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Queer Lecture 07.02. Wie PrEP schwulen Sex ändert

Schwule Subjektivität, Biopolitik und Demokratie – Dr. Karsten Schubert über die Wechselwirkungen zwischen Medizintechnologie, Politik und Sexualethik.

Guter Sex braucht ein gesundes Untenrum, doch um welchem Preis? Bild: unsplash/Taras Chernus

PrEP ändert Sex. Medizinische Technologie beeinflusst das Verhalten von Schwulen und die Ethik von schwulem Sex: Die 35-jährige Ära des Kondoms neigt sich zum Ende, denn es gibt PrEP, Prä-Expositions-Prophylaxe, ein Mittel vor dem Sex zum Schutz vor HIV beim Sex. Doch wer entscheidet wie darüber, wie Schwule Sex haben und haben sollten? Und ist PrEP der neueste Schritt in der medizinischen Überwachung schwuler Körper für die Profitinteressen der Pharmaindustrie oder eine neue Befreiung der Sexualität?

Karsten Schubert analysiert diese Wechselwirkungen zwischen Medizintechnologie, Politik und Sexualethik. Dabei kritisiert er das Narrativ der biopolitischen Repression und zeigt, wie PrEP zur Überwindung Homo- und Heteronormativität beitragen kann, indem es schwulen Sex vom Stigma des Todes entkoppelt, das ihn seit dem Ausbruch der AIDS-Krise bestimmt. Damit dies aber besser gelingt, muss die Biopolitik der PrEP demokratisiert werden.

Karsten Schubert ist geschäftsführender Assistent für politische Theorie an der Universität Freiburg. Er forscht und lehrt zu zeitgenössischer kritischer Theorie, Rechtsphilosophie, Queer-Theory. Sein Buch „Freiheit als Kritik. Sozialphilosophie nach Foucault" erschien 2018 bei transcript. Zum Thema PrEP veröffentlichte er den Artikel "The Democratic Biopolitics of PrEP". Mehr: www.karstenschubert.net

Eine Veranstaltung der Initiative Queer Nations, freundlich unterstützt vom Verlag der taz.