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QUERSPALTEOne Way Ticket

■ Inflation für New Yorks Reiche wird unerträglich

Jahrzehntelang war es kein Thema. Dafür kommt es jetzt umso dicker. Die Ignoranz der Kommunalverwaltung Ed Kochs, die da meint, sich nur um Problembezirke wie Harlem und die Bronx, um Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit kümmern zu müssen, rächt sich bitterlich. Der „Moet“-Index, der von der Champagnerfirma jährlich kostenlos zur Verfügung gestellt wird und über die Lebenshaltungskosten der „Oberen Zehntausend“ New Yorks Auskunft gibt, schlägt Alarm: von 1986 auf 87 eine Preis-Explosion um neun Prozent – Beluga- Kaviar von 29 auf 33 Dollar/Kilo, Dienstmädchen von 80 auf 88 Dollar/Tag. Für den Mann auf der Straße wurde dagegen alles nur um 4,4 Prozent teurer. Wo soll das enden?

Nicht genug, daß der Crash den Yuppies den Beluga vom Brot nahm und Kochs Verwaltung immer noch meinte, die Obdachlosigkeit sei wichtiger. Was will dieser Mann? Die Verödung der Viertel um den Central Park? Haben wir dann nicht noch mehr Harlems? Für Koch besteht Handlungsbedarf. Der Indexlohn steht seit Jahr und Tag auf so mancher Forderungliste der Arbeiterklasse. Warum kann Koch nicht genausogut die Moet- und Belugapreise indexieren? 4,4 Prozent, und dann ist Schluß. Denn eins steht fest: Der Moet-Index meldet zwar Preisstabilität bei Concorde-Flügen nach Paris. Für viele wird das nun aber heißen: One Way Ticket. Hamburger gibts auch an den Champs Elysees. Ulli Kunkel

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