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„Provinzielle Miefigkeit“

■ Wirtschaftssenator Claus Jäger empört über die Debatte um „Millionenpfad“

Wirtschaftssenator Claus Jäger kann die öffentlich entbrannte Diskussion um den „Millionenpfad“ zwischen Bahnhofs- Nordausgang und Kongreßzentrum noch immer nicht fassen. Eine „provinzielle Miefigkeit, die überhaupt nicht zu beschreiben ist“, sieht er in der Tatsache, daß mehrere Abgeordnete in den Deputationen für Bau und Wirtschaft Kritik an der Planung eines 17 Meter breiten, geschwungenen Fußweges aus grau-rosa Granit geäußert haben. Entgegen allen bisher genannten Zahlen koste die dringend erforderliche Maßnahme zur Anbindung des Kongreßzentrums auch nur 5,4 Millionen Mark, 3,5 davon allein für Kauf und Verlegung des indischen Granits.

Die ursprünglich vom Planungsbüro Lepère entworfene Bürgerweidenplanung hatte sich insgesamt sogar auf 39 Millionen Mark summiert. Darin enthalten war zum Beispiel auch die Verlegung der Gustav-Deetjen-Allee und der Straßenbahn direkt an die Stadthalle heran. Gegenüber dieser Summe sei der jetzt vorliegende Plan mit 14,1 Millionen doch billig.

Die plötzliche Bremer Debatte um die Bürgerweidengestaltung versteht Jäger auch deshalb nicht, weil die Planung bereits seit Monaten durch die zuständigen Gremien gelaufen sei. „Und selbst die EG hat diese Maßnahme doch für so sinnvoll erachtet, daß sie 50 Prozent der Baukosten beisteuert“, betonte der Wirtschaftssentor gestern, „Geld, das verfällt, wenn wir es nicht noch in diesem Jahr fest verplanen.“

Mit seiner Vorlage über Baumaßnahmen auf und an der Bürgerweide für insgesamt 14,1 Millionen Mark, die Jäger nach Protesten am Mittwoch zunächst zurückgezogen hatte, will der deshalb nun nächste Woche in den Ausschuß für Wirtschaftsförderung gehen. Dort hofft er, nun doch noch eine Zustimmung für das Gesamtprojekt zu bekommen. Ase

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