: Pulsfrequenz 140
■ Dortmund schlägt Leverkusen dank der Hilfe eines Schnäppchens mit 1:0
Berlin (taz/dpa) – Am Schluß stand zwar nur ein mageres Törchen, aber der Herbstmeister Bayer Leverkusen hätte auch höher eingehen können. Die Tabellenführung war so oder so dahin, und zudem mußte Mittelstürmer Ulf Kirsten nach 25 Minuten ausgewechselt werden, weil ihn Bodo Schmitt überflüssigerweise genau auf Höhe der Mittellinie ziemlich rüde in die Betreuerbänke beförderte. Im Krankenhaus wurde Kirsten ein Schleimbeutel im linken Knie entfernt und er wird wohl zwei bis drei Wochen pausieren müssen.
Dortmund profitierte aber vor allem von der Harmlosigkeit der Werkskicker, die erst in der letzten halben Stunde dem Ausgleich näher kamen, als die Gelb-Schwarzen nur noch zu zehnt waren, weil Steffen Freund nach wiederholtem Foulspiel gelb-rot gesehen hatte. Chemie-Coach Dragoslav Stepanovic war denn auch leicht angesäuert: „Wir müssen sehr viel mehr tun, wenn wir in der Spitzengruppe bleiben wollen. Außer Sergio hat heute keiner gut gespielt.“
Hätte allerdings Stéphane Chapuisat in der 38. Minute nicht getroffen, wären die Dortmunder wieder vom üblichen Schicksal dieser Saison ereilt worden. Einmal mehr versiebten sie reihenweise beste Chancen, die sie sich auch dank ihres neuesten Schnäppchens Leonardo Rodriguez herausspielten. Der von Bergamo ausgeliehene Argentinier führte Regie im Dortmunder Millionenhaufen und spielte recht hübsche Pässe, an denen sich ein eher lethargischer Bernd Schuster auf der Gegenseite ein Beispiel nehmen konnte.
So überstand BVB-Trainer Ottmar Hitzfeld seinen ersten Tag auf der Bank ohne größere Schäden. Vor viereinhalb Wochen mußte der Schweizer nach einer akuten Bauchfellentzündung notoperiert werden. Ein vorsorglich vom Pay- TV-Sender Premiere an Hitzfeld angebrachtes Pulsfrequenz-Meßgerät schlug nur einmal kurz auf 140 aus.
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