: Protest bei Airbus
■ Beschäftigte wehren sich gegen Kürzungen
Rund 13.000 Mitarbeiter der Deutschen Aerospace Airbus GmbH (Hamburg) haben am Dienstag gegen den geplanten Sozialabbau in ihren Werken protestiert. An allen neun deutschen Airbus-Standorten sowie im DASA-Betrieb Augsburg legten die Beschäftigten für etwa eine Stunde die Arbeit nieder und demonstrierten in Betriebsversammlungen gegen die geplante „unsoziale Kahlschlagpolitik“ und Streichung des Weihnachtsgeldes, teilte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erwin Hilbrink gestern mit. Auch im Bremer Werk hatte die DAG zum Protest aufgerufen. Insgesamt arbeiten rund 22.000 Beschäftigte bei dem Unternehmen in Deutschland.
Die Protestaktionen wurden durch die Ankündigungen des DASA-Vorstandes an den Betriebsrat ausgelöst, eine Reihe freiwilliger betrieblicher Leistungen zu kürzen oder zu streichen. Geplant ist unter anderem der Wegfall des Weihnachtsgeldes, die Kürzung von Jubiläumszuwendungen, die Streichung von Zuschüssen zum Krankengeld, zum Kantinenessen und zu den Werksbussen.
Die Rotstiftpolitik wurde von den Mitarbeitern als „offener Angriff auf die über Jahrzehnte von den Belegschaften und Betriebsräten erkämpften Sozialleistungen“ gewertet. „Spätestens jetzt sollte der DASA-Vorstand erkennen, daß die Krise nicht allein auf dem Rücken der Arbeitnehmer ausgetragen werden kann“, sagte Hilbrink nach den Protestaktionen. Die Betriebsräte erwarten, daß nun der Dialog mit den Arbeitnehmervertretungen wieder aufgenommen und „für beide Seiten tragfähige Konzepte zur Überwindung der konjunkturellen Krise gefunden werden.“ dpa
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