: Putschgerüchte und Bombenanschläge in Manila
Manila (adn/taz) - Die philippinischen Streitkräfte sind am Sonnabend vor dem Hintergrund von Gerüchten über einen Putsch gegen die Regierung unter Präsidentin Corazon Aquino in Alarmbereitschaft versetzt worden. Vor Armeehauptquartieren in Manila wurden rund 3.000 Soldaten, Panzer und Geschütze konzentriert. Innerhalb von acht Stunden explodierten in der Hauptstadt Manila in der Nacht zum Sonntag vier Sprengsätze vor Regierungsstellen, Polizeistationen und Firmengebäuden.
Der Verkündung der Alarmbereitschaft ging eine Drohung des ehemaligen Oberst Gregorio Honasan voraus, seine Untergrundorganisation werde die Angriffe auf Regierungsstellen fortsetzen. Honasan hatte mehrfach, zuletzt im Dezember 1989, gegen Corazon Aquino geputscht. Verteidigungsminister Fidel Ramos sprach von einem „normalen Wochenendalarm“. Der stellvertretende Generalstabschef Rodolfo Biazon bestätigte Berichte, nach denen ein Putsch geplant werde, meinte jedoch, die Verschwörer hätten keine Kapazitäten, die Regierung zu stürzen.
Es scheint, als hätten die Putschisten den falschen Zeitpunkt gewählt, denn die Bevölkerung in Manila sorgt sich gegenwärtig vor allem über die Evakuierung der 45.000 philippinischen Arbeiter in Irak und Kuwait. Sollte die Evakuierungsaktion durch den Putsch und eventuell die Schließung des Flughafens verhindert werden, dürften die Putschisten ihre ohnehin geringen Sympathien verspielen.
Unterdessen teilte die Armee am Sonntag mit, daß bei Gefechten zwischen Sicherheitskräften und Angehörigen der linksgerichteten „Neuen Volksarmee“ (NPA) auf der Insel Samar acht Guerillas getötet worden sind.
vv
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