■ Querrille: DM Bob & The Deficits: "Bush Hog'n Man"
DM Bob & The Deficits: „Bush Hog'n Man“ (Crypt/EFA)
Harter Stoff, verdammt lehrreich. DM Bob & The Deficits, die in Hamburg wohnen, ihre Wurzeln aber in New Orleans haben, können dir eine Menge erzählen über jene verwinkelte Welt, die sich zwischen Hillbilly-Fieber, Tex-Mex-Wahnsinn und Garagenbumms auftut. Am liebsten tun sie das mit Songs. Die sind nicht immer ihre eigenen, aber immer verdammt eigen gespielt. Bush Hog'n Man ist das zweite Album des Trios, und Naheliegendes kloppen die drei hier ebenso inspiriert wie Vergessenes, etwa das hübsche Angel vom Alex-Chilton-Kumpel Carmaig de Forest. „Kennt den noch jemand?“ist übrigens eine Frage, die die Deficits ziemlich atemlos und immer wieder stellen.
Natürlich taugt bei ihnen auch jede eigene Nummer als Tribut. In Flyin'Fuck etwa jault DM Bob durch die Mundharmonika, eine Idee, die er bekundetermaßen von einer alten Stax-Platte übernommen hat. Stark auch das Eröffnungsstück Girl Roper über einen Kuhtreiber mit Vorliebe fürs Bizarre. Denn alle Cowboys stehen auf Sado-Maso, sagt DM Bob. Und der muß es wissen – schließlich verdiente er sein Geld einst als Alleinunterhalter in der Western-Schenke „Blockhütte“. Christian Buß
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