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Archiv-Artikel

Prozess vertagt

Gutachten über die Vorteile des Festpreises der Firma Zechbau für den Bau-Abteilungsleiter ist noch nicht fertig

Von kawe

bremen taz ■ Mit großer Spannung war gestern das Gutachten des Bausachverständigen im ersten Zechbau-Prozess vor dem Bremer Landgericht erwartet worden. Vergeblich. Gutachter Professor Lothar Müller aus Hildesheim war mit der Expertise wegen Krankheit nicht fertig geworden. Das Gericht vertagte sich gestern Vormittag auf kommenden Dienstag.

Die Richter müssen die Frage klären, welchen Wert die Umbau-Maßnahmen hatten, die die Firma Zechbau im Privathaus des ehemaligen Bau-Abteilungsleiters, Gottfried Zantke, vornahm. Bezahlt hatte dieser nach einer Festpreis-Vereinbarung 500.000 Mark. Nach dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft soll der Wert der Baumaßnahmen jedoch fast das Doppelte betragen haben. Die Kripo war in dem Fall aktiv geworden, nachdem ein Handwerker mitgeteilt hatte, er habe bei Zantke im Privathaus gearbeitet und danach von der Firma Zechbau die Aufforderung bekommen, die Rechnung auf „Ostkurve Weser Stadion“ auszustellen.

Der wegen Bestechlichkeit angeklagte Ex-Abteilungsleiter Zantke verteidigte sich bislang mit dem Hinweis, er habe immer angenommen, dass die geleisteten Bauarbeiten dem vereinbarten Festpreis entsprochen haben. Dass eine Baufirma dem Bau-Abteilungsleiter, mit dem sie wegen staatlicher Großaufträge permanent zu tun hat, für dessen Altbau-Sanierung einen Festpreis anbietet, hat zwar ein „Geschmäckle“, muss aber nicht unbedingt strafbar sein. kawe