Protest gegen Straße durch die Wuhlheide: Baumhaus abgeräumt

Die Polizei hat den Protest gegen ein Straßenprojekt in der Wuhlheide beendet. Die Ak­tivs­t:in­nen wollten gerade weitere Strukturen schaffen.

Baumhaus

Von kurzer Dauer: Baumhaus in der Wuhlheide Foto: Florian Boillot

BERLIN taz | Die Polizei hat am späten Dienstagnachmittag ein besetztes Baumhaus in der Wuhlheide abgebaut. Die Plattform war erst am Sonntag von einer Gruppe Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen errichtet worden, die damit gegen das geplante Straßenbauprojekt Tangentiale Verbindung Ost (TVO) demonstrieren wollten.

Die Polizei rückte am Nachmittag mit einem größeren Aufgebot und einer technischen Einheit samt Kran und Klet­te­re­r:in­nen an, war also auch auf eine Höhenräumung vorbereitet. Die Ak­tivs­t:in­nen hatten das Baumhaus auf sieben Meter Höhe jedoch bereits zuvor verlassen, sodass niemand heruntergeholt werden musste. Das Holzplateau wurde abgerissen und entsorgt, zu Festnahmen oder Personalienfeststellungen kam es nicht. Die Polizei teilte auf Anfrage der taz mit, dass sie nach einem Strafantrag des Revierförsters tätig geworden sei. Das illegale Errichten eines Baumhauses falle unter Sachbeschädigung.

Die Besetzer:innen, eine Gruppe namens Queer_wuhl_ant:is, äußerten sich gegenüber der taz in einer Mitteilung: „Die Polizei hat nun eine Plattform von uns zerstört. Unseren Willen, dieses Straßenprojekt zu stoppen nur umso mehr gestärkt.“ Den Ak­ti­vis­t:in­nen zufolge war zur selben Zeit, als die Polizei den Wald erreichte, ein Treffen geplant, um „weitere widerständige Strukturen zu erschaffen“, also womöglich weitere Baumhäuser zu bauen.

Die TVO ist eine sieben Kilometer lange Schnellstraße, die die Märkische Allee im Norden mit dem Knotenpunkt An der Wuhlheide/Spindlersfelder Straße im Süden verbinden soll. Sie ist eines der größten Straßenbauprojekte Berlins. Voraussichtlich im nächsten Jahr soll das Planungsfeststellungsverfahren für den Bau beginnen. An­woh­ne­r:in­nen und Organisationen können dann ihre Einwände einbringen. „Auf dass diese ‚Bedenken‘ vielfältig, bunt, schwarz und vor allem störend wirken werden“, schrieben die Aktivist:innen.

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