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Archiv-Artikel

Protest gegen Ägyptens Mubarak

ARABIEN Am „Tag des Zorns“ schwappt der tunesische Aufstand auf Ägypten über: Tausende Menschen gehen in Kairo und anderen Städten auf die Straße

KAIRO taz | Inspiriert von den Ereignissen in Tunesien sind gestern in Ägypten mehrere tausend Demonstranten gegen Präsident Husni Mubarak auf die Straße gegangen. Allein in der Hauptstadt Kairo beteiligten sich nach Polizeiangaben 15.000 Menschen an verschiedenen Protestmärschen.

„Tunesien, Tunesien, lasst es uns machen wie in Tunesien“, riefen die Demonstranten zu Beginn der Proteste in Kairo. Obwohl der Demonstrationszug rasch anschwoll, griff die Polizei anders als üblich zunächst nicht ein. „Nieder mit Husni“, lautete eine andere Parole. Viele Passanten schlossen sich spontan dem Protest an. Vereinzelt kam es zu Prügeleien. Die Polizei setzte später Wasserferfer ein, um die Menge zu zerstreuen.

Mehrere Gruppen hatten zu dem „Tag des Zorns“ aufgerufen. Die Mobilisierung erfolgte vor allem über das Internet, da die Medien in Ägypten der staatlichen Zensur unterliegen. Der Dienstag fiel ausgerechnet mit dem „Tag der Polizei“ zusammen, einem Feiertag zu Ehren der ägyptischen Sicherheitskräfte.

Ähnlich wie in Tunesien leiden die Ägypter unter hoher Jugendarbeitslosigkeit, Korruption, Armut und Unterdrückung. Bei den Parlamentswahlen im letzten Herbst war es zu massiven Wahlfälschungen zugunsten der Regierungspartei gekommen. Präsident Mubarak regiert das Land seit fast 30 Jahren.

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