piwik no script img

Prozeß gegen TotalverweigererZur Strafe ein reines Gewissen

In Bensheim steht ein Totalverweigerer vor Gericht. Eine Bestrafung nach Jugendstrafrecht und einen "Ersatz-Zwangsdienst irgendeiner Art" will er nicht akzeptieren.

Vier Wochen auf der Flucht: Silvio Walther lief vor den Feldjägern davon. Bild: ap

Weil er nach einem mutmaßlichen Übergriff gegen ihn vier Wochen lang auf der Flucht vor den Feldjägern war, ergeht am Dienstag vor dem Amtsgericht Bensheim das Urteil gegen den Totalverweigerer Silvio Walther. Dem 21-Jährigen wird vorgeworfen, sich während seiner Wehrpflicht in zwei Fällen eigenmächtig von der Bundeswehr ferngehalten zu haben.

Walther hatte bereits vor seiner Einberufung in die Bundeswehr offen angekündigt, jeglichen Gehorsam innerhalb und außerhalb der Bundeswehr zu verweigern und dies auch strikt umgesetzt. Dem Einberufungsbescheid war er nicht gefolgt und der Bundeswehr erst durch die Feldjäger "zugestellt" worden. Nachdem er laut eigener Aussage während seines Bundeswehrarrests von einem Soldaten mit der Waffe bedroht worden war, befand sich Walther außerdem vier Wochen lang auf der Flucht vor den Feldjägern. Wegen dieser beiden eigenmächtigen Abwesenheiten findet am Dienstag vor dem Jugendrichter die Hauptverhandlung gegen ihn statt.

Walther wird dem Jugendrichter vorgeführt, weil er zum Zeitpunkt seiner Einberufung noch sechs Tage lang unter 21 Jahre alt war. Nach Maßgaben des Jugendstrafrechts könnte Walther mit Sozialstunden und ohne einen Eintrag im polizeilichen Führungszeugnis bestraft werden. Hiergegen will Walther allerdings vorgehen und eine Beurteilung nach Jugendstrafrecht nicht akzeptieren. Gegenüber der taz sagte er: "Meine Entscheidung, die Befehle der Bundeswehr nicht anzunehmen, war nicht die leichtsinnige Tat eines Heranwachsenden, sondern der bewusste zivile Ungehorsam eines erwachsenen Menschens. Als solches soll sie auch gelten." Eine Bagatellisierung seines Protests wolle er nicht akzeptieren.

Rechtstheoretisch wirkt Walther damit auf eine härtere Bestrafung nach dem für Erwachsene geltenden Strafrecht hin. Politisch plädiert Walther dagegen auf Freispruch: "Ich wüsste nicht, wie es ein Verbrechen sein kann, wenn man sich weigert, Waffen zu benutzen und blinden Gehorsam zu leisten. Einen "Ersatz-Zwangsdienst irgendeiner Art" wie etwa Sozialstunden wolle er nicht akzeptieren.

Theoretisch kann nach allgemeinem Strafrecht mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden, wer eigenmächtig der Truppe fernbleibt, um sich der Verpflichtung zum Wehrdienst zu entziehen oder die Beendigung seines Wehrdienstverhältnisses zu erreichen. Laut gängiger Rechtsprechung hat Silvio Walther jedoch mit einer Freiheitsstrafe von drei bis sechs Monaten auf Bewährung oder einer Geldstrafe in Höhe von 30 bis 120 Tagessätzen und einem etwaigen Eintrag im polizeilichen Führungszeugnis zu rechnen.

Walther hatte während seiner Bundeswehrzeit im 5. Gebirgsfernmeldebatallion 210 in Bad Reichenhall insgesamt 37 Tage in sogenanntem "Disziplinararrest verbracht. Während einer seiner Arrests war er eigenen Angaben zufolge unter Androhung von Schusswaffengewalt zum Säubern eines Parkplatzes genötigt worden und sollte unter anderem einen gebrauchten Tampon mit bloßen Händen aufsammeln. Infolgedessen befand er sich vier Wochen lang auf der Flucht vor den Feldjägern. Die taz traf Silvio Walther im Juli letzten Jahres während seiner Flucht, begleitete ihn zurück zur Kaserne und berichtete ausführlich über seinen Fall. Wenige Tage später wurde er aus dem Bundeswehrdienst entlassen (taz vom 19. und 26. Juli 2008).

Auch Jan-Patrick Ehlert und Matthias Schirmer verweigerten im vergangenen Jahr jeglichen Befehl innerhalb und außerhalb der Bundeswehr. Auf sie wartet ebenfalls ein Strafprozess.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

119 Kommentare

 / 
  • JD
    Johannes Dorn

    Für mich ist diese Totalverweigerung keine Verweigerung der Wehrpflicht bzw. des Dienstes an der Waffe, sondern eine Totalverweigerung gegenüber dem deutschen Staat und vorallem gegenüber unserer Gesellschaft.

    Ich leiste zurzeit in Italien ein Freiwilliges Soziales Jahr, welches als anderer Dienst im Ausland als Zivildienstersatz anerkannt wird.

    Für mich war es eine Willensentscheidung den Zivildienst zu leisten, denn nach 20 Jahren in denen ich nicht immer glücklich war über alle Mechanismen und Entscheidungen, die in unserem Staat getroffen werden und wurden, aber alles in allem sehr von den Rechten und Möglichkeiten, die mir in diesem Staat geboten werden, profitiert habe, finde ich ist es an der Zeit auch mal etwas zurück zu geben.

    Und ich muss ehrlich sagen wer hier von Zwangsarbeit spricht, sollte mit seinen Vergleichen wirklich vorsichtig sein, denn unter Zwangsarbeit stelle ich mir etwas anderes vor, als 38 Stunden in der Woche in einem "Problemviertel"- Jugendzentrum zu arbeiten und dabei jeden Tag enorm viel Gutes zu erleben.

    Nicht nur charakterlich, sondern auch in der Hinsicht auf interkulturelles Verständnis ist dieses Jahr eine enorme Bereicherung sodass ich mich bei meinem Staat nur bedanken kann, mich zu diesem Friedensdienst "gezwungen" zu haben.

    Meine Verweigerung ist damals glatt durchgegangen und hat mich höchstens eine Stunde Zeit gekostet um meine Meinung gegenüber dem Dienst an der Waffe auf Papier zu bringen.

    Meiner Erfahrung nach, besteht heute eine freie Wahlmöglichkeit zwischen dem Wehr- und dem Zivildienst und wer in meinen Augen als vollwertiges Mitglied dieses Staates und dieser Gesellschaft angesehen werden will, sollte es als seine Gewissenspflicht ansehen diesen 9- 12 monatigen Beitrag zu leisten.

    Wer sich zudem ein bisschen vorher über mögliche Einsatzstellen informiert kann davon nur profitieren!

  • F
    Felidea

    @ Alexandra

    Danke für den wirklich guten Kommentar.

    Die meisten Kommentare hier lassen mich erschauern. Da wird einem jungen Mann, den gewiß keiner persönlich Kennt Dinge unterstellt, wie im Mittelalter. Faul, egoistisch, dumm, geltungsbedürftig... Urteile, die einfach nur so aus einer eigenen inneren Einstellung knallhart gefällt werden.

     

    Die meisten Menschen denken in der Tat nur an sich, wie viele Kommentare hier bestätigen. Man schließt ja immer von sich selbst auf andere. Doch es gibt wenige, die nicht nur an sich selbst, sondern vor allem an andere denken. Natürlich hätte der junge Mann durch Trick 17 ausgemustert werden können. Aber wer prinzipiell gegen das System ist, der setzt ein Zeichen, um es allen anderen leichter zu machen. Der Mann hat meine Anerkennung. In diesem Fall würde ich eher von Mut und Ausdauer sprechen. Denn was er durchmacht ist ganz bestimmt kein zuckerschlecken. Die meisten hätten längst den Kopf begeugt und sich kriechend vor der Obrigkeit abkommandieren lassen.

     

    Wirklich traurig ist, dass viele nicht verstehen, dass es bei dem Wehrdienst, wie schon von Alexandra angemerkt alleine um einen KRIEGSDIENST geht. Egal in welchem Bereich. Der eine trägt eine Waffe, der andere eine Spritze. Wer meint, nur der Mann mit der Wumme in der Hand unterstützt einen Krieg, der sollte lieber den Mund halten, wenn er andere als dumm bezeichnet!

    Und wer hält sich da für so schlau zu wissen, dass Soldaten dem Allgemeinwohl dienen? Eine Waffe ist zum Töten da, nicht um Blumen zu pflanzen! Udn Deutschland wird am Hindukusch verteidigt, gel???

     

    Ja, laßt uns nur immer weiter emsig Patrioten züchten und diese als williges Kanonenfutter halten.

  • CK
    Christian Kleißle

    Ich bin überrascht, daß hier einige suggerieren, daß man ja nicht zur Armee muß, aber übersehen, daß der Ersatzdienst ebenfalls ein Zwangsdienst ist.

    Ebenso überrascht es mich, daß hier einige schreiben, man habe Rechte, denen Pflichten gegenüberstehen, aber gleichzeitig zu übersehen scheinen, daß die Hälfte der Bevölkerung dieselben Rechte hat, aber qua Geschlecht von den Pflichten ausgenommen ist.

    Alle Zwangsdienste (einschließlich der Feuerwehrpflicht in manchen Städten und Kommunen) gehören abgeschafft, nur so wird Gleichberechtigung mit Hand und Fuß geschaffen.

  • HG
    Harald Gewehr

    Zwangsarbeit ist eines Staates unwürdig.

    Ein Zwangsdienst, der zum Dienst zur Waffe zwingt, noch wesentlich mehr.

     

    Ein Staat mag Gesetze haben, die Zwangsarbeit legalisiert hat, aber illegitim bleibt es trotzdem.

     

    Wieso akzeptieren wir Zwangsdienste in diesem Land? In vielen anderen Ländern sind sie längst abgeschafft.

     

    Ich drücke Silvio Walther die Daumen.

  • A
    Andreas

    Bei den Kommentaren glaubt man in einem Land voller Duckmäuser zu leben. Pflicht für die Gemeinschaft, zersetzterisches Verhalten..., ihr bleibt auch nachts an der roten Ampel stehen wenn weit und breit die Strasse leer ist. Es gibt sinnvolle Pflichten, die der Allgemeinheit dienen und sinnlose, dazu gehört die Wehrpflicht, die Ausbildung zum Mord und blindem Gehorsam. Wenn sich ein Mensch nun dagegen auflehnt unter Einsatz seiner Freiheit und seiner Zukunft dann gebührt ihm dafür Respekt. Ich habe damals den (feigen) Weg des Zivildienstes gewählt. Trotzdem will ich die Zeit nicht missen, sie war eine gute Erfahrung fürs Leben, deshalb sollte mal wieder der Gedanke eines sozialen Jahres für ALLE in die Diskussion kommen anstelle eines Wehrdiestes, das wäre eine positive Pflicht für die Gesellschaft. Meinetwegen kann man ja dann noch eine Armee für Freiwillige installieren, dann wären vielleicht auch die rechten Deppen von der Straße.

  • P
    Peter

    Gut, die Wehrpflicht gehört sicherlich abgeschafft, und der "Sozialdienst" ist vielerorts zu einem Vehikel der Kosteneinsparung verkommen. Ich habe aber bei allem Respekt für die Konsequenz des Totalverweigerers meine Zweifel, ob man durch solche Aktionen der Abschaffung solcher Pflichtdienste näherkommt. Man selber geriert sich zwar als Quasi-Märtyrer, setzt sich aber gleichzeitig dem Verdacht aus, nichts weiter als ein Drückeberger zu sein. Um diese Pflichtdienste abzuschaffen, benötigt man m.E. eine breite politische Bewegung.

  • S
    sachma

    ich fände ein allgemeines soziales pflichtjahr eigentlich nicht schlecht. dann könnten die wahlmöglichkeiten für männer und frauen auch umfangreicher werden. frauen nicht nur ausnahmsweise an die großtechnik oder so, männer ohne bestaunt zu werden in einem bisher meist frauen zugedachten bereich.

    das entspricht doch auch eher der modernen gesellschaftsentwicklung: der flexiblen lebensplanung.

    und wäre ein guter schritt in richtung 'gleichstellung'.

  • T
    Takumo

    Ich wünsche unserem Genossen alles Gute und dass unsere Klassenjustiz nicht zu hart mit ihm umgeht. Ich bedaure es, dass es nicht noch mehr Leute wie ihn gibt, die den Mut besitzen, sich gegen die Ausbildung zum Mörder, gegen den Krieg und gegen die Ungerechtigkeit zu stellen.

     

    Solidarität für dich!

  • R
    Ralf

    Ein mutiger junger Mann mit nachvollziehbaren Prinzipien, für die er die Verantwortung übernimmt. Das Gerede mit den Rechten und Pflichten ist in diesem Fall Käse. Die Bundeswehr ist von der reinen Verteidigungsarmee (Abschreckung) zur Kriegsarmee geworden. Wer Krieg ablehnt, darf da nicht hin. Punkt. Niemand muss sich Gesetzen "unterwerfen", wenn sie Handlungen mit sich bringen, die er z.B. aus Gewissengründen ablehnen muss. Jeder kann seinen Standpunkt klar vertreten, solange er andere nicht unmittelbar schädigt. Das u.a. unterscheidet eine Demokratie von einem Obrigkeitsstaat.

  • A
    af4ev67

    Gezwungen, einen Hof zu putzen, und sich durch die Tampongeschichte möglicherweise gesundheitlichen Gefahren auszusetzen, zudem noch mit einer Waffe bedroht? Das kann doch wohl nicht wahr sein. Solche Zustände bestätigen mich einmal wieder in meiner Kritik, dass es moralisch (und offenbar auch in der praktischen Konsequenz) höchst verwerflich ist, begründen zu müssen, dass man KEINEN Millitärdienst leisten will, und nicht umgekehrt. Zudem ist es höchst ungerecht, dass nur ein Teil der jungen Männer überhaupt eingezogen wird. Dass das nie geändert wurde, zeigt einmal mehr die moralischen Abgründe, die sich in der Geisteshaltung der Verantwortlichen und ihrer Untertanen auftun.

    Ich wünsche Silvio Walther viel Erfolg bei Gericht und hoffe, dass er bis zur obersten Instanz geht, damit sich solche Menschenrechtsverletzungen in Zukunft nicht wiederholen.

  • CF
    Caterin Fülster-Braun

    Als Mutter von 2 Söhnen muß ich dazu Stellung nehmen. Mütter wehrt euch, das eure Söhne aus dem zivilen Leben Gerissen werden und zur Waffe gezwungen werden können oder Zivildienst für knappe 8.-€ am TAG, Auto muß abgemeldet werden, da die Kosten nicht übernommen werden und vieles mehr. Ein Jahr Zwangsarbeit. Pflichten und Rechte hängen hier zu Lande sehr im argen, man sieht es auf Grund der jüngsten Ereignisse " Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert " . Ich würde zur Sicherheit folgendes vorschlagen, ein Berufsheer. Damit kann sich ein jeder selbst entscheiden ob Mann oder Frau, zum Dienst mit der Waffe und sich zu Mörder ausbilden zu lassen. Der Mord an einen einzelnen ist ein Kapitalverbrechen der Mord an Tausenden Geschichte!

    Ich wünsche diesen jungen Mann starke Nerven und viel Solidarität.

  • A
    Amos

    Politiker lassen sich von Banken bestechen. Manche

    eben von ihrem eigenen Gewissen. Nun fragt man sich

    wer moralisch besser da steht.Ich war damals auch bei der Bundeswehr- aber damals war es noch "unser Land" und nicht das Land der Bänker und Marionetten-

    Parteien.

  • N
    Nassauer

    Einen Tampoon aufheben - Das ist ja barbarisch! Befasst sich die UN-Menschenrechtskommission bereits mit dem Fall?

  • A
    abcde

    Diese Gesellschaft IST maennerfeindlich.

    Maenner werden zu den Zwangsdiensten gepresst

    (durch Feldjaeger, mit Strafe, ... ).

    Frauen beschweren sich, sie wuerden (statistisch) benachteiligt. Welchen Vorteil hat irgendein normaler Mann davon, dass in den Vorstands-Etagen fast nur Maenner sitzen. Wie lange soll diese sexistische "Wehrpflicht" noch bestehen?

  • D
    Domas

    Gut, dass die TAZ wieder beginnt, über die alten guten linken Themen zu schreiben. Aber ich behaupte der Staat darf sich seine Sanktionsmittel gegen dieses zersetzerische Verhalten nicht aus der Hand schlagen lassen. Solange es den Zivildienst gibt und die Soldaten ihren Sold nicht mit dem Leben bezahlen mussten, war auch dieses Verhalten dilletantisch. Jetzt ist es politisch und da widdert die Welt ein Problem ganz neuer Natur.

  • AD
    Axel Dörken

    Wir leben nur deswegen in einer gemeinschaft in der nicht die Freiheit des Einzerlnen zählt, weil sich lediglich wneige den Luxus gönnen darüber nachzudenken und noch weniger die Zivilcourage besitzen sich gegen ethisch denkwürdige Gesetze aufzulehnen.

     

    Ich finde die Ansätze logisch und die Taten konsequent. Wie kann als Ersatzdienst für die Bundeswehr ein Sozialdienst stehen?

     

    Klar, Wortklauberei. doch wer Worte eben nicht mehr hintergfragt, der hinterfragt vielleicht auch alsbald keine Gesetze mehr.

     

    Ich drück dir die Daumen! Halte durch. Ich denke, dass viele deine Absicht erkennen. Würdest du dich mit religiösem Hintergrund verhalten, wärest du Morgen ein Märthyrer. So aber läufst du Gefahr einfach nur bestraft zu werden, wofür andere geehrt werden. Crude Welt...

  • GK
    gerd kaulbarsch

    Wer in diesem Land lebt hat neben seinen vielen Rechten auch Pflichten.

    Eine von diesen ist der Wehrdienst oder der Ersatzdienst. Spätestens wenn der junge Mann eine Leistung vom Staat benötigt, wird wieder zugegriffen.

  • Z
    Zarathustra

    Vorab - Inzwischen kann von Wehrgerechtigkeit keine Rede mehr sein. Von daher ist die Wehrpflicht zu einem "diskriminierenden" Element geworden. Es wird nicht mehr jeder eines Jahrganges eingezogen sondern zufällig und Frauen können, müssen aber nicht zur Bundeswehr. Gäbe es keine Wehrpflicht, gäbe es auch keine Totalverweigerer.

     

    Einen Totalverweigerer als kriminellen einzustufen und abzuurteilen ist grotesk. Der sogenannte Wehrersatzdienst ist in den Augen der Totalverweigerer auch ein Wehrdienst. Außerdem - im V-Fall (Verteidigungsfall) werden auch die zum Kriegsdienst gezogen, die Zivildienst geleistet hatten oder leisten. Meines Erachtens nach sind solche Leute freizusprechen. Die Schilderung der Behandlungen durch Feldjäger oder im Arrest sind plausibel. Jeder der bei der Bundeswehr war, weiß welche Kaliber man dort zum Teil als Vorgesetzte vorgesetzt bekommt.

  • T
    Tiziana

    Es tut richtig gut, das es noch junge Menschen gibt, die den Mut und die (Ein-)Sicht haben, dass militärische Befehle in Friedenszeiten keinerlei Bedeutung haben.

     

    Ich persönlich finde militärische Strukturen eher surreal komisch und abscheulich.

  • V
    vic

    Sollten er und die anderen mutigen und mündigen Staatsbürger verurteilt werden, so können sie auf diesen Beleg ihrer Menschlichkeit stolz sein. Wenn es sowas gibt, dann sind das die wahren Helden.

    Viel Erfolg Freunde.

  • TD
    Tyler Durden

    Eigentlich sollte man als Totalverweigerer etwas mehr Intelligenz haben.

    Totalverweigerung ist etwas Banales und zu befürworten. Aber was dieser Betroffene hier macht, das ist kindisch und dumm.

    Er begreift nicht, dass der Staat, der sowas zu verantworten hat, GRUNDSÄTZLICH so ist und abzulehnen ist. Dieser Walther will nur einen anderen, einen besseren Staat. Eine naive, man es so sagen: eine dumme Vorstellung. Er stellt sich auf die Hinterbeine und will kämpfen. Er akzeptiert die Vorgaben des Staates, ist lediglich da, wo diese sich gegen seine Interessen richten, gegen den Staat.

    Warum gegen diesen Moloch angehen? Man kann sich dem ganz einfach auch entziehen.

    Ich bin damals zu einer sogenannten "Gewissenprüfung" gegangen, vor einem Gremium aus Soldaten und Beamten. Da ich bereits da die Absurdität dieser Veranstaltung erkennen konnte, über deren Ausgang ich dann auch keinerlei Illusionen mehr haben konnte, fand ich es sogar ganz amüsant.

     

    Ich bin dann kurz vor dem dritten Einberufungsbefehl einfach nach Australien ausgewandert..

     

    Aber, wenn der Walther lieber ein staatstragender Held sein will, und als Märtyrer im Gefängnis sitzen... naja, dann muss man ihn wohl lassen.

     

    MfG, Tyler Durden

  • PM
    Petr Meyer

    Na hoffentlich kriegt er eine ordentlich vom Gericht übergebraten, denn Dummheit gehört nunmal bestraft.

    Denn wer sich zuschade ist irgendetwas gemeinnütziges zu tun, hätte sich ein T-5 Attest besorgen können. So haben es alle Unwilligen mit Hirn meines Jahrgangs gemacht. Und wenn gar nichts hilft, er kann ja seine Staatsangehörigkeit aufgeben. Wer keine Pflichten haben will braucht auch keine Partizipationsrechte, EUbürger bleibt er ja, also ändert sich ausser dem Wahlrecht nichts für ihn.

  • F
    Fabrizius

    Hier werden die Grenzen der Wehrpflicht aufgezeigt. Ich muss dem jungen Mann in seiner Meinung Recht geben. Es gibt genügend "Freiwillige", die gerne Soldat spielen, damit kann man eine Berufsarmee füllen. Die Wehrpflicht ist nicht zeitgemäß, sie ist ein überkommenes Anhängsel der Bonner Republik. Wenn wir schon eine Armee haben müssen, dann eine gut ausgebildete Armee mit Berufssoldaten, ordentlich bezahlt und bestens ausgerüstet. Die allgemeine Wehrpflicht passt nicht mehr in unsere Zeit.

  • LH
    Leon Hartner

    Solche Selbstdarsteller...

    ... zum Bund muss niemand. Und wer sich zu schade ist um den Zivildienst abzuleisten, der gehört bestraft - nicht unbedingt ins Gefängnis, aber bestraft.

    Wer sich allerdings weitergehend verpflichtet ist selber Schuld, wenn ihm/ihr der Dienst nicht gefällt. Mit Soldaten in Kontakt zu treten und sich zu informieren kann im Internetzeitalter kein Problem mehr sein.

  • P
    Pauke

    Geil! Super Einstellung, das hätte ich auch machen sollen aber dazu hatte ich nicht die nötigen Eier in der Hose...

    Klasse, Jungs!

  • S
    Schulz

    In Deutschland sollte ueberhaupt keine einzige Person zum Wehrdienst gezwungen werden.

    Es muss doch ein Menschenrecht auf Waffenlosigkeit geben.

    Frieden heisst definitiv nicht Armee....

    in welcher Form auch immer.

  • PS
    Peter Schneider

    Weiter so, Silvio!

    Wir sind Tausende und wir stehen hinter dir!

  • UR
    Udo Radert

    Bei allen Rechten, die wir in unserem Land ohne jeden Zweifel haben - es gehören nun mal auch Pflichten dazu.

     

    Die WehrPFLICHT ist, wie der Name schon sagt, eine von ihnen. Der Zivildienst, als Alternative für Leute, die aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern genauso.

     

    Sogenannte "Totalverweigerer" allerdings, wollen nur alle Rechte wahrnehmen, von Pflichten aber nichts wissen.

     

    So funktioniert das aber nicht, denn skrupelose Egoisten, die immer nur nehmen aber nie etwas beitragen wollen, die haben wir schon mehr als genug.

     

    Eine Bestrafung nach Jugendstrafrecht (ist bei uns bekanntlich sowieso nur ein schlechter Witz) sollte deshalb auf jeden Fall erfolgen.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    De große Paulus (... der Erste und Einzige und Ewige!) empfiehlt:

     

    ... einen guten Kampf kämpfen!

     

     

    "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben nicht verloren."

    (2 Tim 4,7; ähnlihc 1 Tim 1,18 plus 6,12)

     

    Oh, ah - ja:

     

    Der Kerl meinte nicht den Kampf mit Waffen! - Also:

    Alles Gute und Friedliche und rechtlich Mögliche für diesen jungen Gottfriedenskämpfer!

  • ML
    Makis Lazaridis

    Selber Schuld.

    Die Zeit bei der Bundeswehr ist nicht besonders schwierig. Man bekommt alles gestellt, alles bezahlt und genugend Zeit für Freizeit und Freunde. In der heutigen Zeit der Arbeitslosigkeit und anhaltenden Entlassungswelle, für den Staat dienen zu dürfen, auch wenn es nur neun Monate sind, ist es mehr als ein Bonbon.

    Ich, ehemaliger Soldat mit Migrationshintergrund habe drei Jahre gedient und das in fünf verschiedene Einheiten. Ich habe nie Probleme gehabt mit Kameraden, Vorgesetzten oder Zivil arbeitetem Personal der Bundeswehr.

     

    Es ist selbstverständlich, dass Pesonen die sich der Gesellschaft nicht anpassen, sich nichts sagen lassen wollen oder andere negative Verhaltensmuster aufweisen anders oder falsch behandelt werden. Da muss man nicht mal zur Bundeswehr gehen. Sowas trifft man in Schule, Frendeskreis, Familie oder auch bei McDonalds.

     

    Besten Grüße aus der Bundeshauptstadt,

     

    Makis Lazaridis

  • D
    Demokrat

    "Ich wüsste nicht, wie es ein Verbrechen sein kann, wenn man sich weigert, Waffen zu benutzen und blinden Gehorsam zu leisten."

     

    So eine Pseudobegründung. Niemand muss zur Bundeswehr und eine Waffe tragen. Warum hat er keinen Zivildienst abgeleistet??? Für mich klingt es eher so, dass der Bengel ein Autoritätsproblem hat. Im Übrigen, bei jedem Arbeitgeber wird er auch "gehorsam" sein müssen.

  • HI
    Heinrich IV

    Ich lese hier immer von Wehrdienst. Für mich ist das ganze nichts anderes als Freiheitsberaubung in Tateinheit mit Zwangsarbeit. Unwürdig für ein angeblich demokratisches System.

  • S
    Schmitt

    Wow, welche Helden des Widerstandes. Überlegen wahrscheinlich schon, wo sie ein "Ghandi" in ihren Namen einbauen könnten.

     

    Wie wärs mit Zivildienst? Keinen Bock, hm?

  • AK
    Alexandra Kollontaijewa

    Die Konsequenz der sogenannten Totalverweigerer ist bewundernswert. Dabei nutzen sie erst mal kaum jemandem, schaden aber v.a. sich selbst. Die Wirkung ist v.a. eine Kritik an jeder Art von Zwangsdienst, denn auch der sogenannte Zivildienst ist offiziell ein Wehrdienst, bzw. ein Ersatzdienst, quasi Wehrdienst ohne Waffe, aber z.B. integraler Bestandteil militärischer Planungen, z.B. der Dienst in Krankenhäusern ist orientiert an Plänen für evtl. Kriegsfälle, in denen dort zusätzliche Kräfte gebraucht würden, also Teil einer Kriegsplanung - offiziell natürlich nur von "Verteidigungskriegen", anderes führt ja die Nato nicht im Schilde. ... Ein anderer Aspekt ist, dass Zivistellen langfristig Fachkräfte erwerbslos machen, weil sie de facto oft solche ersetzen, auch wenn das offziell sogar verboten ist (eine Zivistelle darf gesetzlich kein Ersatz für eine Fachkraftstelle sein - auf dem Papier). Das ist ähnlich wie mit unzähligen (oft auch noch unbezahlten) Praktikumsstellen. Kurzfristig sinnvoll, aber insgesamt volkswirtschaftlich schädlich. Zumindest sollten unbezahlte Praktikumsstellen nur gemeinnützigen Vereinen vorbehalten sein. Das Signal könnten die Totalverweigerer freilich auch durch Demos, Flyer etc. senden. Der Preis, den sie zahlen ist hoch. Umso mehr verdienen sie Solidaritätsbekundungen! Insbesondere weil sie oft diffamiert werden, als ginge es ihnen darum, sich vor Arbeit zu drücken.

  • K
    K.M.

    So ist es richtig. Nur nicht unterkriegen lassen. Hätte mich auch so verhalten, wenn ich nicht ausgemustert worden wäre.

     

    K.M.

  • V
    verweigert

    Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht

  • R
    runzbart

    Mir bleibt nur zu sagen, Respekt vor solch couragierten Mitbürgern.

    Mir hat der Gedanke an eine Freiheitsstrafe jeglichen Mut genommen Totalverweigerer zu werden.

  • J
    Jens

    Ja wo kämen wir denn hin, wenn hier jeder machen könnte, was er will?!

  • M
    Martin

    Wer hier lebt bzw. als Deutscher geboren wird, muß sich nun mal den Gesetzen unterwerfen oder kann auswandern. Wir leben in einer Gemeinschaft, in der nicht immer nur die Freiheit des Einzelnen zählt, sondern es auch soziale Pflichten gibt. Hierzu zählt der Pflichtdienst. Daß nur Männer und hiervon nur noch wenige betroffen sind, ist ungerecht, aber grundsätzlich ist ein Pflichtdienst akzeptabel, es gibt ja auch noch viele andere Pflichten eines Mitglieds der Gesellschaft. Jeder hat die Möglichkeit der Verweigerung und kann Ersatzdienst leisten. Der Typ ist faul, egoistisch oder geltungsbedürftig, Mehfachnennungen möglich.

  • JD
    Johannes Dorn

    Für mich ist diese Totalverweigerung keine Verweigerung der Wehrpflicht bzw. des Dienstes an der Waffe, sondern eine Totalverweigerung gegenüber dem deutschen Staat und vorallem gegenüber unserer Gesellschaft.

    Ich leiste zurzeit in Italien ein Freiwilliges Soziales Jahr, welches als anderer Dienst im Ausland als Zivildienstersatz anerkannt wird.

    Für mich war es eine Willensentscheidung den Zivildienst zu leisten, denn nach 20 Jahren in denen ich nicht immer glücklich war über alle Mechanismen und Entscheidungen, die in unserem Staat getroffen werden und wurden, aber alles in allem sehr von den Rechten und Möglichkeiten, die mir in diesem Staat geboten werden, profitiert habe, finde ich ist es an der Zeit auch mal etwas zurück zu geben.

    Und ich muss ehrlich sagen wer hier von Zwangsarbeit spricht, sollte mit seinen Vergleichen wirklich vorsichtig sein, denn unter Zwangsarbeit stelle ich mir etwas anderes vor, als 38 Stunden in der Woche in einem "Problemviertel"- Jugendzentrum zu arbeiten und dabei jeden Tag enorm viel Gutes zu erleben.

    Nicht nur charakterlich, sondern auch in der Hinsicht auf interkulturelles Verständnis ist dieses Jahr eine enorme Bereicherung sodass ich mich bei meinem Staat nur bedanken kann, mich zu diesem Friedensdienst "gezwungen" zu haben.

    Meine Verweigerung ist damals glatt durchgegangen und hat mich höchstens eine Stunde Zeit gekostet um meine Meinung gegenüber dem Dienst an der Waffe auf Papier zu bringen.

    Meiner Erfahrung nach, besteht heute eine freie Wahlmöglichkeit zwischen dem Wehr- und dem Zivildienst und wer in meinen Augen als vollwertiges Mitglied dieses Staates und dieser Gesellschaft angesehen werden will, sollte es als seine Gewissenspflicht ansehen diesen 9- 12 monatigen Beitrag zu leisten.

    Wer sich zudem ein bisschen vorher über mögliche Einsatzstellen informiert kann davon nur profitieren!

  • F
    Felidea

    @ Alexandra

    Danke für den wirklich guten Kommentar.

    Die meisten Kommentare hier lassen mich erschauern. Da wird einem jungen Mann, den gewiß keiner persönlich Kennt Dinge unterstellt, wie im Mittelalter. Faul, egoistisch, dumm, geltungsbedürftig... Urteile, die einfach nur so aus einer eigenen inneren Einstellung knallhart gefällt werden.

     

    Die meisten Menschen denken in der Tat nur an sich, wie viele Kommentare hier bestätigen. Man schließt ja immer von sich selbst auf andere. Doch es gibt wenige, die nicht nur an sich selbst, sondern vor allem an andere denken. Natürlich hätte der junge Mann durch Trick 17 ausgemustert werden können. Aber wer prinzipiell gegen das System ist, der setzt ein Zeichen, um es allen anderen leichter zu machen. Der Mann hat meine Anerkennung. In diesem Fall würde ich eher von Mut und Ausdauer sprechen. Denn was er durchmacht ist ganz bestimmt kein zuckerschlecken. Die meisten hätten längst den Kopf begeugt und sich kriechend vor der Obrigkeit abkommandieren lassen.

     

    Wirklich traurig ist, dass viele nicht verstehen, dass es bei dem Wehrdienst, wie schon von Alexandra angemerkt alleine um einen KRIEGSDIENST geht. Egal in welchem Bereich. Der eine trägt eine Waffe, der andere eine Spritze. Wer meint, nur der Mann mit der Wumme in der Hand unterstützt einen Krieg, der sollte lieber den Mund halten, wenn er andere als dumm bezeichnet!

    Und wer hält sich da für so schlau zu wissen, dass Soldaten dem Allgemeinwohl dienen? Eine Waffe ist zum Töten da, nicht um Blumen zu pflanzen! Udn Deutschland wird am Hindukusch verteidigt, gel???

     

    Ja, laßt uns nur immer weiter emsig Patrioten züchten und diese als williges Kanonenfutter halten.

  • CK
    Christian Kleißle

    Ich bin überrascht, daß hier einige suggerieren, daß man ja nicht zur Armee muß, aber übersehen, daß der Ersatzdienst ebenfalls ein Zwangsdienst ist.

    Ebenso überrascht es mich, daß hier einige schreiben, man habe Rechte, denen Pflichten gegenüberstehen, aber gleichzeitig zu übersehen scheinen, daß die Hälfte der Bevölkerung dieselben Rechte hat, aber qua Geschlecht von den Pflichten ausgenommen ist.

    Alle Zwangsdienste (einschließlich der Feuerwehrpflicht in manchen Städten und Kommunen) gehören abgeschafft, nur so wird Gleichberechtigung mit Hand und Fuß geschaffen.

  • HG
    Harald Gewehr

    Zwangsarbeit ist eines Staates unwürdig.

    Ein Zwangsdienst, der zum Dienst zur Waffe zwingt, noch wesentlich mehr.

     

    Ein Staat mag Gesetze haben, die Zwangsarbeit legalisiert hat, aber illegitim bleibt es trotzdem.

     

    Wieso akzeptieren wir Zwangsdienste in diesem Land? In vielen anderen Ländern sind sie längst abgeschafft.

     

    Ich drücke Silvio Walther die Daumen.

  • A
    Andreas

    Bei den Kommentaren glaubt man in einem Land voller Duckmäuser zu leben. Pflicht für die Gemeinschaft, zersetzterisches Verhalten..., ihr bleibt auch nachts an der roten Ampel stehen wenn weit und breit die Strasse leer ist. Es gibt sinnvolle Pflichten, die der Allgemeinheit dienen und sinnlose, dazu gehört die Wehrpflicht, die Ausbildung zum Mord und blindem Gehorsam. Wenn sich ein Mensch nun dagegen auflehnt unter Einsatz seiner Freiheit und seiner Zukunft dann gebührt ihm dafür Respekt. Ich habe damals den (feigen) Weg des Zivildienstes gewählt. Trotzdem will ich die Zeit nicht missen, sie war eine gute Erfahrung fürs Leben, deshalb sollte mal wieder der Gedanke eines sozialen Jahres für ALLE in die Diskussion kommen anstelle eines Wehrdiestes, das wäre eine positive Pflicht für die Gesellschaft. Meinetwegen kann man ja dann noch eine Armee für Freiwillige installieren, dann wären vielleicht auch die rechten Deppen von der Straße.

  • P
    Peter

    Gut, die Wehrpflicht gehört sicherlich abgeschafft, und der "Sozialdienst" ist vielerorts zu einem Vehikel der Kosteneinsparung verkommen. Ich habe aber bei allem Respekt für die Konsequenz des Totalverweigerers meine Zweifel, ob man durch solche Aktionen der Abschaffung solcher Pflichtdienste näherkommt. Man selber geriert sich zwar als Quasi-Märtyrer, setzt sich aber gleichzeitig dem Verdacht aus, nichts weiter als ein Drückeberger zu sein. Um diese Pflichtdienste abzuschaffen, benötigt man m.E. eine breite politische Bewegung.

  • S
    sachma

    ich fände ein allgemeines soziales pflichtjahr eigentlich nicht schlecht. dann könnten die wahlmöglichkeiten für männer und frauen auch umfangreicher werden. frauen nicht nur ausnahmsweise an die großtechnik oder so, männer ohne bestaunt zu werden in einem bisher meist frauen zugedachten bereich.

    das entspricht doch auch eher der modernen gesellschaftsentwicklung: der flexiblen lebensplanung.

    und wäre ein guter schritt in richtung 'gleichstellung'.

  • T
    Takumo

    Ich wünsche unserem Genossen alles Gute und dass unsere Klassenjustiz nicht zu hart mit ihm umgeht. Ich bedaure es, dass es nicht noch mehr Leute wie ihn gibt, die den Mut besitzen, sich gegen die Ausbildung zum Mörder, gegen den Krieg und gegen die Ungerechtigkeit zu stellen.

     

    Solidarität für dich!

  • R
    Ralf

    Ein mutiger junger Mann mit nachvollziehbaren Prinzipien, für die er die Verantwortung übernimmt. Das Gerede mit den Rechten und Pflichten ist in diesem Fall Käse. Die Bundeswehr ist von der reinen Verteidigungsarmee (Abschreckung) zur Kriegsarmee geworden. Wer Krieg ablehnt, darf da nicht hin. Punkt. Niemand muss sich Gesetzen "unterwerfen", wenn sie Handlungen mit sich bringen, die er z.B. aus Gewissengründen ablehnen muss. Jeder kann seinen Standpunkt klar vertreten, solange er andere nicht unmittelbar schädigt. Das u.a. unterscheidet eine Demokratie von einem Obrigkeitsstaat.

  • A
    af4ev67

    Gezwungen, einen Hof zu putzen, und sich durch die Tampongeschichte möglicherweise gesundheitlichen Gefahren auszusetzen, zudem noch mit einer Waffe bedroht? Das kann doch wohl nicht wahr sein. Solche Zustände bestätigen mich einmal wieder in meiner Kritik, dass es moralisch (und offenbar auch in der praktischen Konsequenz) höchst verwerflich ist, begründen zu müssen, dass man KEINEN Millitärdienst leisten will, und nicht umgekehrt. Zudem ist es höchst ungerecht, dass nur ein Teil der jungen Männer überhaupt eingezogen wird. Dass das nie geändert wurde, zeigt einmal mehr die moralischen Abgründe, die sich in der Geisteshaltung der Verantwortlichen und ihrer Untertanen auftun.

    Ich wünsche Silvio Walther viel Erfolg bei Gericht und hoffe, dass er bis zur obersten Instanz geht, damit sich solche Menschenrechtsverletzungen in Zukunft nicht wiederholen.

  • CF
    Caterin Fülster-Braun

    Als Mutter von 2 Söhnen muß ich dazu Stellung nehmen. Mütter wehrt euch, das eure Söhne aus dem zivilen Leben Gerissen werden und zur Waffe gezwungen werden können oder Zivildienst für knappe 8.-€ am TAG, Auto muß abgemeldet werden, da die Kosten nicht übernommen werden und vieles mehr. Ein Jahr Zwangsarbeit. Pflichten und Rechte hängen hier zu Lande sehr im argen, man sieht es auf Grund der jüngsten Ereignisse " Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert " . Ich würde zur Sicherheit folgendes vorschlagen, ein Berufsheer. Damit kann sich ein jeder selbst entscheiden ob Mann oder Frau, zum Dienst mit der Waffe und sich zu Mörder ausbilden zu lassen. Der Mord an einen einzelnen ist ein Kapitalverbrechen der Mord an Tausenden Geschichte!

    Ich wünsche diesen jungen Mann starke Nerven und viel Solidarität.

  • A
    Amos

    Politiker lassen sich von Banken bestechen. Manche

    eben von ihrem eigenen Gewissen. Nun fragt man sich

    wer moralisch besser da steht.Ich war damals auch bei der Bundeswehr- aber damals war es noch "unser Land" und nicht das Land der Bänker und Marionetten-

    Parteien.

  • N
    Nassauer

    Einen Tampoon aufheben - Das ist ja barbarisch! Befasst sich die UN-Menschenrechtskommission bereits mit dem Fall?

  • A
    abcde

    Diese Gesellschaft IST maennerfeindlich.

    Maenner werden zu den Zwangsdiensten gepresst

    (durch Feldjaeger, mit Strafe, ... ).

    Frauen beschweren sich, sie wuerden (statistisch) benachteiligt. Welchen Vorteil hat irgendein normaler Mann davon, dass in den Vorstands-Etagen fast nur Maenner sitzen. Wie lange soll diese sexistische "Wehrpflicht" noch bestehen?

  • D
    Domas

    Gut, dass die TAZ wieder beginnt, über die alten guten linken Themen zu schreiben. Aber ich behaupte der Staat darf sich seine Sanktionsmittel gegen dieses zersetzerische Verhalten nicht aus der Hand schlagen lassen. Solange es den Zivildienst gibt und die Soldaten ihren Sold nicht mit dem Leben bezahlen mussten, war auch dieses Verhalten dilletantisch. Jetzt ist es politisch und da widdert die Welt ein Problem ganz neuer Natur.

  • AD
    Axel Dörken

    Wir leben nur deswegen in einer gemeinschaft in der nicht die Freiheit des Einzerlnen zählt, weil sich lediglich wneige den Luxus gönnen darüber nachzudenken und noch weniger die Zivilcourage besitzen sich gegen ethisch denkwürdige Gesetze aufzulehnen.

     

    Ich finde die Ansätze logisch und die Taten konsequent. Wie kann als Ersatzdienst für die Bundeswehr ein Sozialdienst stehen?

     

    Klar, Wortklauberei. doch wer Worte eben nicht mehr hintergfragt, der hinterfragt vielleicht auch alsbald keine Gesetze mehr.

     

    Ich drück dir die Daumen! Halte durch. Ich denke, dass viele deine Absicht erkennen. Würdest du dich mit religiösem Hintergrund verhalten, wärest du Morgen ein Märthyrer. So aber läufst du Gefahr einfach nur bestraft zu werden, wofür andere geehrt werden. Crude Welt...

  • GK
    gerd kaulbarsch

    Wer in diesem Land lebt hat neben seinen vielen Rechten auch Pflichten.

    Eine von diesen ist der Wehrdienst oder der Ersatzdienst. Spätestens wenn der junge Mann eine Leistung vom Staat benötigt, wird wieder zugegriffen.

  • Z
    Zarathustra

    Vorab - Inzwischen kann von Wehrgerechtigkeit keine Rede mehr sein. Von daher ist die Wehrpflicht zu einem "diskriminierenden" Element geworden. Es wird nicht mehr jeder eines Jahrganges eingezogen sondern zufällig und Frauen können, müssen aber nicht zur Bundeswehr. Gäbe es keine Wehrpflicht, gäbe es auch keine Totalverweigerer.

     

    Einen Totalverweigerer als kriminellen einzustufen und abzuurteilen ist grotesk. Der sogenannte Wehrersatzdienst ist in den Augen der Totalverweigerer auch ein Wehrdienst. Außerdem - im V-Fall (Verteidigungsfall) werden auch die zum Kriegsdienst gezogen, die Zivildienst geleistet hatten oder leisten. Meines Erachtens nach sind solche Leute freizusprechen. Die Schilderung der Behandlungen durch Feldjäger oder im Arrest sind plausibel. Jeder der bei der Bundeswehr war, weiß welche Kaliber man dort zum Teil als Vorgesetzte vorgesetzt bekommt.

  • T
    Tiziana

    Es tut richtig gut, das es noch junge Menschen gibt, die den Mut und die (Ein-)Sicht haben, dass militärische Befehle in Friedenszeiten keinerlei Bedeutung haben.

     

    Ich persönlich finde militärische Strukturen eher surreal komisch und abscheulich.

  • V
    vic

    Sollten er und die anderen mutigen und mündigen Staatsbürger verurteilt werden, so können sie auf diesen Beleg ihrer Menschlichkeit stolz sein. Wenn es sowas gibt, dann sind das die wahren Helden.

    Viel Erfolg Freunde.

  • TD
    Tyler Durden

    Eigentlich sollte man als Totalverweigerer etwas mehr Intelligenz haben.

    Totalverweigerung ist etwas Banales und zu befürworten. Aber was dieser Betroffene hier macht, das ist kindisch und dumm.

    Er begreift nicht, dass der Staat, der sowas zu verantworten hat, GRUNDSÄTZLICH so ist und abzulehnen ist. Dieser Walther will nur einen anderen, einen besseren Staat. Eine naive, man es so sagen: eine dumme Vorstellung. Er stellt sich auf die Hinterbeine und will kämpfen. Er akzeptiert die Vorgaben des Staates, ist lediglich da, wo diese sich gegen seine Interessen richten, gegen den Staat.

    Warum gegen diesen Moloch angehen? Man kann sich dem ganz einfach auch entziehen.

    Ich bin damals zu einer sogenannten "Gewissenprüfung" gegangen, vor einem Gremium aus Soldaten und Beamten. Da ich bereits da die Absurdität dieser Veranstaltung erkennen konnte, über deren Ausgang ich dann auch keinerlei Illusionen mehr haben konnte, fand ich es sogar ganz amüsant.

     

    Ich bin dann kurz vor dem dritten Einberufungsbefehl einfach nach Australien ausgewandert..

     

    Aber, wenn der Walther lieber ein staatstragender Held sein will, und als Märtyrer im Gefängnis sitzen... naja, dann muss man ihn wohl lassen.

     

    MfG, Tyler Durden

  • PM
    Petr Meyer

    Na hoffentlich kriegt er eine ordentlich vom Gericht übergebraten, denn Dummheit gehört nunmal bestraft.

    Denn wer sich zuschade ist irgendetwas gemeinnütziges zu tun, hätte sich ein T-5 Attest besorgen können. So haben es alle Unwilligen mit Hirn meines Jahrgangs gemacht. Und wenn gar nichts hilft, er kann ja seine Staatsangehörigkeit aufgeben. Wer keine Pflichten haben will braucht auch keine Partizipationsrechte, EUbürger bleibt er ja, also ändert sich ausser dem Wahlrecht nichts für ihn.

  • F
    Fabrizius

    Hier werden die Grenzen der Wehrpflicht aufgezeigt. Ich muss dem jungen Mann in seiner Meinung Recht geben. Es gibt genügend "Freiwillige", die gerne Soldat spielen, damit kann man eine Berufsarmee füllen. Die Wehrpflicht ist nicht zeitgemäß, sie ist ein überkommenes Anhängsel der Bonner Republik. Wenn wir schon eine Armee haben müssen, dann eine gut ausgebildete Armee mit Berufssoldaten, ordentlich bezahlt und bestens ausgerüstet. Die allgemeine Wehrpflicht passt nicht mehr in unsere Zeit.

  • LH
    Leon Hartner

    Solche Selbstdarsteller...

    ... zum Bund muss niemand. Und wer sich zu schade ist um den Zivildienst abzuleisten, der gehört bestraft - nicht unbedingt ins Gefängnis, aber bestraft.

    Wer sich allerdings weitergehend verpflichtet ist selber Schuld, wenn ihm/ihr der Dienst nicht gefällt. Mit Soldaten in Kontakt zu treten und sich zu informieren kann im Internetzeitalter kein Problem mehr sein.

  • P
    Pauke

    Geil! Super Einstellung, das hätte ich auch machen sollen aber dazu hatte ich nicht die nötigen Eier in der Hose...

    Klasse, Jungs!

  • S
    Schulz

    In Deutschland sollte ueberhaupt keine einzige Person zum Wehrdienst gezwungen werden.

    Es muss doch ein Menschenrecht auf Waffenlosigkeit geben.

    Frieden heisst definitiv nicht Armee....

    in welcher Form auch immer.

  • PS
    Peter Schneider

    Weiter so, Silvio!

    Wir sind Tausende und wir stehen hinter dir!

  • UR
    Udo Radert

    Bei allen Rechten, die wir in unserem Land ohne jeden Zweifel haben - es gehören nun mal auch Pflichten dazu.

     

    Die WehrPFLICHT ist, wie der Name schon sagt, eine von ihnen. Der Zivildienst, als Alternative für Leute, die aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern genauso.

     

    Sogenannte "Totalverweigerer" allerdings, wollen nur alle Rechte wahrnehmen, von Pflichten aber nichts wissen.

     

    So funktioniert das aber nicht, denn skrupelose Egoisten, die immer nur nehmen aber nie etwas beitragen wollen, die haben wir schon mehr als genug.

     

    Eine Bestrafung nach Jugendstrafrecht (ist bei uns bekanntlich sowieso nur ein schlechter Witz) sollte deshalb auf jeden Fall erfolgen.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    De große Paulus (... der Erste und Einzige und Ewige!) empfiehlt:

     

    ... einen guten Kampf kämpfen!

     

     

    "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben nicht verloren."

    (2 Tim 4,7; ähnlihc 1 Tim 1,18 plus 6,12)

     

    Oh, ah - ja:

     

    Der Kerl meinte nicht den Kampf mit Waffen! - Also:

    Alles Gute und Friedliche und rechtlich Mögliche für diesen jungen Gottfriedenskämpfer!

  • ML
    Makis Lazaridis

    Selber Schuld.

    Die Zeit bei der Bundeswehr ist nicht besonders schwierig. Man bekommt alles gestellt, alles bezahlt und genugend Zeit für Freizeit und Freunde. In der heutigen Zeit der Arbeitslosigkeit und anhaltenden Entlassungswelle, für den Staat dienen zu dürfen, auch wenn es nur neun Monate sind, ist es mehr als ein Bonbon.

    Ich, ehemaliger Soldat mit Migrationshintergrund habe drei Jahre gedient und das in fünf verschiedene Einheiten. Ich habe nie Probleme gehabt mit Kameraden, Vorgesetzten oder Zivil arbeitetem Personal der Bundeswehr.

     

    Es ist selbstverständlich, dass Pesonen die sich der Gesellschaft nicht anpassen, sich nichts sagen lassen wollen oder andere negative Verhaltensmuster aufweisen anders oder falsch behandelt werden. Da muss man nicht mal zur Bundeswehr gehen. Sowas trifft man in Schule, Frendeskreis, Familie oder auch bei McDonalds.

     

    Besten Grüße aus der Bundeshauptstadt,

     

    Makis Lazaridis

  • D
    Demokrat

    "Ich wüsste nicht, wie es ein Verbrechen sein kann, wenn man sich weigert, Waffen zu benutzen und blinden Gehorsam zu leisten."

     

    So eine Pseudobegründung. Niemand muss zur Bundeswehr und eine Waffe tragen. Warum hat er keinen Zivildienst abgeleistet??? Für mich klingt es eher so, dass der Bengel ein Autoritätsproblem hat. Im Übrigen, bei jedem Arbeitgeber wird er auch "gehorsam" sein müssen.

  • HI
    Heinrich IV

    Ich lese hier immer von Wehrdienst. Für mich ist das ganze nichts anderes als Freiheitsberaubung in Tateinheit mit Zwangsarbeit. Unwürdig für ein angeblich demokratisches System.

  • S
    Schmitt

    Wow, welche Helden des Widerstandes. Überlegen wahrscheinlich schon, wo sie ein "Ghandi" in ihren Namen einbauen könnten.

     

    Wie wärs mit Zivildienst? Keinen Bock, hm?

  • AK
    Alexandra Kollontaijewa

    Die Konsequenz der sogenannten Totalverweigerer ist bewundernswert. Dabei nutzen sie erst mal kaum jemandem, schaden aber v.a. sich selbst. Die Wirkung ist v.a. eine Kritik an jeder Art von Zwangsdienst, denn auch der sogenannte Zivildienst ist offiziell ein Wehrdienst, bzw. ein Ersatzdienst, quasi Wehrdienst ohne Waffe, aber z.B. integraler Bestandteil militärischer Planungen, z.B. der Dienst in Krankenhäusern ist orientiert an Plänen für evtl. Kriegsfälle, in denen dort zusätzliche Kräfte gebraucht würden, also Teil einer Kriegsplanung - offiziell natürlich nur von "Verteidigungskriegen", anderes führt ja die Nato nicht im Schilde. ... Ein anderer Aspekt ist, dass Zivistellen langfristig Fachkräfte erwerbslos machen, weil sie de facto oft solche ersetzen, auch wenn das offziell sogar verboten ist (eine Zivistelle darf gesetzlich kein Ersatz für eine Fachkraftstelle sein - auf dem Papier). Das ist ähnlich wie mit unzähligen (oft auch noch unbezahlten) Praktikumsstellen. Kurzfristig sinnvoll, aber insgesamt volkswirtschaftlich schädlich. Zumindest sollten unbezahlte Praktikumsstellen nur gemeinnützigen Vereinen vorbehalten sein. Das Signal könnten die Totalverweigerer freilich auch durch Demos, Flyer etc. senden. Der Preis, den sie zahlen ist hoch. Umso mehr verdienen sie Solidaritätsbekundungen! Insbesondere weil sie oft diffamiert werden, als ginge es ihnen darum, sich vor Arbeit zu drücken.

  • K
    K.M.

    So ist es richtig. Nur nicht unterkriegen lassen. Hätte mich auch so verhalten, wenn ich nicht ausgemustert worden wäre.

     

    K.M.

  • V
    verweigert

    Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht

  • R
    runzbart

    Mir bleibt nur zu sagen, Respekt vor solch couragierten Mitbürgern.

    Mir hat der Gedanke an eine Freiheitsstrafe jeglichen Mut genommen Totalverweigerer zu werden.

  • J
    Jens

    Ja wo kämen wir denn hin, wenn hier jeder machen könnte, was er will?!

  • M
    Martin

    Wer hier lebt bzw. als Deutscher geboren wird, muß sich nun mal den Gesetzen unterwerfen oder kann auswandern. Wir leben in einer Gemeinschaft, in der nicht immer nur die Freiheit des Einzelnen zählt, sondern es auch soziale Pflichten gibt. Hierzu zählt der Pflichtdienst. Daß nur Männer und hiervon nur noch wenige betroffen sind, ist ungerecht, aber grundsätzlich ist ein Pflichtdienst akzeptabel, es gibt ja auch noch viele andere Pflichten eines Mitglieds der Gesellschaft. Jeder hat die Möglichkeit der Verweigerung und kann Ersatzdienst leisten. Der Typ ist faul, egoistisch oder geltungsbedürftig, Mehfachnennungen möglich.

  • C
    Christina

    Grossen Respekt für diese Zivilcourage!

     

    Dieser junge Mann will ein politisches Zeichen setzen. Die Jugend ist wohl doch noch nicht ganz verloren.

     

    Es gehört bereits die Musterung abgeschafft, welche einen massiven Eingriff in die Persönlichkeitsrechte junger Männer darstellt.

    Zwang in jeder Form ist zu verurteilen.

     

    Und jeder der meint, man müsse sich doch an die Gesetze halten, wer bestimmt denn die Gesetze. Die Bevölkerung oder gekaufte Politiker, Kriegsgewinnler, Banken- und Konzernchefs.

     

    Soldaten sind immer nur billiges Kanonenfutter für diese Leute.

    Jeder Politiker der solche Gesetze beschliesst, sollte anschliessend gemustert werden und diesen schwachsinnigen Militärdienst selbst erleben einschliesslich der Kriegseinsätze im Ausland.

    Nicht andere vorschieben, selber machen.

     

    Nocheinmal grössten Respekt an all diese jungen Leute.

  • CK
    Christian Kleißle

    Ist ja schön und gut, lieber Johannes,

    daß du Deutschland so dankbar bist, und in Italien deinen Zivildienst absolvierst. Du hättest ihn auch ohne gesetzliche Verpflichtung im Rahmen eines Ehrenamtes ableisten dürfen, so lange du willst. So wie Frauen schon immer frei darüber entscheiden durften, ob, wann und wo sie sich bei Deutschland revanchieren, für das was sie bekommen haben und was nicht.

    Übrigens: Ich meinerseits habe damit also meine Schuldigkeit Deutschland gegenüber getan, bin mit diesem Lande quitt. Und nicht vergessen: Immer schön CDU wählen, damit auch künftige Männergenerationen unter Zwang ihre Dankbarkeit zeigen können.

  • JD
    Johannes Dorn

    Für mich ist diese Totalverweigerung keine Verweigerung der Wehrpflicht bzw. des Dienstes an der Waffe, sondern eine Totalverweigerung gegenüber dem deutschen Staat und vorallem gegenüber unserer Gesellschaft.

    Ich leiste zurzeit in Italien ein Freiwilliges Soziales Jahr, welches als anderer Dienst im Ausland als Zivildienstersatz anerkannt wird.

    Für mich war es eine Willensentscheidung den Zivildienst zu leisten, denn nach 20 Jahren in denen ich nicht immer glücklich war über alle Mechanismen und Entscheidungen, die in unserem Staat getroffen werden und wurden, aber alles in allem sehr von den Rechten und Möglichkeiten, die mir in diesem Staat geboten werden, profitiert habe, finde ich ist es an der Zeit auch mal etwas zurück zu geben.

    Und ich muss ehrlich sagen wer hier von Zwangsarbeit spricht, sollte mit seinen Vergleichen wirklich vorsichtig sein, denn unter Zwangsarbeit stelle ich mir etwas anderes vor, als 38 Stunden in der Woche in einem "Problemviertel"- Jugendzentrum zu arbeiten und dabei jeden Tag enorm viel Gutes zu erleben.

    Nicht nur charakterlich, sondern auch in der Hinsicht auf interkulturelles Verständnis ist dieses Jahr eine enorme Bereicherung sodass ich mich bei meinem Staat nur bedanken kann, mich zu diesem Friedensdienst "gezwungen" zu haben.

    Meine Verweigerung ist damals glatt durchgegangen und hat mich höchstens eine Stunde Zeit gekostet um meine Meinung gegenüber dem Dienst an der Waffe auf Papier zu bringen.

    Meiner Erfahrung nach, besteht heute eine freie Wahlmöglichkeit zwischen dem Wehr- und dem Zivildienst und wer in meinen Augen als vollwertiges Mitglied dieses Staates und dieser Gesellschaft angesehen werden will, sollte es als seine Gewissenspflicht ansehen diesen 9- 12 monatigen Beitrag zu leisten.

    Wer sich zudem ein bisschen vorher über mögliche Einsatzstellen informiert kann davon nur profitieren!

  • F
    Felidea

    @ Alexandra

    Danke für den wirklich guten Kommentar.

    Die meisten Kommentare hier lassen mich erschauern. Da wird einem jungen Mann, den gewiß keiner persönlich Kennt Dinge unterstellt, wie im Mittelalter. Faul, egoistisch, dumm, geltungsbedürftig... Urteile, die einfach nur so aus einer eigenen inneren Einstellung knallhart gefällt werden.

     

    Die meisten Menschen denken in der Tat nur an sich, wie viele Kommentare hier bestätigen. Man schließt ja immer von sich selbst auf andere. Doch es gibt wenige, die nicht nur an sich selbst, sondern vor allem an andere denken. Natürlich hätte der junge Mann durch Trick 17 ausgemustert werden können. Aber wer prinzipiell gegen das System ist, der setzt ein Zeichen, um es allen anderen leichter zu machen. Der Mann hat meine Anerkennung. In diesem Fall würde ich eher von Mut und Ausdauer sprechen. Denn was er durchmacht ist ganz bestimmt kein zuckerschlecken. Die meisten hätten längst den Kopf begeugt und sich kriechend vor der Obrigkeit abkommandieren lassen.

     

    Wirklich traurig ist, dass viele nicht verstehen, dass es bei dem Wehrdienst, wie schon von Alexandra angemerkt alleine um einen KRIEGSDIENST geht. Egal in welchem Bereich. Der eine trägt eine Waffe, der andere eine Spritze. Wer meint, nur der Mann mit der Wumme in der Hand unterstützt einen Krieg, der sollte lieber den Mund halten, wenn er andere als dumm bezeichnet!

    Und wer hält sich da für so schlau zu wissen, dass Soldaten dem Allgemeinwohl dienen? Eine Waffe ist zum Töten da, nicht um Blumen zu pflanzen! Udn Deutschland wird am Hindukusch verteidigt, gel???

     

    Ja, laßt uns nur immer weiter emsig Patrioten züchten und diese als williges Kanonenfutter halten.

  • CK
    Christian Kleißle

    Ich bin überrascht, daß hier einige suggerieren, daß man ja nicht zur Armee muß, aber übersehen, daß der Ersatzdienst ebenfalls ein Zwangsdienst ist.

    Ebenso überrascht es mich, daß hier einige schreiben, man habe Rechte, denen Pflichten gegenüberstehen, aber gleichzeitig zu übersehen scheinen, daß die Hälfte der Bevölkerung dieselben Rechte hat, aber qua Geschlecht von den Pflichten ausgenommen ist.

    Alle Zwangsdienste (einschließlich der Feuerwehrpflicht in manchen Städten und Kommunen) gehören abgeschafft, nur so wird Gleichberechtigung mit Hand und Fuß geschaffen.

  • HG
    Harald Gewehr

    Zwangsarbeit ist eines Staates unwürdig.

    Ein Zwangsdienst, der zum Dienst zur Waffe zwingt, noch wesentlich mehr.

     

    Ein Staat mag Gesetze haben, die Zwangsarbeit legalisiert hat, aber illegitim bleibt es trotzdem.

     

    Wieso akzeptieren wir Zwangsdienste in diesem Land? In vielen anderen Ländern sind sie längst abgeschafft.

     

    Ich drücke Silvio Walther die Daumen.

  • A
    Andreas

    Bei den Kommentaren glaubt man in einem Land voller Duckmäuser zu leben. Pflicht für die Gemeinschaft, zersetzterisches Verhalten..., ihr bleibt auch nachts an der roten Ampel stehen wenn weit und breit die Strasse leer ist. Es gibt sinnvolle Pflichten, die der Allgemeinheit dienen und sinnlose, dazu gehört die Wehrpflicht, die Ausbildung zum Mord und blindem Gehorsam. Wenn sich ein Mensch nun dagegen auflehnt unter Einsatz seiner Freiheit und seiner Zukunft dann gebührt ihm dafür Respekt. Ich habe damals den (feigen) Weg des Zivildienstes gewählt. Trotzdem will ich die Zeit nicht missen, sie war eine gute Erfahrung fürs Leben, deshalb sollte mal wieder der Gedanke eines sozialen Jahres für ALLE in die Diskussion kommen anstelle eines Wehrdiestes, das wäre eine positive Pflicht für die Gesellschaft. Meinetwegen kann man ja dann noch eine Armee für Freiwillige installieren, dann wären vielleicht auch die rechten Deppen von der Straße.

  • P
    Peter

    Gut, die Wehrpflicht gehört sicherlich abgeschafft, und der "Sozialdienst" ist vielerorts zu einem Vehikel der Kosteneinsparung verkommen. Ich habe aber bei allem Respekt für die Konsequenz des Totalverweigerers meine Zweifel, ob man durch solche Aktionen der Abschaffung solcher Pflichtdienste näherkommt. Man selber geriert sich zwar als Quasi-Märtyrer, setzt sich aber gleichzeitig dem Verdacht aus, nichts weiter als ein Drückeberger zu sein. Um diese Pflichtdienste abzuschaffen, benötigt man m.E. eine breite politische Bewegung.

  • S
    sachma

    ich fände ein allgemeines soziales pflichtjahr eigentlich nicht schlecht. dann könnten die wahlmöglichkeiten für männer und frauen auch umfangreicher werden. frauen nicht nur ausnahmsweise an die großtechnik oder so, männer ohne bestaunt zu werden in einem bisher meist frauen zugedachten bereich.

    das entspricht doch auch eher der modernen gesellschaftsentwicklung: der flexiblen lebensplanung.

    und wäre ein guter schritt in richtung 'gleichstellung'.

  • T
    Takumo

    Ich wünsche unserem Genossen alles Gute und dass unsere Klassenjustiz nicht zu hart mit ihm umgeht. Ich bedaure es, dass es nicht noch mehr Leute wie ihn gibt, die den Mut besitzen, sich gegen die Ausbildung zum Mörder, gegen den Krieg und gegen die Ungerechtigkeit zu stellen.

     

    Solidarität für dich!

  • R
    Ralf

    Ein mutiger junger Mann mit nachvollziehbaren Prinzipien, für die er die Verantwortung übernimmt. Das Gerede mit den Rechten und Pflichten ist in diesem Fall Käse. Die Bundeswehr ist von der reinen Verteidigungsarmee (Abschreckung) zur Kriegsarmee geworden. Wer Krieg ablehnt, darf da nicht hin. Punkt. Niemand muss sich Gesetzen "unterwerfen", wenn sie Handlungen mit sich bringen, die er z.B. aus Gewissengründen ablehnen muss. Jeder kann seinen Standpunkt klar vertreten, solange er andere nicht unmittelbar schädigt. Das u.a. unterscheidet eine Demokratie von einem Obrigkeitsstaat.

  • A
    af4ev67

    Gezwungen, einen Hof zu putzen, und sich durch die Tampongeschichte möglicherweise gesundheitlichen Gefahren auszusetzen, zudem noch mit einer Waffe bedroht? Das kann doch wohl nicht wahr sein. Solche Zustände bestätigen mich einmal wieder in meiner Kritik, dass es moralisch (und offenbar auch in der praktischen Konsequenz) höchst verwerflich ist, begründen zu müssen, dass man KEINEN Millitärdienst leisten will, und nicht umgekehrt. Zudem ist es höchst ungerecht, dass nur ein Teil der jungen Männer überhaupt eingezogen wird. Dass das nie geändert wurde, zeigt einmal mehr die moralischen Abgründe, die sich in der Geisteshaltung der Verantwortlichen und ihrer Untertanen auftun.

    Ich wünsche Silvio Walther viel Erfolg bei Gericht und hoffe, dass er bis zur obersten Instanz geht, damit sich solche Menschenrechtsverletzungen in Zukunft nicht wiederholen.

  • CF
    Caterin Fülster-Braun

    Als Mutter von 2 Söhnen muß ich dazu Stellung nehmen. Mütter wehrt euch, das eure Söhne aus dem zivilen Leben Gerissen werden und zur Waffe gezwungen werden können oder Zivildienst für knappe 8.-€ am TAG, Auto muß abgemeldet werden, da die Kosten nicht übernommen werden und vieles mehr. Ein Jahr Zwangsarbeit. Pflichten und Rechte hängen hier zu Lande sehr im argen, man sieht es auf Grund der jüngsten Ereignisse " Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert " . Ich würde zur Sicherheit folgendes vorschlagen, ein Berufsheer. Damit kann sich ein jeder selbst entscheiden ob Mann oder Frau, zum Dienst mit der Waffe und sich zu Mörder ausbilden zu lassen. Der Mord an einen einzelnen ist ein Kapitalverbrechen der Mord an Tausenden Geschichte!

    Ich wünsche diesen jungen Mann starke Nerven und viel Solidarität.

  • A
    Amos

    Politiker lassen sich von Banken bestechen. Manche

    eben von ihrem eigenen Gewissen. Nun fragt man sich

    wer moralisch besser da steht.Ich war damals auch bei der Bundeswehr- aber damals war es noch "unser Land" und nicht das Land der Bänker und Marionetten-

    Parteien.

  • N
    Nassauer

    Einen Tampoon aufheben - Das ist ja barbarisch! Befasst sich die UN-Menschenrechtskommission bereits mit dem Fall?

  • A
    abcde

    Diese Gesellschaft IST maennerfeindlich.

    Maenner werden zu den Zwangsdiensten gepresst

    (durch Feldjaeger, mit Strafe, ... ).

    Frauen beschweren sich, sie wuerden (statistisch) benachteiligt. Welchen Vorteil hat irgendein normaler Mann davon, dass in den Vorstands-Etagen fast nur Maenner sitzen. Wie lange soll diese sexistische "Wehrpflicht" noch bestehen?

  • D
    Domas

    Gut, dass die TAZ wieder beginnt, über die alten guten linken Themen zu schreiben. Aber ich behaupte der Staat darf sich seine Sanktionsmittel gegen dieses zersetzerische Verhalten nicht aus der Hand schlagen lassen. Solange es den Zivildienst gibt und die Soldaten ihren Sold nicht mit dem Leben bezahlen mussten, war auch dieses Verhalten dilletantisch. Jetzt ist es politisch und da widdert die Welt ein Problem ganz neuer Natur.

  • AD
    Axel Dörken

    Wir leben nur deswegen in einer gemeinschaft in der nicht die Freiheit des Einzerlnen zählt, weil sich lediglich wneige den Luxus gönnen darüber nachzudenken und noch weniger die Zivilcourage besitzen sich gegen ethisch denkwürdige Gesetze aufzulehnen.

     

    Ich finde die Ansätze logisch und die Taten konsequent. Wie kann als Ersatzdienst für die Bundeswehr ein Sozialdienst stehen?

     

    Klar, Wortklauberei. doch wer Worte eben nicht mehr hintergfragt, der hinterfragt vielleicht auch alsbald keine Gesetze mehr.

     

    Ich drück dir die Daumen! Halte durch. Ich denke, dass viele deine Absicht erkennen. Würdest du dich mit religiösem Hintergrund verhalten, wärest du Morgen ein Märthyrer. So aber läufst du Gefahr einfach nur bestraft zu werden, wofür andere geehrt werden. Crude Welt...

  • GK
    gerd kaulbarsch

    Wer in diesem Land lebt hat neben seinen vielen Rechten auch Pflichten.

    Eine von diesen ist der Wehrdienst oder der Ersatzdienst. Spätestens wenn der junge Mann eine Leistung vom Staat benötigt, wird wieder zugegriffen.

  • Z
    Zarathustra

    Vorab - Inzwischen kann von Wehrgerechtigkeit keine Rede mehr sein. Von daher ist die Wehrpflicht zu einem "diskriminierenden" Element geworden. Es wird nicht mehr jeder eines Jahrganges eingezogen sondern zufällig und Frauen können, müssen aber nicht zur Bundeswehr. Gäbe es keine Wehrpflicht, gäbe es auch keine Totalverweigerer.

     

    Einen Totalverweigerer als kriminellen einzustufen und abzuurteilen ist grotesk. Der sogenannte Wehrersatzdienst ist in den Augen der Totalverweigerer auch ein Wehrdienst. Außerdem - im V-Fall (Verteidigungsfall) werden auch die zum Kriegsdienst gezogen, die Zivildienst geleistet hatten oder leisten. Meines Erachtens nach sind solche Leute freizusprechen. Die Schilderung der Behandlungen durch Feldjäger oder im Arrest sind plausibel. Jeder der bei der Bundeswehr war, weiß welche Kaliber man dort zum Teil als Vorgesetzte vorgesetzt bekommt.

  • T
    Tiziana

    Es tut richtig gut, das es noch junge Menschen gibt, die den Mut und die (Ein-)Sicht haben, dass militärische Befehle in Friedenszeiten keinerlei Bedeutung haben.

     

    Ich persönlich finde militärische Strukturen eher surreal komisch und abscheulich.

  • V
    vic

    Sollten er und die anderen mutigen und mündigen Staatsbürger verurteilt werden, so können sie auf diesen Beleg ihrer Menschlichkeit stolz sein. Wenn es sowas gibt, dann sind das die wahren Helden.

    Viel Erfolg Freunde.

  • TD
    Tyler Durden

    Eigentlich sollte man als Totalverweigerer etwas mehr Intelligenz haben.

    Totalverweigerung ist etwas Banales und zu befürworten. Aber was dieser Betroffene hier macht, das ist kindisch und dumm.

    Er begreift nicht, dass der Staat, der sowas zu verantworten hat, GRUNDSÄTZLICH so ist und abzulehnen ist. Dieser Walther will nur einen anderen, einen besseren Staat. Eine naive, man es so sagen: eine dumme Vorstellung. Er stellt sich auf die Hinterbeine und will kämpfen. Er akzeptiert die Vorgaben des Staates, ist lediglich da, wo diese sich gegen seine Interessen richten, gegen den Staat.

    Warum gegen diesen Moloch angehen? Man kann sich dem ganz einfach auch entziehen.

    Ich bin damals zu einer sogenannten "Gewissenprüfung" gegangen, vor einem Gremium aus Soldaten und Beamten. Da ich bereits da die Absurdität dieser Veranstaltung erkennen konnte, über deren Ausgang ich dann auch keinerlei Illusionen mehr haben konnte, fand ich es sogar ganz amüsant.

     

    Ich bin dann kurz vor dem dritten Einberufungsbefehl einfach nach Australien ausgewandert..

     

    Aber, wenn der Walther lieber ein staatstragender Held sein will, und als Märtyrer im Gefängnis sitzen... naja, dann muss man ihn wohl lassen.

     

    MfG, Tyler Durden

  • PM
    Petr Meyer

    Na hoffentlich kriegt er eine ordentlich vom Gericht übergebraten, denn Dummheit gehört nunmal bestraft.

    Denn wer sich zuschade ist irgendetwas gemeinnütziges zu tun, hätte sich ein T-5 Attest besorgen können. So haben es alle Unwilligen mit Hirn meines Jahrgangs gemacht. Und wenn gar nichts hilft, er kann ja seine Staatsangehörigkeit aufgeben. Wer keine Pflichten haben will braucht auch keine Partizipationsrechte, EUbürger bleibt er ja, also ändert sich ausser dem Wahlrecht nichts für ihn.

  • F
    Fabrizius

    Hier werden die Grenzen der Wehrpflicht aufgezeigt. Ich muss dem jungen Mann in seiner Meinung Recht geben. Es gibt genügend "Freiwillige", die gerne Soldat spielen, damit kann man eine Berufsarmee füllen. Die Wehrpflicht ist nicht zeitgemäß, sie ist ein überkommenes Anhängsel der Bonner Republik. Wenn wir schon eine Armee haben müssen, dann eine gut ausgebildete Armee mit Berufssoldaten, ordentlich bezahlt und bestens ausgerüstet. Die allgemeine Wehrpflicht passt nicht mehr in unsere Zeit.

  • LH
    Leon Hartner

    Solche Selbstdarsteller...

    ... zum Bund muss niemand. Und wer sich zu schade ist um den Zivildienst abzuleisten, der gehört bestraft - nicht unbedingt ins Gefängnis, aber bestraft.

    Wer sich allerdings weitergehend verpflichtet ist selber Schuld, wenn ihm/ihr der Dienst nicht gefällt. Mit Soldaten in Kontakt zu treten und sich zu informieren kann im Internetzeitalter kein Problem mehr sein.

  • P
    Pauke

    Geil! Super Einstellung, das hätte ich auch machen sollen aber dazu hatte ich nicht die nötigen Eier in der Hose...

    Klasse, Jungs!

  • S
    Schulz

    In Deutschland sollte ueberhaupt keine einzige Person zum Wehrdienst gezwungen werden.

    Es muss doch ein Menschenrecht auf Waffenlosigkeit geben.

    Frieden heisst definitiv nicht Armee....

    in welcher Form auch immer.

  • PS
    Peter Schneider

    Weiter so, Silvio!

    Wir sind Tausende und wir stehen hinter dir!

  • UR
    Udo Radert

    Bei allen Rechten, die wir in unserem Land ohne jeden Zweifel haben - es gehören nun mal auch Pflichten dazu.

     

    Die WehrPFLICHT ist, wie der Name schon sagt, eine von ihnen. Der Zivildienst, als Alternative für Leute, die aus Gewissensgründen den Dienst an der Waffe verweigern genauso.

     

    Sogenannte "Totalverweigerer" allerdings, wollen nur alle Rechte wahrnehmen, von Pflichten aber nichts wissen.

     

    So funktioniert das aber nicht, denn skrupelose Egoisten, die immer nur nehmen aber nie etwas beitragen wollen, die haben wir schon mehr als genug.

     

    Eine Bestrafung nach Jugendstrafrecht (ist bei uns bekanntlich sowieso nur ein schlechter Witz) sollte deshalb auf jeden Fall erfolgen.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    De große Paulus (... der Erste und Einzige und Ewige!) empfiehlt:

     

    ... einen guten Kampf kämpfen!

     

     

    "Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben nicht verloren."

    (2 Tim 4,7; ähnlihc 1 Tim 1,18 plus 6,12)

     

    Oh, ah - ja:

     

    Der Kerl meinte nicht den Kampf mit Waffen! - Also:

    Alles Gute und Friedliche und rechtlich Mögliche für diesen jungen Gottfriedenskämpfer!

  • ML
    Makis Lazaridis

    Selber Schuld.

    Die Zeit bei der Bundeswehr ist nicht besonders schwierig. Man bekommt alles gestellt, alles bezahlt und genugend Zeit für Freizeit und Freunde. In der heutigen Zeit der Arbeitslosigkeit und anhaltenden Entlassungswelle, für den Staat dienen zu dürfen, auch wenn es nur neun Monate sind, ist es mehr als ein Bonbon.

    Ich, ehemaliger Soldat mit Migrationshintergrund habe drei Jahre gedient und das in fünf verschiedene Einheiten. Ich habe nie Probleme gehabt mit Kameraden, Vorgesetzten oder Zivil arbeitetem Personal der Bundeswehr.

     

    Es ist selbstverständlich, dass Pesonen die sich der Gesellschaft nicht anpassen, sich nichts sagen lassen wollen oder andere negative Verhaltensmuster aufweisen anders oder falsch behandelt werden. Da muss man nicht mal zur Bundeswehr gehen. Sowas trifft man in Schule, Frendeskreis, Familie oder auch bei McDonalds.

     

    Besten Grüße aus der Bundeshauptstadt,

     

    Makis Lazaridis

  • D
    Demokrat

    "Ich wüsste nicht, wie es ein Verbrechen sein kann, wenn man sich weigert, Waffen zu benutzen und blinden Gehorsam zu leisten."

     

    So eine Pseudobegründung. Niemand muss zur Bundeswehr und eine Waffe tragen. Warum hat er keinen Zivildienst abgeleistet??? Für mich klingt es eher so, dass der Bengel ein Autoritätsproblem hat. Im Übrigen, bei jedem Arbeitgeber wird er auch "gehorsam" sein müssen.

  • HI
    Heinrich IV

    Ich lese hier immer von Wehrdienst. Für mich ist das ganze nichts anderes als Freiheitsberaubung in Tateinheit mit Zwangsarbeit. Unwürdig für ein angeblich demokratisches System.

  • S
    Schmitt

    Wow, welche Helden des Widerstandes. Überlegen wahrscheinlich schon, wo sie ein "Ghandi" in ihren Namen einbauen könnten.

     

    Wie wärs mit Zivildienst? Keinen Bock, hm?

  • AK
    Alexandra Kollontaijewa

    Die Konsequenz der sogenannten Totalverweigerer ist bewundernswert. Dabei nutzen sie erst mal kaum jemandem, schaden aber v.a. sich selbst. Die Wirkung ist v.a. eine Kritik an jeder Art von Zwangsdienst, denn auch der sogenannte Zivildienst ist offiziell ein Wehrdienst, bzw. ein Ersatzdienst, quasi Wehrdienst ohne Waffe, aber z.B. integraler Bestandteil militärischer Planungen, z.B. der Dienst in Krankenhäusern ist orientiert an Plänen für evtl. Kriegsfälle, in denen dort zusätzliche Kräfte gebraucht würden, also Teil einer Kriegsplanung - offiziell natürlich nur von "Verteidigungskriegen", anderes führt ja die Nato nicht im Schilde. ... Ein anderer Aspekt ist, dass Zivistellen langfristig Fachkräfte erwerbslos machen, weil sie de facto oft solche ersetzen, auch wenn das offziell sogar verboten ist (eine Zivistelle darf gesetzlich kein Ersatz für eine Fachkraftstelle sein - auf dem Papier). Das ist ähnlich wie mit unzähligen (oft auch noch unbezahlten) Praktikumsstellen. Kurzfristig sinnvoll, aber insgesamt volkswirtschaftlich schädlich. Zumindest sollten unbezahlte Praktikumsstellen nur gemeinnützigen Vereinen vorbehalten sein. Das Signal könnten die Totalverweigerer freilich auch durch Demos, Flyer etc. senden. Der Preis, den sie zahlen ist hoch. Umso mehr verdienen sie Solidaritätsbekundungen! Insbesondere weil sie oft diffamiert werden, als ginge es ihnen darum, sich vor Arbeit zu drücken.

  • K
    K.M.

    So ist es richtig. Nur nicht unterkriegen lassen. Hätte mich auch so verhalten, wenn ich nicht ausgemustert worden wäre.

     

    K.M.

  • V
    verweigert

    Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht

  • R
    runzbart

    Mir bleibt nur zu sagen, Respekt vor solch couragierten Mitbürgern.

    Mir hat der Gedanke an eine Freiheitsstrafe jeglichen Mut genommen Totalverweigerer zu werden.

  • J
    Jens

    Ja wo kämen wir denn hin, wenn hier jeder machen könnte, was er will?!

  • M
    Martin

    Wer hier lebt bzw. als Deutscher geboren wird, muß sich nun mal den Gesetzen unterwerfen oder kann auswandern. Wir leben in einer Gemeinschaft, in der nicht immer nur die Freiheit des Einzelnen zählt, sondern es auch soziale Pflichten gibt. Hierzu zählt der Pflichtdienst. Daß nur Männer und hiervon nur noch wenige betroffen sind, ist ungerecht, aber grundsätzlich ist ein Pflichtdienst akzeptabel, es gibt ja auch noch viele andere Pflichten eines Mitglieds der Gesellschaft. Jeder hat die Möglichkeit der Verweigerung und kann Ersatzdienst leisten. Der Typ ist faul, egoistisch oder geltungsbedürftig, Mehfachnennungen möglich.