. Er will seine Ruh'. Dort drunten auf'm Balkan ist es ihm zu ungemütlich. Bomben fallen, Mörser schmettern, Flugzeuge röhren, Kugeln pfeifen. Nein, wirklich, dort ist nicht mehr gut sein.
Der Bär hat sich aufgemacht. Hat Wolf und Luchs und Elch in seiner Begleitung. Gemeinsam tapern, tapsen und schleichen sie gen Westen, „dringen in zivilisierte Gebiete vor“ (Prof. Harmut Gossow), wollen Aufnahme und Duldung in Deutschland. Opfer des Krieges, um die sich niemand kümmert.
Noch negiert die politische Klasse den „Handlungsbedarf“ (Antje Vollmer). Was aber, wenn die Flüchtlinge sich zu einer Bärenwelle auswachsen, einer Luchsschwemme, einer Elchflut gar? Heißt es dann in Bonn: „Der Zoo ist voll“?
Mit der ausländischen Kreatur tut sich der Deutsche schwer. Um Fremdenfeindlichkeit vorzubeugen, hat Wildbiologe Gossow auf einer Tagung von Säugetierkundlern einen sog. „Bären-Management-Plan“ gefordert: „schnelle Eingreiftruppen der Europäischen Union“.
Toll! Der Truppe von Volker Rühe böte sich endlich Möglichkeit zur ungebremsten Aktivität. Generale zu Trappern, Hauptleute zu Fallenstellern, Feldwebel zu Treibern! Statt Blauhelme werden sie Fellmützen tragen, und hintendran baumelt lustig der Waschbärschwanz. „Fußschlingen“ empfielt der Professor, um des vordringenden Viehs habhaft zu werden – ja, wo kämen wir hin, wenn jeder an den Honigtöpfen des Westens schlecken wollte?
Umdenken ist nun gefragt auf der Hardthöhe, „flexible response“. Umschulung sofort! „Jeder Soldat ist ein Wilderer?“ Ach was, Tucholsky. Das Lasso wird geschwungen, die Grube gebuddelt für den sanften, gezielten, chirurgischen Eingriff. Und möglicherweise wird eine nachgerade ökologische Jagdform aufgegriffen, die schon Daniel Düsentrieb für Donald entwickelte: das Senfgewehr.
Da bleibt nur eins: Die sofortige Fusion von Heckler & Koch mit Hengstenberg und Kühne. Luik & Thomma
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