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Qualmfreie GastronomieSaarland führt striktes Rauchverbot ein

Der saarländische Landtag hat das bundesweit schärfste Rauchverbot und die sofortige Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren beschlossen. Beides waren zentrale Forderungen der Grünen.

Das Saarland greift durch: In Gastronomiebetrieben darf nicht mehr geraucht werden. Bild: dpa

SAARBRÜCKEN apn | Das Saarland führt als erstes Bundesland ein absolutes Rauchverbot in Gastronomiebetrieben ein. Außerdem beschloss der Landtag am Mittwoch ebenfalls mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen die sofortige Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren. Damit setzte die Jamaika-Koalition nach gut 90 Tagen zwei zentrale Forderungen der Grünen um. Die Oppositionsparteien SPD und Linke lehnten beide Neuregelungen ab: Im ersten Fall seien sie unangemessen, bei den Studiengebühren gingen sie dagegen nicht weit genug.

Der erweiterte Schutz für Nichtraucher tritt am 1. Juli in Kraft. Lediglich für Gaststätten, die nachweislich in den letzten Jahren in Nebenräume für Raucher investiert haben, gilt eine Übergangsfrist bis Dezember kommenden Jahres. Zudem wurden die Sanktionsmöglichkeiten bis hin zum Entzug der Konzession verschärft.

Das rigorose Rauchverbot gilt auch für Vereinsheime, Diskotheken, Festzelte, Beherbergungsbetriebe, Spielhallen und Spielcasinos, wenn in ihren Räumen eine Gaststätte betrieben wird. Redner von CDU und FDP räumten ein, dass sie das Rauchen gerne in kleineren Kneipen und abgetrennten Räumen weiter erlaubt hätten. Nachdem die Grünen jedoch die Abschaffung aller Ausnahmen zu einer Grundbedingung für die Bildung der Koalition gemacht hätten, könne man mit dem ausgehandelten Kompromiss leben.

Die Linke geißelte dagegen die Neufassung als "Kneipenvernichtungs- und Jobkillergesetz", das zudem die Bürger entmündige. Die SPD prophezeite eine Veränderung der Kneipenkultur und eine Klagewelle von Wirten. Der Hotel- und Gaststättenverband kündigte inzwischen an, man wolle notfalls juristisch individuelle Verlängerungen der Übergangsfristen erreichen.

Der Grünen-Chef Hubert Ulrich bekannte sich in der teilweise hitzigen Debatte zu einem konsequenten Nichtraucherschutz und wies die Warnung der Wirtschaftsverbände zurück, wonach in der Gastronomie starke Einbußen und der Verlust von bis zu 1.000 Arbeitsplätzen drohten. Zum einen verwies Ulrich auf gegenteilige Erfahrungen in anderen Staaten und das Potenzial, das die 75 Prozent der Nichtraucher in der Bevölkerung für die Gastwirtschaft böten. Außerdem betonte er die gesundheitlichen Vorteile einer Eindämmung des Passivrauchens und geißelte es als unmoralisch, Menschenleben gegen Umsätze aufzurechnen.

Bei der Abschaffung der Studiengebühren bemängelten SPD und Linke, dass zunächst nur die Gebühren für das Erststudium entfielen. Außerdem gebe es in dem Gesetz der Regierungskoalition keine Absicherung der Zusage, dass die Hochschulen die wegfallenden Gebühren vollständig ersetzt bekämen. Wissenschaftsminister Christoph Hartmann (FDP) versicherte dagegen, die Ausfälle würden aus dem Haushalt kompensiert. Da das Gesetz schon für das Sommersemester greifen solle, habe man darin noch nicht alle Einzelheiten regeln können.

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39 Kommentare

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  • L
    Lagom

    Außerdem kenne ich keinen einzigen Raucher, der Samstag abends gesagt hatte, dass er heute nicht ausgeht, weil man in keiner Kneipe rauchen kann. Die Begründung mit Absatzeinbruch ist quatsch, wenn jeder das durchzieht, werden die Raucher keine Chance haben. Seht es doch als eine kostenlose Therapie an.

     

    Ich hingegen werde sicherlich nie wieder in eine Raucherkneipe gehen! Die Raucher werden sich gewöhnen müssen, an die frische Luft.

  • N
    nachdenklich

    erst einmal glückwunsch zum totalen rauchverbot im saarland, das aber auch heist das man eine gewisse Bevölkerungsgruppe mehr oder weniger als nicht lebenswert betrachtet, was im grunde einer einmal sogenannten Lösung "lebensborn" entspricht.

    Zu Irland möchte ich einem der Vorschreiber einmal sagen das er in ein typisches Irisches Pub gehen möchte, dort stinkt es mittlerweile zwar nicht mehr nach Rauch dafür aber nach verschüttetem Bier und Pisse(!), und täglich schliesst in Irland ein Pub, das für immer den typischen Irischen Charakter ausmachte, dafür eröffnet dann ein Lokal der Systemgastronomie!

    Zum Thema Volkswirtschaftlicher Schaden, den gibt es im Grunde nicht, den dieser Schaden wird nur vorgerechnet aufgrund von nicht existierenden Zahlen (hier hat sich die WHO selbst schon mehrfach widersprochen). Die weitaus größere Gefahr geht von Personen wie McKinsey aus, diese Firmen haben mit Arbeitsleistungserhöhung einen weitaus größeren Schaden angerichtet als jeder Raucher oder Säufer zusammen, den vor einer solchen "optimierung" wurden in einem Werk pro schicht 350 - 380 PKW´s gebaut nach der Optimierung waren es fast 500, im gleichen Atemzug stiegen die Kranksheitsausfälle ebenfalls um etwa 15%, in einigen Betrieben kamm es dadurch sogar zu suiziden!

    Was mir aber immer wieder negativ auffällt ist die "geiz ist geil" mentalität, da wird billig eingekauft um nach kurzer Zeit das selbe Teil nochmals zu kaufen weils es kaputt ging!!

    Ich sehe dies sehr oft alleine am Beispiel Kaffeemaschine, anstatt einmal 100€ zu zahlen und dafür mehrere Jahre ruhe zu haben, kauft man sich im selben Zeitraum 4 Maschinen für jeweils 50€.

    Um nocheinmal auf das Thema Rauchverbot zurückzukommen, es ist so das in vielen Ländlichen Gebieten die Lokale wirtschaftlich nicht mehrrentabel sind, da ein Wirt täglich die summe X einnehmen muss um zu Überleben, diese summe X erreicht er mithilfe der Nichtraucher nicht mehr, und kann diese auch am Wochenende nicht mehr aufholen wenn die Nichtraucher mit den Kindern zum Essen kommen!

    Es wird eine 2-Klassengesellschaft geschaffen die von der Politik gewünscht wird, weil wenn man sich untereinander bekämpft, man nicht sieht welchen Mist sie bauen!

    Wir das Volk sehen nicht mehr was passiert, den wir werden gegeneinander ausgespielt.

  • L
    liebergott

    was einige nicht begreifen in anderen länder zb italien oder spanien spielt sich 90 % DES KNEIPENLEBENS im freien ab.da taugt das beste gesetz nichts wenn die kneipe zu der ich hinwill einfach nicht mehr gibt.jetz treffen wir uns immer mit 30 40 mann bei einem zuhause im partykeller und da darf geraucht werden.

    bin nichtraucher

  • V
    vic

    Klasse, das Saarland lässt hoffen. Vielleicht ereichen auch andere Bundesländer eines frühen Tages diese Evolutionsstufe.

    In Baden Württemberg, da wo se niu EU Commischener herkommt, kennt man so etwas nicht.

  • V
    vic

    Ich beneide meine Saarländischen Nichtraucher- Schwestern und Brüder.

  • Z
    zuhause

    hallo,

    soll übrigens auch noch so feingeistige Nichtraucher geben, die sich, geht man schon vor die Tür zum Nikotininhalieren, darüber beschweren, dass sie evt. erst durch Horden qualmender Mitbürger und deren Rauch latschen müssen, bevor sie ins garantiert gesündere Innere kommen oder gar darüber, dass dann zwischendurch halbe Karawanen nach draußen ziehen (und eben evt. der halbe Tische leer ist), um ihrem gesundheitsschädlichen Verhalten nachzugehen stets auf Rücksicht natürlich evt. vorhandener ungewollter Passivraucher.

    ansonsten ist es übrigens vor der Tür zum Teil recht lustig, man kommt mit vollkommen unbekannten Menschen ins Gespräch, ja so ein Raucherbashing birgt natürlich jede Menge Stoff zur Kommunikation, oder mit welchen, mit denen man bislang nicht so in Kontakt war.

    Womöglich steckt da mal wieder ganz anderes dahinter als politisch verordnete Einsicht in gesundheitsbewußtes Verhalten etc. pp.

    mir persönlich geht es nämlich schlicht besser, wenn ich nicht allzuviel mit diesen Dauernörglern und Unzufriedenen zu tun habe.

    Ach so @ the fnord: im Saarland kurz vor Fasching (Rauch)bomben niedergehen zu lassen, ist schlicht überflüssig, da besorgt sich hier schon jeder selbst seinen vernebelten Zustand, sofern der tier. Ernst oder die Arbeit dagegen nicht zu ernst genommen wird.

    Gruß

  • TB
    The Bastian

    Super Sache. Jetzt fehlt nur noch Bayern.

    Und schön, dass SPD und Linke sich endlich mal geoutet haben. Jetzt weiß ich wenigstens dass ich bei der NRW Wahl eigentlich nur die Grünen wählen kann.

    Eigentlich ist es schade, dass wir eine so klare Regelung benötigen. Aber die Erfahrung hat nunmal gezeigt, dass es nicht anders funktionieren kann.

    Wie sieht denn die Praxis bei mir in NRW aus?

     

    Die Düsseldorfer Altstadt z.B. ist zu 98% ein einziger Raucherclub und die Läden die über einen Raucherraum verfügen haben oft das Problem, dass die Tür desselben meist sperrangelweit auf ist.

    Außerdem gibt es viele Läden, bei denen man zwar Nachmittags rauchfrei schön spießig Kaffee und Kuchen genießen darf, um dann in den Abendstunden wenn die Post abgeht als Nichtraucher wegdiskriminiert wird. (Danke, dass ich auch am sozialen Leben teilnehmen darf.)

    Und obwohl ich zugeben muss, dass immer mehr Raucher in meinem Freundeskreis etwas toleranter gegenüber den Bedürfnissen eines Nichtrauchers geworden sind genügen in einem Laden doch nur ein oder zwei Arschlöcher, die ihrem Egotrip fröhnen möchten um vielen Nichtrauchern wieder den Abend zu versauen.

     

    Ein eindeutiges Gesetz schafft Klarheit und verursacht keine zusätzliche Bürokratie.

  • TF
    the fnord

    Achtung, Sarkasmus (für alle, die das nie begreifen wollen)!!!

     

    Liebe Freunde, das ist Gesundheitsterrorismus! (Rauch-)Bomben auf's Saarland!

  • B
    Britt

    Hab da ein "gelb" vergessen, muss natürlich heißen: "schwarz-gelb-grüne Regierung".

  • B
    Britt

    Gratulation an die Saarland-Grünen, für unsren rot-toten Senat ist Nichtraucherschutz leider ein Fremdwort. Vielleicht brauchen wir auch eine schwarz-grüne Regierung ...

  • A
    axel

    Interessant, daß die Bestrebungen von Linke und SPD, mittels eines Untersuchungsausschusses Licht in die Bestrebungen des FDP-Politikers Ostermann beim anrüchig-dubiosen Zustandekommen der Jamaika-Koalition zu bringen, der taz keine Zeile wert ist.

     

    Da wird mensch im ND doch etwas umfassender und ohne Rücksicht auf eventuelle grüne Wahlerfolge und potentielle und angedachte Schwarz-Grüne-Koalition in NRW informiert:

    "Die Oppositionsparteien SPD und die LINKE wollen dabei unter anderem die Rolle des Unternehmers und FDP-Politikers Hartmut Ostermann, auch bekannt als »Pate von der Saar«, beim Zustandekommen der Regierung aus CDU, FDP und Grünen klären..."

    Ausführlicheres findet mensch hier:

    http://www.neues-deutschland.de/artikel/164858.nachhaken-im-fall-ostermann.html

     

    Bezeichnend daß die taz die Grünen nur schönschreibt...

  • DM
    Doc Mison

    Der Umfrage nach rauchen wohl etwa ein drittel der Taz-Leser ;-)

     

    Fallen Raucher eigentlich nicht unter das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, man ist ja schliesslich Suchtkrank ?

     

    An und für sich mag ich diese bevormundung überhaupt nicht. Ich bin jedoch neulich auf alte Familienvideos von Festen aus den 80ern gesehen. Wie damals ungeniert Mütter und Väter vor ihren 3-10 Jahre alten Kindern gequalmt haben, dass man die Luft in Scheiben schneiden konnte. Das wäre heute undenkbar und das ist, glaube ich, ganz gut so.

    Wenn die Nichtraucher (bin selber keiner) nicht so gekämpft hätten wäre es heute wahrscheinlich nicht so weit.

     

    Nur: was jetzt passiert fällt bei mir unter: "übers Ziel hinausgeschossen." Es steht ja jedem frei eine Nichtraucherkneipe/Lokal zu eröffnen oder zu besuchen.

     

    PS @shizzobi. Der Artikel handelt doch vom Rauchverbot. Oder sollte man auch unter so einem Artikel etwas zu einem vollkommen anderen Thema bringen. ;-)

  • CM
    Carolus Magnus erodierendes Imperium

    Und tschüss, Linkspartei & SPD! Das war's erst einmal mit meiner unterstützung. Ihr habt überhaupt kein zivilisationsprojekt mehr, abgesehen vom ringen um die Hartz IV-gesetzgebung. Ansonsten seht ihr teilnahmslos zu, wie heranwachsende sich wochenende für wochenende im suff verlieren und verraucht euch selber euer diskutierstübchen bis zur kehlkopfamputation.

     

    Aber wehe, die CDU beugt sich mal dem erfolgreichen druck der Grünen, sei es beim thema "studiengebühren abschaffen" oder nichtraucherschutz. Dann muss man sich ja gleich wieder der zustimmung entziehen und die arme verschränken.

    Barbaren seid ihr, und werdet es in eurer unbelehrbarkeit und eurem manierenlosen egoismus immer bleiben. Was bei der FDP der widerstand gegen ein generelles tempolimit auf autobahnen war und ist, heißt auf Links und SPD: Das recht des saufenden und nikotinsüchtigen raufbolds unter dem begriff von freiheit & demokratie verteidigen.

     

    Der ehemalige Kasseler SPD-bürgermeister, schnapsnase Ingo Groß hat ja gezeigt, was Rot gemeinhin unter bildung versteht: die eröffnung beispielweise eines boxcamps (Box-Camp Phillipinenhof-Nordstadt) für suchtkranke jugendliche, unter der leitung eines repressiv disponierten, wegen körperverletzung vorbestraften metzgers namens Lothar Kannenberg um das jahr 2000 herum (siehe Sternreportagen über misshandlungsfälle)

    In NRW verspricht Hannelore Kraft (SPD) derweilen mehr demokratie für land- und stadträte zu wagen.

    Ich erinnere mich eines SPD-wahlslogans zur bundestagswahl 2009, "Aufstieg durch Bildung", also bildung nur als mittel zum zweck der karriereplanung. Dermaßen verkürzt sind mittlerweile die sozialdemokratischen lebenskonzepte, vollkommen antiintellektuell und antikreativ, geradezu reflexionsfeindlich.

     

    "Schuster, schalte deinen verstand aus, zwack dir eine flasche rotwein vom kindergeld ab und mach dein kreuzchen." So in etwa lesen sich die parteiprogramme von SPD und Linker heute. Neue zielgruppe als hoffungsträger: die kneipenwirte und total toleranten!

     

    Der kampf um die 20%-hürde hat gerade erst begonnen. Es winken die 10 prozent gnadenbrot, und die Linke hängt sich dran und hält sich dabei noch für progressiv...

    Eine katastrophale fehleinschätzung...

     

    Sodala, jetzt aber nachsitzen! Pflichtlektüre, Theodor Wiesengrund Adornos essay: "Erziehung nach Auschwitz", Frankfurt a. M. 1966

  • E
    Ebs

    Macht kaputt was euch kaputt macht!

    (Rio Reiser)

    Raucherqualm ist schädlicher als Asbest.

    (Horst Seehofer)

    Marijuana kann man auch im Kakao oder als Tee genießen.

    (Unbekannt)

    Mir reichen so langsam die fadenscheinigen Ausflüchte und Halbwahrheiten der überparteilichen Rauchergemeinde..

    In Bayern haben sich übrigens bei einem demokratischen Volksbegehren rund 1,4 Millionen nichtrauchende als auch manche rauchende staatsbürgerliche Wähler für einen konsequenteren Nichtraucherschutz in der Gastronomie ausgesprochen! Das Thema birgt inzwischen somit richtig Wählerpotential.

    Des Weiteren stirbt hingegen schätzungsweise weltweit jeder 10. Mensch an den gesundheitlichen Folgen aktiven und passiven Rauchens!

    Und nein, die Einnahmen aus der Tabaksteuer wiegen in keinster Weise die gesundheitlichen Folgekosten des Rauchens innerhalb des staatlichen Gesundheitssystems wieder auf, ganz zu schweigen von den hinzunehmenden persönlichen Beeinträchtigungen!!

    Das Rauchen aufzugeben ist weder spießig noch Bevormundung, sondern es ist nach aktuellem, allgemein anerkanntem wissenschaftlichen Erkenntnisstand lebensverlängernd, und demnach ist jedermann ausgesprochen fortschrittlich, wenn er nicht zum Glimmstengel greifen muss.

  • S
    saarländer

    So sieht Landespolitik aus, man sollte sich nichts überragendes dabei erhofen. Die wichtigen Dinge liegen sowiso in den Händen der Bundespolitik. Gut das überhaupt etwas an den Studiengebüren gemacht wurde, das lockt weningstens Studenten ins Land.

  • A
    ARE

    Absolutes Rauchverbot? Klasse! :-)

    Ich kann in anderen Ländern mit Verbot keinen Umsatzeinbruch erkennen, im Gegenteil, sind die Kneipen in Irland, Italien etc. bestens gefüllt und wunderbar angenehm! Kinderf... ist übrigens auch verboten und das ist alles gut so!

     

    "Die Linke geißelte dagegen die Neufassung als 'Kneipenvernichtungs- und Jobkillergesetz', das zudem die Bürger entmündige."

     

    Nach meinen Beobachtungen sitzen eine Menge Verlierer in den Reihen der Linken. Aufgrund einer erfolglosen Lebensweise sind bestimmt etliche den üblichen Süchten zugetan. Deshalb wundert mich die Reaktion in keinster Weise.

     

    @Fritz Teich:

    Der Konsum von Kaviar hätte nicht jedes Jahr ca. 100.000 Todesfälle zur Folge. Zudem stinkt der nur zum Himmel, wenn er nicht gegessen wird, beim Rauchen reicht schon das Anzünden, damit der Gestank beginnt.

     

    @Jürgen:

    Mit Süchtigen kann und braucht man nicht zu argumentieren! Das Verbot ist bei Gefahr in Verzug die einzige Möglichkeit, damit umzugehen. Schön, dass die Gründen das nach vielen Jahren endlich auch eingesehen haben!!! Auf die Dauer kann man eben nicht alle Berichte der Experten zu diesem Thema ignorieren.

  • M
    Marodeur

    @Jürgen: Nur für's Protokoll, das mit dem Dosenpfand war Klaus Töpfer.

    Dass sich die protestantisch geprägten Enthaltsamkeitsapostel der grünen Gesundheitsstasi sogar im Saarland mit diesem Unsinn durchsetzen können, macht mir allerdings Angst. Da werden dann alsbald auch Schilder in den Fenstern hängen:

    "Die Raucher sind weg, wo bleiben die Nichtraucher?"

    Oder glaubt irgendjemand allen Ernstes, die hysterischen "Raucher sind Mörder"-Spinner fangen jetzt plötzlich an in die Kneipe zu gehen? Um Teufel Alkohol zu frönen? Der steht doch als Nächster auf der Abschussliste.

    In Zeiten der Prohibition bleibt als Ausweg zuletzt nur die illegale Kneipe.

    Oder das Ausräuchern der Parlamente, vielleicht mit Tabak aus biologischem Anbau?

  • S
    Stefan

    @ Vorredner:

     

    Da ändert sich gar nichts. Es ist möglich, für die Freigabe von Mariuhana zu sein und gleichzeitig gegen Raucher in Kneipen/Bars und Diskotheken...

     

    "Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird."

     

    Deswegen ist die Regelung im Saarland nur Konsequent. Obwohl ein Genosse bin ich doch argh von den Sozialdemokraten im Saarland enttäuscht...

  • T
    Tsaimath

    Also von mir gibts dafür einen doppelten *Daumen hoch*

  • CM
    Carolus Magnus erodierendes Imperium

    Und tschüss, Linkspartei & SPD! Das war's erst einmal mit meiner unterstützung. Ihr habt überhaupt kein zivilisationsprojekt mehr, abgesehen vom ringen um die Hartz IV-gesetzgebung. Ansonsten seht ihr teilnahmslos zu, wie heranwachsende sich wochenende für wochenende im suff verlieren und verraucht euch selber euer diskutierstübchen bis zur kehlkopfamputation.

     

    Aber wehe, die CDU beugt sich mal dem erfolgreichen druck der Grünen, sei es beim thema "studiengebühren abschaffen" oder nichtraucherschutz. Dann muss man sich ja gleich wieder der zustimmung entziehen und die arme verschränken.

    Barbaren seid ihr, und werdet es in eurer unbelehrbarkeit und eurem manierenlosen egoismus immer bleiben. Was bei der FDP der widerstand gegen ein generelles tempolimit auf autobahnen war und ist, heißt auf Links und SPD: Das recht des saufenden und nikotinsüchtigen raufbolds unter dem begriff von freiheit & demokratie verteidigen.

     

    Der ehemalige Kasseler SPD-bürgermeister, schnapsnase Ingo Groß hat ja gezeigt, was Rot gemeinhin unter bildung versteht: die eröffnung beispielweise eines boxcamps (Box-Camp Phillipinenhof-Nordstadt) für suchtkranke jugendliche, unter der leitung eines repressiv disponierten, wegen körperverletzung vorbestraften metzgers namens Lothar Kannenberg um das jahr 2000 herum (siehe Sternreportagen über misshandlungsfälle)

    In NRW verspricht Hannelore Kraft (SPD) derweilen mehr demokratie für land- und stadträte zu wagen.

    Ich erinnere mich eines SPD-wahlslogans zur bundestagswahl 2009, "Aufstieg durch Bildung", also bildung nur als mittel zum zweck der karriereplanung. Dermaßen verkürzt sind mittlerweile die sozialdemokratischen lebenskonzepte, vollkommen antiintellektuell und antikreativ.

     

    "Schuster, schalte deinen verstand aus, zwack dir eine flasche rotwein vom kindergeld ab und mach dein kreuzchen." So in etwa lesen sich die parteiprogramme von SPD und Linker heute.

     

    Der kampf um die 20%-hürde hat gerade erst begonnen. Es winken die 10 prozent gnadenbrot, und die Linke hängt sich dran und hält sich dabei noch für progressiv...

    Eine katastrophale fehleinschätzung...

     

    Sodala, jetzt aber nachsitzen! Pflichtlektüre, Theodor Wiesengrund Adornos essay: "Erziehung nach Auschwitz" (Frankfurt a. M. 1966)

  • D
    Dominik

    So ein Blödsinn. Die Raucher sind eines der größten finanziellen Probleme die Deutschland hat. Die Volkswirtschaftlichen Schäden durch das Rauchen werden bisher fast überhaupt nicht berücksichtigt. Der Schaden, der durch Erkrankungen entsteht, die vom rauchen ausgelöst werden, übertrifft den Schaden der Banken durch die Finanzkrise bei weitem. Dagegen ist das Geld was durch die Bankenrettung dort verbraten wird peanuts!

  • N
    nochmal

    neue Massenvernichtungswaffe: passivrauchen?

     

    "Außerdem betonte er die gesundheitlichen Vorteile einer Eindämmung des Passivrauchens und geißelte es als unmoralisch, Menschenleben gegen Umsätze aufzurechnen."

     

    Sonst wird aber gottseidank nichts aufgerechnet?

  • TE
    T. E. Lawrence

    Mir ist ziemlich gleichgültig, wer hier im Saarland das absolute Rauchverbot durchdrückt. Mir wäre es auch gleichgültig, ob wie anno dazumal überall geraucht werden darf. Aber die Abschaffung der bestehenden Ungerechtigkeit finde ich persönlich sehr gut. Und damit meine ich z.B. eine willkürliche Grenze von 75 Quadratmetern. Oder natürlich die Benachteiligung der Gastronomen, welche sich an das Gesetz/Rauchverbot halten durch die diejenigen, welche sich eben NICHT daran halten und bis dato keinerlei Sanktionen zu befürchten hatten.

    Ganz oder gar nicht!

  • L
    Lionel

    Diejenigen, die die Rauchverbote und die Anti-Tabak-Kampagne für ein Einzelproblem halten, sollten sich mal das neueste Papier der WHO zum Kampf gegen den Alkohol ansehen. Der Entwurf für die Fortschreibung der Alkohol-Politik der Weltgesundheitsoranisation fordert unter anderem:

    Steuern erhöhen, Beschränkung der Verfügbarkeit und Werbeverbote, die Einführung des Nonsensbegriffs Passiv-Trinken! Das alles ähnelt verblüffend der WHO-Kampagne gegen das Rauchen. Aber hören wir doch mal einer Beteiligten des WHO-Papiers genau zu:

    Sally Casswell von der Massey University in Auckland, New Zealand, die bei der Ausarbeitung des WHO Papiers geholfen hat, sagte, dass die Konzentration auf das Passiv-Trinken der Schlüssel für die Akzeptanz der Öffentlichkeit bezüglich eines strengen Alkoholgesetzes ist. Deutlicher kann man seine Absichten doch nicht verkünden, oder?

    Vielleicht finden sich die Anhänger eines Guten Bieres oder eines Weines demnächst mit ihrem Glas vor der Tür des Lokals wieder.

  • B
    Björn

    ich find's super! könnte sich nrw und der rest der republik ein beispiel dran nehmen. vielleicht gehen dann demnächst auch wieder mehr leute feiern, wenn man in den clubs und kneipen nicht mehr übler vergiftet wird als auf den frequentiertesten autobahnen...

  • S
    Steffen

    Ist doch super:

    - Krankenkassen werden langfristig entlastet

    - Gastronomiebesuche werden angenehmer

    - Wir bekommen mehr Akademiker

  • S
    scardanelli

    Seit ich wähle, 1993 hab ich immer die Grünen gewählt - bis zur letzten Bundestagswahl, da waren es erstmals die Piraten ---- ich glaube, die Grünen haben mich auf absehbare Zeit verloren: ich bin durch und durch liberal (nicht im FDP-Sinne) und die Grünen sind DIE Bevormundungs- und Reglementierungs-Partei schlechthin: ob bei Quoten, Gender-Mainstreaming, ob beim Rauchverbot, beim Tempolimit, bei allem, was reglementiert und entmündigt, sind die Grünen vorne. - Ich hatte mal Hoffnung, auf Öko-Liberale, aber das ist abgehakt für mich ...

    Sucht euch kleine Kinder, die alles von Mama und Papa vorgechrieben haben wollen, als Wähler!!!

  • MC
    mea culpa

    da hatten die ja doch recht, all die, die uns oder mich aufgrund meiner Erscheinung in die grüne Weltverbessererpolitik einordneten, dass da wohl nicht allzuviel zu holen ist.

    Auch wenn ich die Grünen persönlich schon lange nicht mehr mag, hab ich sie doch wohl mal mit gesellschaftsfähig gemacht. Nur wie man einen solchen Schwachsinn gebären kann, dacht ich doch tatsächlich, Freiheit - auch die Freiheit des/der anderen stünde auf den grünen Fahnen.

    und jeder soll auch die Freiheit haben, sich dem Passivrauchen auszusetzen oder nicht.

    Ansonsten wär es mal nett, wenn auch sonst die Gesundheit des einzelnen auch auf anderen Gebieten der grünen Politik so wichtig wäre, da konnte es aber offenbar nicht gesundheitsschädigend genug sein, wie Z.B. bei Hardcoremaßnahmen wie Hartz4 etc. .

     

    zitat aus dem artikel:

     

    "Außerdem betonte er die gesundheitlichen Vorteile einer Eindämmung des Passivrauchens und geißelte es als unmoralisch, Menschenleben gegen Umsätze aufzurechnen."

  • C
    clementine

    Es wäre ziemlich einfach gewesen, beider Interessen gerecht zu werden, ohne den Bürger bevormunden zu müssen: Jeder Gastwirt muss ein Schild in die Tür hängen, ob bei ihm geraucht werden darf oder nicht. Jeder Gast hätte sich folglich ganz frei entscheiden können, ob er ein Raucher- oder Nichtraucherlokal aufsucht. Bei einem so hohen Prozentsatz an Nichtrauchern hätten die rauchfreien Lokale auch ohne Verbote genug Zulauf haben müssen. Aber nein, Vater Staat muss uns ja sagen, was gut für uns ist. Wie gut, dass wir in keiner Diktatur leben - und die fortschreitende Entmündigung und Überwachung auf leisen, wohlmeinenden, demokratischen Sohlen daherkommt. Es ist alles nur zu unserem Besten, und weil wir das nicht selbst erkennen, muss es uns jemand sagen.

  • F
    felix

    "Ausgerechnet die Grünen, in deren Reihen in der Vergangenheit für die Friegabe von Mariuhana mit persönlichem Einsatz gestritten wurde, streiten jetzt für das Rauchverbot.

    So ändern sich die Werte, wenn man an der Macht ist. (oder dort hin will)."

     

    Die Grünen sind immer noch für die Freigabe von Mariuhana nur eben nicht so das andere die das nicht wollen davon geschädigt werden. Wo da jetzt ne Wertverschiebung ist seh ich ehrlich gesagt nicht.

  • A
    Aufrechner

    Lieber Fritzl:

    Kaviar ist nicht gesundheitsgefährdent und verursacht auch keine Milliardenausgaben der Gesundheitsindustrie - die jeder wieder durch erhöhte Krankenkassenbeiträge finanzieren muss.

    Wo ist denn bitte die Bevormundung hier, das Rauchen an sich ist doch nicht verboten worden, Ihr könnte doch immer noch nach draussen gehen um zu paffen.

  • O
    Oliver

    Jürgen: Die Verpackungsverordnung wurde 1991 entworfen - von CDU/CSU/FDP. Die Grünen hatten damit nichts zu tun. auch wenn immer gerne Herr Trittin damit in Verbindung gebracht wird: Auch jede andere regierende Partei hätte das Einwegpfand einführen müssen.

     

    Schuld hat allerdings die Industrie, die die Verpackungsverordnung offenbar in den 12 Jahren ignoriert hat, so dass der Gesetzgeber entsprechend reagieren musste. Wie - auch das hat die Verpackungsverordnung definiert. 1991.

  • M
    MTK

    Die einzige brauchbare und gerechte Lösung. Große Kneipen mit mehreren Räumen werden genauso behandelt, wie die Ein-Raum-Eckkneipe.

    Und freiwillige Nichtraucherkneipen funktionieren nicht. Nichtraucher haben nämlich meist rauchende Freunde. Da heißt es schnell '... sei nicht so intolerant und geh mit in unsere Raucherkneipe...'

  • M
    Mett

    Das Dosenpfand soll von den Grünen kommen? Nene. Das hat unsere Merkel verbrochen.

  • M
    micha

    sehr gut

     

    rauche selber gerne mal eine pfeife, aber am nächsten morgen mit nicht stinkender jacke auch arbeit zu dackeln (wenn man zudem vielleicht noch nen kleinen kater hat) is echt klasse.

  • FT
    Fritz Teich

    Offene Unterstuetzung einer 3/4-Gesellschaft, hoert, hoert! Demnaechst wird Kaviar verboten.

  • J
    Jürgen

    Das ist der zweite Streich der Grünen nach dem Dosenpfand, der wahrlich revolutionäre Umwälzungen des täglichen Lebens hervorruft. Vor 20 Jahren hätte ich nie erwartet, dass sich diese Partei zu einer Vereinigung bevormundender sendungsbewusster Spießer entwickelt, die teilweise meine Aversionen gegen die FDP noch übertrifft. P.S.: Ich bin Nichtraucher und kaufe Pfandflachen und der festen Überzeugung, dass es andere Probleme auf der Welt gibt für die diese Engagement erforderlich wäre

  • S
    shizzobi

    Wenn das Rauchverbot eines ihrer grössten Sorgen ist, dann gute Nacht.

  • K
    Kiffer

    Ausgerechnet die Grünen, in deren Reihen in der Vergangenheit für die Friegabe von Mariuhana mit persönlichem Einsatz gestritten wurde, streiten jetzt für das Rauchverbot.

    So ändern sich die Werte, wenn man an der Macht ist. (oder dort hin will).