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Pro und Contra Ultimate FightingKampfkunst oder dumpfe Gewalt?

Ulitmate Fighting erreicht Deutschland. Ist der Mix aus Tritten, Schlägen und Catcheinlagen ein normaler Sport oder Teil eines abartigen Events?

Den Gegner niederkämpfen, bis er sich nicht mehr bewegt: Je mehr Blut fließt, desto heiler ist die Welt der UFC. Bild: ap

P RO

Man kann "Mixed Martial Arts" (MMA) ruhig als eine aus verschiedenen Sportarten zusammengesetzte Kampfkunst übersetzen. Das klingt harmlos und hat so rein gar nichts mit der erregten Debatte zu tun, der dieser recht junge Sport, der manchmal auch als Ultimate Free Fight bezeichnet wird, gegenwärtig in Deutschland ausgesetzt ist.

Am Samstag lässt das amerikanische Unternehmen UFC in der Kölner Lanxess-Arena sein erstes großes kontinentaleuropäisches MMA-Event steigen. Prompt, beinah pawlowsch, gibt es Verbotsforderungen. Hier werde "der Tod von Menschen billigend in Kauf genommen", sagt ein Kölner FDP-Lokalpolitiker, das Fachblatt Playboy hat einen "blutigen Kampf um Sein und Nichtsein" beobachtet, und der Kabarettist Werner Schneyder will in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung dem Veranstalter Marek Lieberberg, einem Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender, "sofort den Gewerbeschein entziehen".

Was die Kritiker eint, ist die Behauptung, durch MMA käme es zu einer Brutalisierung der Gesellschaft. Oh, what a Befund! Schuld ist die Wirkung! Die Ursache kanns nicht sein, die hat nämlich ein Alibi - sie war zur Tatzeit mit uns zusammen! Die Binsenweisheit, dass soziale Phänomene wie MMA nur unter bestimmten sozialen Bedingungen groß werden, unter Hartz IV und Wirschaftskrise, unter Arbeitslosigkeit und Zukunftsangst, wird hierzulande nicht akzeptiert. In Deutschland will man Wirkungen verbieten, damit sich deren Ursachen von alleine auflösen.

Entsprechend kenntnislos sind die Gerüchte, die über MMA kolportiert werden: Ohne Regeln ginge es da zu, Nazis und Deppen prügelten sich die Köppe ein. Dabei stimmt nichts davon: Das Regelwerk der UFC wie auch der deutschen Free Fight Association (FFA) sieht strenge Schutzbestimmungen und den Einsatz von Ringärzten vor. Und die soziale Zusammensetzung der etwa 400 Wettkämpfer in Deutschland ist breit gestreut: Akademiker, Hartz-IV-Empfänger, Antifas, IT-Experten, Rechtsextreme.

MMA ist kein schöner Sport, das wird auch niemand behaupten. Aber es ist ein Sport. Und zum Programm der Olympischen Spiele gehörte er übrigens auch schon einmal: bis zum 6. Jahrhundert unter dem Namen Pankration.

Martin Krauß ist Sportjournalist in Berlin. Soeben erschien von ihm: "Muhammad Ali. Ein Leben" Eine Hörbiografie (Argon Verlag).

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CONTRA

Sie wird gut besucht sein, die Kölnarena, an diesem Samstag. Nur wenige der 12.000 Plätze werden leer bleiben. Die Freunde der ungepflegten Männerrauferei werben seit Monaten in Internetforen für die erste Veranstaltung der UFC in Deutschlaschland. Sie wollen, dass ihre Sportart endlich rauskommt aus der Nische. Sie wollen gesellschaftliche Anerkennung für ihre Schläge, Tritte und Klammergriffe.

Mixed Martial Arts (MMA)

Die Mischung: Die Kämpfer benutzen Techniken des Boxens, des Kickboxens, des Ringens, des Jiu-Jitsu, des Judo und aller anderen denkbaren Kampfsportarten. Anders als bei den meisten anderen Kampfkünsten darf auch ein Fighter, der am Boden liegt, getreten und geschlagen werden.

Was nicht geht: Kopfstöße, Stiche in die Augen, Beißen, An-den-Haaren-Ziehen, Tiefschläge, Schläge auf Wirbelsäule oder Hinterkopf, Fersentritte in die Nieren, abwärtsgerichtete Schläge mit der Ellbogenspitze, Schläge auf den Hals, Tritte auf den Kopf eines liegenden Gegners, das Werfen des Gegners auf Kopf oder Nacken.

Die UFC: Die Ultimate Fighting Championship ist die lukrativste Veranstaltungsserie der MMA. Die Kämpfe werden auf einem mit Maschendrahtzaun abgegrenzten Achteck ausgetragen. Die großen Kämpfe gehen über fünf Runden à 5 Minuten. Die meisten enden jedoch vorzeitig. Am Samstag steigt in der Kölnarena das erste UFC-Event in Deutschland.

Die Männer, die dafür trainieren, einen Gegner derart niederzukämpfen, dass er sich nicht mehr rühren kann, wollen, dass die Gesellschaft normal findet, was sie machen. Sie wollen, dass die Zuschauer, die sich jetzt noch angewidert abwenden, wenn eine Niere mit Faust oder Füßen malträtiert wird, irgendwann so richtig Spaß haben. Heil ist die Welt der UFC, wenn den Fans auf den Rängen das Popcorn umso besser schmeckt, je mehr Blut die Kämpfer speien.

Wer sich darüber aufregt, den bezeichnen die Apologeten der gemischten Kampfkünste gern als ahnungslosen Sportbanausen. Dass sich schon in der Antike Mannsbilder bis zur Bewusstlosigkeit des jeweiligen Gegners gegenseitig nierdergerungen haben, macht einen Freefight kein bisschen besser. Dann werden die Regeln ins Feld geführt. Ja, man darf nicht alles. Stiche in die Augen, Beißen, Haare ziehen sind verboten. Dennoch beruht das Geschäftsmodell der UFC auf dem Vorführen hemmungsloser, dumpfer und sinnloser Gewalt. Es darf davon ausgegangen werden, dass auch diese letzten Regeln fallen werden, wenn sich das Event, das in den USA schon länger eine ganz große Nummer ist, einmal nicht mehr so gut verkauft.

Das Entsetzen über die Veranstaltung, das Politiker aller Parteien in Köln zum Ausdruck gebracht haben, es ist nur allzu verständlich, vielleicht ist es sogar ehrlich. Die Entscheidung des Jugendamtes, nur erwachsene Zuschauer zum Käfigkampf in Köln zuzulassen, ist richtig. Mixed Martial Arts ist ein Sport, den es zu ächten gilt. Die Politik sollte nichts unversucht lassen, ihn nicht rauszulassen aus der Nische, in der er gottlob noch immer festsitzt.

Verbieten? Warum nicht. Es gibt noch durchaus mehr Sportarten, die auf den Prüfstand gehören. Wie wäre es beispielsweise, wenn sich die Politik an das Schleifen des Motorsports hierzulande machen würde?

Andreas Rüttenauer ist Sportredakteur der taz.

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Martin Krauss
Jahrgang 1964, Mitarbeiter des taz-Sports schon seit 1989, beschäftigt sich vor allem mit Fußball, Boxen, Sportpolitik, -soziologie und -geschichte
Andreas Rüttenauer
Sport, dies und das

53 Kommentare

 / 
  • Z
    Zurechtweiser

    MMA ist Gewalt | Die Sicht eines Kampfsportlers -> http://www.youtube.com/watch?v=cysxzEl_nZE

  • MS
    Marco Sievers

    Die Contraseite ist der größte Müll, den ich je gelesen habe. Es geht bei diesem Sport nicht um dummes Draufprügeln, sondern um ein Kräftemessen der verschiedenen Kampfsportarten. Was ich leider sehr vermisst habe, war ein Grundaspekt der MMA: Aufgabe. Richtig, man prügelt nicht auf den Gegner ein bis er halb tot ist, sondern versucht ihn immer zum Aufgeben zu bewegen. Hierbei kommen Techniken des Ringens, Jiu Jitsu, Judo usw. zum Einsatz. Dabei wird der Gegner selten verletzt. Des Weiteren ist MMA kaum gefährlicher als Boxen. Dass MMA ein sehr technischer Sport ist, scheint wohl auch einigen entgangen zu sein. Respekt steht hier im Vordergrund. Dieser Quatsch von wegen "sinnlose Brutalitäten" und "Nazi-Sport" ist sowieso lächerlich. Wenn man hier MMA denunziert, dann müsste man das auch bei allen anderen Kampfsportarten tun. Diese wurden schließlich auch entwickelt um Kräfte zu messen.

    Etwas zu verbieten macht es sowieso nur interessanter. Außerdem: Warum verbieten? Ich dachte wir leben in einem freien Land. Und man müsste schon vieles Verbieten (z.B. Onlinevideos amerikanischer Seiten etc.) um Menschen von MMA etc. fernzuhalten. Außerdem kommt keiner damit in Kontakt, der es nicht will. Jugendgefährdend ist da auch wieder so ein Unwort. Man braucht doch bloß die Zeitung aufzuschlagen, schon hat man genug jugendgefährdende Ereignisse.

    Alle Kritik ist sehr sinnlos. Versuchen das Rauchen zu verbieten kann ich aufgrund der Gefahr für Passivraucher ja noch nachvollziehen, aber einen Sport verbieten? Naja, darüber sollte gründlich nachgedacht werden. Die angestrebte "heile Welt" wird sowieso ausbleiben.

  • T
    Tierfreund

    Wenn man zwei Hunde in einen Käfig steckt und beide dann aufeinanderhetzt, bis einer am Boden liegt und sich nicht mehr rührt, dann ist das kriminell und wird mit Gefängnis bestraft.

     

    Wenn man dasselbe aber zwei Menschen antut, die verblödet und / oder verroht genug sind, sich einreden zu lassen, dies sei Sport, dann ist das nicht nur legal sondern auch "Freiheit".

     

    Neuerdings ist also "Freiheit" genau all das, wozu man zwei Menschen anscheinend freiwillig bringen kann: zum Beispiel die gezielte und beabsichtigte Zerstörung des Körpers eines anderen Menschen. Die scheinbar freiwillige Zustimmung beider Gegner zur gegenseitigen Körperverletzung wird als Argument benutzt, Free Fight Kämpfe seien ein Menschenrecht in freiheitlichen Ländern.

  • VD
    von Demokrit

    Ihren Kommentar 1. Nur weil Vitali Klitschko und Arthur Abraham mit schweren Verletzungen weitergekämpft haben, heißt das noch lange nicht, dass das richtig ist.

    Gerade beim Boxen muss man über neue Regeln nachdenken, denn so ein Boxveteran (Krüppel) liegt schließlich im Alter in der Regel der Allgemeinheit auf der Tasche, da es die wenigsten schaffen, sich mit ihren

    öffentlichen Prügeleien ein goldenes Näschen zu verdienen.

     

    2. Sowohl beim Boxen und noch mehr beim Free Fight geht es um die physische Zerstörung des Gegeners. Es geht darum, den Körper des anderen durch Schläge und Tritte so weit zu schädigen, dass dieser kampfunfähig wird. Durch Schläge und Tritte erzeugte Kampfunfähigkeit eines Athleten ist das Ziel dieser Art von Wettkämpfen. Das ist weder zivilisiert noch aus irgendwelchen Gründen notwendig, geschweige denn wünschenswert. Physische Leistungsfähigkeit, also "Sportlichkeit", lässt sich auch anders messen, wie diverse nicht gewalttätige Sportarten beweisen.

    Dass eine große Menge von Amerikanern solchen Scheinidolen, die im zivilen Leben als Schwerkriminelle behandelt würden, auch noch zujubeln, sagt viel über die Primitivität und mangelnde Intellektualität der Amerikaner aus.

     

    3. Wie kann ein Verhalten, dass im zivilen Leben als schwerste Körperverletzung bezeichnet würde, unter dem Deckmantel einer angeblichen "Sportart" plötzlich nicht nur legal sondern sogar bewundernswert sein?

     

    4. Würde ein Veranstalter zwei tierische, ausgebildete und trainierte vierbeinige "Athleten" in einen Ring stecken und beide kämpfen lassen, bis einer physisch nicht mehr in der Lage ist, sich zu wehren, würde man die Veranstalter wegen Tierquälerei zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilen.

    Kann man also menschlichen, zweibeinigen Athleten nicht wenigstens denselben rechtlichen Schutz vor ethisch vollkommen verrotteten Kapitalisten anbieten, den man auch vierbeinigen "Athleten" zukommen lässt?

     

    Ist unsere Tierliebe mittlerweile eigentlich größer als unsere Menschenliebe?

     

    Oder ist unser Maß an Tierliebe schlicht angemessen, während wir die zweibeinigen "Tiere" der hemmungslosen Ausbeutung preisgegeben haben und dies unter dem Deckmantel von "Sport" rechtfertigen?

     

    Was wir Menschen antun und was wir gegenüber Menschen rechtfertigen, würden wir keinem Tier antun.

     

    5. Öffentliche Boxkämpfe glorifizieren das ausdrückliche Ziel der physischen Zerstörung eines Menschen durch einen anderen.

    Im Grunde genommen wird hier also schwere Körperverletzung unter dem Deckmantel des Sports als wünschenswert umdefiniert und sowohl finanziell als auch gesellschaftlich ("Ruhm") belohnt.

    Wenn man diesen Mechanismus mal auf absolut vergleichbare Umstände anwendet, kommt man z.B. zu folgender Schlussfolgerung:

     

    "Krieg ist immer ein Akt der Gewalt, der sich gegen eine zum "Gegner" erklärte Gruppe richtet. Jeder Krieg ist wünschenswert und zu belohnen, denn im Grunde genommen treten in einem Krieg zwei Gegner gegeneinander an und der Stärkere gewinnt, indem er den Schwächeren physisch zerstört. Der Gewinner eines Krieges ist also finanziell und gesellschaftlich zu belohnen, wie eben der Gewinner eines Boxkampfes. Selbstverständlich sind damit Kriege, also die physische Zerstörung des "Gegners", legal, genauso wie die die physische Zerstörung des Gegners in einem Boxkampf legal ist."

     

     

    Ich glaube kaum, dass irgendjemand eine derartige Wertumdeutung von physischer Gewalt aus finanziellen und gesellschaftlichen Beweggründen (Geldgier und Gier nach Ruhm) ernsthaft vertreten kann.

     

    Vielleicht noch Johannes B. Kerner, der anscheinend in seinem Theologiestudium den Wert menschlichen Lebens in der medialen Ausschlachtung der Taten von Schwerstkriminellen - ähhh, Boxern - zu sehen gelernt hat.

     

    Ich bin sicher, man wird auch den im Artikel präsentierten Vertreter der sportlich scheinlegalisierten Schwerstkriminalität bald bei Johnny B. Geschwafeltes produzieren hören können.hier eingeben

  • L
    Lope

    Da stehen sich Zwei gegenüber und sind sich einig: Wir klatschen uns gegenseitig bis einer nicht mehr kann. Gut! Dem Ego und der Brieftasche ist genüge getan, denn Publikum gibt's für sowas auch.

    Fragt die Freundin: Was glotzt'n da für'n Scheiß? Kann der von MMA begeisterte Silberrücken jetzt mit der TAZ statt mit BILDung glänzen: Das ist voll harte Taktik Alde, davon hast du eh' kein' Ahnung!

  • V
    V.A.

    @ DiversityAndEquality: "...auf Kosten von jungen Menschen..." - ja, die UFC Kämpfer sind wirklich arme Opfer, die sich nicht dagegen wehren können, auf so gemeine Art und Weise ausgenutzt zu werden. Der Mathematiklehrer Rich Franklin zum Beispiel, einer der Hauptkämpfer des Abends, hatte bestimmt keine andere Wahl, nicht wahr? o.O

  • R
    rorkland

    @ Makeze:

     

    Mal lieber nicht! Eine MMA-Ausbildung gepaart mit dem paramilitärischen Ausüben von Paintball wird mit Sicherheit von Schäuble & Konsorten mit dem Besuch eines al-Quaida-Camps gleichgesetzt und führt zur sofortigen FestnaHME+GG+

  • D
    DiversityAndEquality

    @Makeze: Jetzt erlauben Sie sich mal nicht, gewalttätige und entwürdigende Akte gegenüber anderen Menschen und die damit gerade in der Wahrnehmung junger Menschen einhergehende Gewaltverherrlichung dadurch zu rechtfertigen, dass Sie Frauen, die ihr legitimes Recht auf eine freie Verfügung über ihren eigenen (!) Körper wahrnehmen oder Menschen, die ein andere Geschlechtsidentität haben als Sie selbst, verunglimpfen! In diesem Thread wird schon sehr deutlich, dass Freiheit nicht mit der "Freiheit" von kommerziell motivierten Interessengruppen zu verwechseln ist, die Profit um jeden Preis und vor allem auf Kosten von jungen Menschen erzielen wollen.

  • M
    Makeze

    Ich darf mir Gummi in die Brüste tun, Metallringe überall durch stechen lassen, meine ungeborene Leibesfrucht vom Artzt entfernen lassen und wenn ich versuche mich Umzubringen ist das auch Straffrei. Wenn ich mir jedoch unter gewissen Bedingungen von einem Andern ins Gesicht schlagen lasse, stehen sie wieder vor meiner Tür und fordern meinen Hals!

    Sobald ich meine Paintballausrüstung abbezahlt habe, melde ich mich beim MMA-Training an.

    Wenn das dann auch verboten ist, kann ich ja auch damit anfangen das Leben anderer nach meinen Vorstellungen umzugestalten!

  • TD
    Tyler Durden

    Wie mein Name schon sagt, ein kleiner tip vom Fachmann:

     

    Der Staat hat mit dieser unbegrenzter Brutalität nur das Problem, dass er diese Art der Gewalt nur dann befürworten kann, wenn sie in seinem Sinne und Namen ausgeübt wird. Also in der Art, wie das die Amerikaner bei ihren militärischen Auslandseinsätzen seit Jahrzehnten tun und zeigen. Ob man die Gooks in Vietnam, oder die Sandniggers im Iraq und Afghanistan vergewaltigt und dahinmetzelt, das ist schon o.k. (Diese Bezeichnungen sind sind die üblichen Namen die man in US Soldaten Kreisen den ja stets nur untermenschlichen Gegnern gibt.)

    Also, solange es den Zwecken Amerikas dient, und die Ausführenden nicht dämlich genug sind, dies auch in der Nähe von Pressefotografen tun, oder, wie in Abu Graib so bodenlos dumm, es sogar selber zu dokumentieren, solange ist das in Ordnung. Das Fachwort hierfür ist Kollateralschaden.

    Wenn man solche Gewalt aber andernorts auch zulässt, könnte sich das irgendwann gegen den eigenen Staat richten, und die möglichen Folgen von sowas bekommt man in den Schlussminuten des Films "Fight Club" ganz wunderbar vorgeführt.

     

    Die dümmste aller Lösungen, und diese Lösung liegt liegt deshalb auch sehr nahe, am Dümmsten wäre es einfach zu verbieten, und so zu tun als wäre das Problem damit gelöst und aus der Welt....

     

    Gespannt in die Zukunft blickend, und mfg,

    Tyler Durden

  • B
    bodo

    zu der diskusion um verbote von ufc in deutschland etc. wurde hier glaube ich schon genug gesagt.

    sowas wird und kann nur in deutschland diskutiert werden bzw. überhaupt überlegt werden.

    genauso wie "killerspieler", paintball etc. man verbietet lieber haufenweise sachen anstatt sich mit den wirklichen problemen zu beschäftigen.

     

    ich habe mir die gestrige veranstaltung angeguckt. und bis auf die masse an werbung und insbesondere deren inhalt fand ich die übertragung recht unterhaltsam. der sport ist viel interessanten als boxen. mal ehrlich, wer hier möchte noch einen von klitschkos lahmen kämpfen sehen, der sich über 12 runden hinzieht in denen so gut wie nichts passiert?

    ein kleiner schmunzler noch am rande: einer der hauptsponsoren der ufc-veranstaltung in köln war das computerspiel "prototype". dieses ist durch die unsinnige und unnötige usk in deutschland verboten werden und kann hier nicht vertrieben werden. da werden sich einige besonders wichtige damen und herren der fraktion killerspiele-verbieten bestimmt besonders gefreut haben, dass dieses über 4 stunden im deutschen fernsehen beworben wurde.

    take that duitschland!

  • A
    anton

    Der Sport ist gar nicht so sehr durch den Sport lukrativ, sondern durch Diskussionen wie diese.

     

    Das ist bedauerlich, denn gäbe es diese Diskussion nicht, dann wäre es wahrscheinlich eine Amateursportart, die außer den Leuten, die wissen, was sie da tun (und dem statistischen Geistesgestörten), niemanden interessiert.

     

    Verbieten ist jedenfalls Unfug. Es wird keiner geschädigt, ich werde in meiner Freiheit nicht eingeschränkt und von mir aus können sich auch Kinder das ansehen. Kinder werden sowas von unterschätzt, es ist grausamer als der Sport.

     

    Dass es im Fernsehen kommt, ist insofern fragwürdig, weil die Sportart bisher kaum jemanden interessiert hat. Also ab zu DSF oder wie diese Splittersender mittlerweile heißen damit.

  • TD
    Tylor Durden

    Lasst doch den Leuten ihren Spaß. Ich würd mich nicht in so eine Kampfsituation begeben, es wird aber doch auch niemand gezwungen. Man braucht weder mitmachen noch muss man sich das ansehen.

    Hier kommt wieder die DIKTATUR DER GUTMENSCHEN zum Vorschein, die genau wissen, was richtig für einen sein soll. Und von Parteien, die gewalttätige Truppen in der ganzen Welt unterstützen, die täglich wesentlich schlimmeres anrichten, und Geschäfte machen mit Regimen, die täglich schlimmeres verbrechen, lasse ich mir doch nicht sagen, was verwerflich sein soll. Heuchelei! Abgesehen davon sind Kampfsportler außerhalb des Rings meistens sehr friedliche Zeitgenossen. Sie wissen nämlich was Gewalt bewirken kann und haben ein Gefühl dafür entwickelt. Deshalb vermeiden sie tunlichst Gewaltanwendung.

    "Ringen und Zweikampfsport" wird mittlerweile in jeder Schule unterrichtet, eben damit die Kinder ein Gefühl für sich und ihren Gegner entwickeln. Zugegebnermaßen hinkt der Vergleich ein wenig, aber man sollte Kampfsport nicht von vornherein nur negativ sehen. Im Übrigen habe ich mir Free Fight Kämpfe angesehen. Die meisten Schläge und Tritte gehen in die Deckung. Außerdem vertragen diese Jungs einiges mehr als der Durchschnittsdeutsche.

     

    Gruß,

     

    T. Durden

  • K
    Kickboxninja

    Das sind alles Profis da ist kein Seppel dabei der sich mal von einem Kirmes Boxer verkloppen lässt, vor 15 Jahren gab es nur in Japan und Russland die UFC Veranstaltungen und heute geht auf jedem Deutschen(Baum)Schulhof mehr ab. Die Gewalt kommt aus den Videos und Texten der Dummschul schwänzender Rapper. Schaut und hört mal was eure Lieben kleinen so auf ihren Handy's und Rechner haben, da geht die Post ab.

  • LM
    Lischen Müller

    Man kann ja über diese Sportart denken was man will, aber was ist mit tausend anderen "Sportarten"? Nicht nur Boxen, Kickboxen etc. nehmen schwere Verletzungen in kauf, auch (wie schon angemerkt) der Motorsport (der nebenbei auch noch entgegen jeder Umweltbedenken bezüglich Benzinverbrauch geht).

    Aber was hat es denn für einen Sinn, sich aus 10m Höhe in ein Becken voller Wasser zu schmeißen? Oder möglichst schnell 42 km hinter sich zu bringen (was aus medizinischer Sicht auch nicht unbedingt sinnvoll ist.)?

    Sport hat selten einen Sinn, und obwohl ich ansonsten auch kein Fan von Gewalt bin: Wenn sich zwei Männer entscheiden, sich freiwillig gegenseitig aufs Maul zu hauen - dann ist das ok für mich. Das hierbei Kinder ausgeschlossen werden ist sinnvoll, aber ein Komplettverbot halte ich für übertrieben.

     

    und warum wird in diesem Zusammenhang eigentlich erwähnt, dass Lieberbergs Eltern den Holocaust überlebten? Qualifiziert ihn das irgendwie? Haben sie das mit Hilfe von MMA geschafft? Ich glaube kaum und für mich hat diese Information hier keinen Wert..

  • D
    DMJ

    Also Ich habe gestern die UFC Käpfe gesehen und finde,da ich Kickboxen mache,das es brutaler aus sieht als es ist.Ich finde es garnicht so schlimm weil es noch regeln gibt,die die Kämpfer einzuhalten haben.Es ist ein Ringartzt da,der bei Verletzungen,die Sichtbar sind sofort in den ring geht um sie zubehandeln.wqenn derkämpfer zustark blutet wird der Kampf abgebrochen.Für mich ist es also genauso interessant wie boxen,kickboxen und co.

  • HH
    Horst Helmchen

    Sehr geehrter Herr Krauss,

     

    welche Information soll ich aus der Tatsache ziehen, daß der Veranstalter Sohn von Holocaust-Überlebenden ist?

     

     

    mfg PC

  • AG
    arne grahm

    es mag ja sein, dass die bilder von halbnackten männern, die im stehen und liegen miteinander kämpfen, nicht der grazie von bodenturnerinnen oder der ästhetik von damen der rhythmischen sportgymnastik entsprechen. die sportliche leistung und der trainingsaufwand ist aber durchaus vergleichbar. das hier gleich nach den 'männern in weissen kitteln' gerufen wird, zeugt lediglich von der unkenntnis für die, im übrigen sehr 'gefühlvollen' abläufe, innerhalb dieser kampfkunst. jeder dieser kämpfe, der länger als 10 sekunden dauert, ist eine körperliche und koordinative höchstleistung. ich war überrascht vom hohen niveau der gestrigen ersten veranstaltung. ob das marketing für diese veranstaltung in deutschland, wenn weniger reißerisch als in den vereinigten staaten anmuten würde, mehr sympathie erzeugen könnte, darüber ließe sich reden, aber das die schon im boxsport mäßig kompetent wirkende kommentatoren-'mafia' hier noch ratloser wirkt, als schon im heimischen boxsport, sollte nicht als maß der dinge gelten…

    immerhin haben die gründer der veranstalter (gracie-familie) ihren erfolg der tatsache zu verdanken, dass es ihnen gelang einen stil zu entwickeln, der ursprünglich gewichtsklassenübergreifend (wie bei david gegen goliath), demonstrierte, das technik gegen vermeintlich körperliche überlegenheit siegen kann, - die klassische definition für eine kampfKUNST!

     

    schade das sich hierzulande intellektualität, von solchen oberflächlichen, äußerlichen kriterien begrenzen läßt…

  • HK
    Herr K

    Sind Menschen berechtigt ihr unveräußerliches Gundrecht auf körperliche Unversehrtheit abzutreten? Wenn ja ist das Ganze wohl legal und ich bin schockiert.

    Sicher wurden die Grenzen des Tolerierten schon via Jackass, Piecings etc. gedehnt. Aber dass man das lebensgefährliche Zusammenschlagen von Menschen als Massenspektakel inszeniert ist definitiv eine neue Qualität.

    Ursache? Wirkung? Wahrscheinlich beides, und zu Recht kann sich kein Arzt darauf herausreden, es habe sich ja nur um Symptome gehandelt, die müsse er nicht behandeln.

    Zusammenschlagen / zusammengeschlagen werden als "Sport" zu bezeichnen ist aber mal völlig daneben. Sicher muss man vorher viel Sport getrieben haben, um an diesen Veranstaltungen teilnehmen zu können, aber dem Akt selbst geht der Charakter von Spiel, Übung und friedlichem Wettkampf, der m.E. für Sport kennzeichnend ist, ab. Gladiatorenkämpfe sind kein Spiel und auch kein Sport, sondern Ernst. Und bloß weil es bei diesen Gladiatorenkämpfen verboten ist, dem Gegner offensichtlich absichtlich bleibende Schäden zuzufügen, verwandelt sich hier nicht Ernst in Sport. Mit diesen Schäden muss jeder Teilnehmer dennoch rechnen - was das Ganze ja für die Zuschauer besonders attraktiv zu machen scheint.

  • MN
    Mein Name

    Zitat:"Wie wäre es beispielsweise, wenn sich die Politik an das Schleifen des Motorsports hierzulande machen würde?"

    Wie wäre es, wenn man schon auf andere Sportarten verweist, denn eine zu nehmen die 1. zum Thema passt und 2. denn wirklich was mit den genannten Vorbehalten zu tun hat?

    Es geht hier doch um die Gewalt. Wie wäre es mit dem Vergleich zum "normalen" Boxen? Schießen oder Pistole oder Gewehr? oder mit Sportbögen? Es gibt genug andere martialische Sportarten die den Vergleich verdienen und die das Contra nicht wegen der Belanglosigkeit abwerten würden.

  • PS
    Peer Schlosser

    Was bitte soll der der Hinweis: "Veranstalter Marek Lieberberg, einem Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender"? Der ist Jude, der darf das? Der ist Jude, dem traut man so was zu? Auch die Betroffenheits-TAZ sollte es sich langsam angewöhnen mit allen Menschen gleich umzugehen. Herr Lieberberg hat sich meines Wissens nie auf eine Opferrolle berufen und auch keine Sonderbehandlung gefordert. Daher sind solche Kommentare überflüssig.

  • B
    Bäääääärärrk!

    @ Klaus Keller

     

    Sehr gesunde Einstellung!

     

    Leider ist es jedoch so, dass jede Form der Unkultur vornehmlich aus dem Amyland über kurz oder lang zu uns herüber schwappt. Ob Pornographie, Peep-Show, Aerobic oder Jogging bis zum Herzinfarkt, Body Building nebst Steroidkonsum, Horror und gewaltverherrlichende Filmkultur, mittlerweile auch Boxen als Geschäftsmodell, Jugendgewalt, Amoklauf an Schulen usw.usf...

    So nimmt die Verrohung der Sitten Ihren Lauf und ist gleichzeitig ein Indikator für die allmähliche total Verblödung der breiten Massen. Im Grunde die besten Voraussetzungen für Wirtschaftsbosse und Politpappnasen widerspruchslos zu regieren.

    Pane et circense, Brot und Spiele wussten schon die alten Römer ist ein sehr effektives Mittel um das Volk vom wesentlichen abzuhalten. Allerdings mit dem kleinen Unterschied, nicht nur die Spiele waren umsonst, nein es wurde sogar Getreide verschenkt. Heute ist das Volk ja so dämlich, dass es für die Spiele, das Bier und die Wurst auch noch in die eigene Tasche greift.

  • M
    Martin

    Es ist und bleibt Sport, egal wie brutal es auf den ersten Blick aussieht. Und vielleicht auch auf den zweiten Blick.

    Was bei jedem Kommentar und in jeder Diskussion, egal ob Pro oder Contra, gerne vergessen wird, sind die Athleten selbst und der Respekt voreinander. Dieser ist, im Gegensatz zu anderen in Deutschland populären Sportarten, nicht nur Grob vorhanden, sondern sehr stark ausgeprägt.

  • S
    Schulz

    Abgesehen davon, dass ich bereits Boxen oder Ringen zu brutal finde, in fast allen Sportarten treten lebenslange Verletzungen auf... die Leut muessen dann resozialisiert werden, weg vom Schwazrmarkt...

    ist doch dieses unbekannte Pruegeln auf Leben und Tod bereits kriminell im vorhinein.

  • J
    J-Dog

    "Heil ist die Welt der UFC, wenn den Fans auf den Rängen das Popcorn umso besser schmeckt, je mehr Blut die Kämpfer speien."

     

    "Dennoch beruht das Geschäftsmodell der UFC auf dem Vorführen hemmungsloser, dumpfer und sinnloser Gewalt."

     

    Hier hätte Herr Rüttenauer gerne auch kurz auf die Unterschiede zu (von öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten übertragenen) Boxkämpfen eingehen können - sollte es denn welche geben.

     

    Die Argumente mit denen diese Sportart verteidigt würde - beispielsweise der technische Anspruch - würde auch jeder UFC Fan ins Feld führen.

  • B
    Bruce

    1. Boxen ist auch gesellschaftsfähig komisch,ne?!?

    .. aber ja sobald man tritt ist das ja wieder etwas anderes. Sie haben auch in ihrem Artikel richtig erkannt es ist ein Sport! Ich trainiere selber Kung Fu und ich finde man sollte nicht alles schlecht reden an diesem Sport. Wer es schauen möchte ok.. Wer es nicht schauen möchte sollte einfach leise sein. Ich beschwere mich ja auch nicht das noch "hirnloseres" Entertainment im Fernsehen läuft a la DSDS. Ich schaue es einfach nicht.Punkt!

    2. Hmm, ist nicht Judo aktuell bei den olympischen Spielen? komisch.. Tja, ein Teil von Judo ist dort auch zu sehen.

    3. Alterbeschränkung finde ich total vernünftig. Ich für meinen Teil würde sogar ab 21 Jahren vorschlagen.

     

    Nur weil beim Boxen teils weniger Blut spritzt und man nicht Tritte sieht, hagelt es Kritik für diesen Sport. Was soll das? Ich empfinde es ja auch als eine Beleidigung für meine Augen Dieter Bohlen in fünf verschiedenen Werbesendungen und einer Show sehen zu müssen. Muss ich mir das antun? Nein. Wie gesagt wers nicht gucken will bitte schön!

     

    4. Diese BU "Den Gegner niederkämpfen, bis er sich nicht mehr bewegt: Je mehr Blut fließt, desto heiler ist die Welt der UFC." ist ein Witz!

    Sie hetzen mit martialischen Wörtern um sich herum.Lächerlich. Aber kann auch sein das ich Blind bin. Sie machen also einen Unterschied aus zwischen Box Blut und UFC Fighting Blut aha.. so so. Ich erinnere nur an einen Kampf von Arthur Abraham. In diesem Kampf erlitt dieser einen Kieferbruch und er boxte weiter. Dass schaut man sich doch eher an, ne? Ist ja Boxen ein gesellschaftlich anerkannter Sport. Da darf man das!

     

    Ich möchte diesen Sport auch gar nicht schön reden. Dieser Sport ist hart, brutal und geht manchen schon nahe aber sollte man gleich etwas verbieten was manch einer nicht sehen will? Ja! Dann möchte ich keine Soaps, kein DSDS, kein Dunschgel Camp Promi Zeugs und und und.. vorallem aber auch kein Boxen!

     

    In den kompletten UFC Fights gab es bestimmt genauso viele einfache Verletzungen, Blessuren wie beim Boxen. Also Leute schaltet mal einen Gang zurück und kümmert euch lieber um die ganzen "wertlosen" Bankmanager, die immernoch in den Gremien sitzen!

  • VG
    Volker Goller

    Ich halte nichts von verbieten. In einer zivilen Gesellschaft sollte so ein Spektakel einfach Pleite gehen, wegen desinteresse der Zuschauer.

     

    Eine Gesellschaft in der Sendungen wie "Boxen im Ersten", "Germanies next Topmodell" oder auch "Jungle Camp" oder "Promidinner" beliebt sind, von der kann man nicht erwarten das Sie Unlimited jetzt aber sowas von schlecht findet. Die Festung Zukunft, Fortschritt und Bildung ist doch schon Sturmreif geschossen, da muss man nur noch absammeln.

  • T
    Thorsten

    Ich muss zugeben ich schau mir das auch ab und zu an und muss sagen ich habe beim Boxen schon mehr gewalt erlebt als bei der UFC. Einen Arthur Abraham der 24 min mit gebrochenen kiefer kämpft, würde es dort nie geben. wenn man das verbieten will müsste dies auch mit anderen kampfsportarten passieren. es wird niemand gezwungen 23.00 den tv einzuschalten und sich kampfsport anzuschauen. und eltern die ihre kinder um diese uhrzeit unbeaufsichtigt fernsehen lassen denen ..... das lass ich jetzt lieber mal aus.

  • MN
    mr. nym

    @Keller

    soweit ich weiß überträgt das DSF, sprich: GEZ Gebühren zahlt dafür niemand.

     

    ontopic:

    "Den Gegner niederkämpfen, bis er sich nicht mehr bewegt: Je mehr Blut fließt, desto heiler ist die Welt der UFC."

     

    reißerischer gings nicht mehr als Auftakt? die ganze Aufregung um MMA ist lächerlich, da andere Kampfsportarten, mit Boxen auch eine, die nicht im geringsten so filigran und "technisch" ist, längst akzeptiert sind. warum sollte ausgerechnet MMA eine Ausnahme sein? weil es populärer ist als Jiu Jitsu?

  • HD
    Hans Dieter

    "Ja, man darf nicht alles. Stiche in die Augen, Beißen, Haare ziehen sind verboten. Dennoch beruht das Geschäftsmodell der UFC auf dem Vorführen hemmungsloser, dumpfer und sinnloser Gewalt. Es darf davon ausgegangen werden, dass auch diese letzten Regeln fallen werden, wenn sich das Event, das in den USA schon länger eine ganz große Nummer ist, einmal nicht mehr so gut verkauft."

    - Das Regelwerk der UFC war vor einigen Jahren um einiges gesundheitsverachtender als es das heute ist und das in der Zeit bevor die UFC derartig "geboomt" hat. Es ist also keinesfalls davon auszugehen, dass sich das Regelwerk lockert. Und wenn man schon anfängt mit der Diskussion die begabtesten Kampfsportler dieser Welt durch ein Verbot den Ruhm für welchen sie arbeiten wegzunehmen, weshalb überlegt man nicht gleich das Boxen einen sehr primitiven "Hau-Drauf" Sport zu verbieten? Der Einlass ab 18 ist auf jeden Fall eine gelungenere Methode, da es tatsächlich viele Kinder und Jugendliche gibt die sich beim Anschauen einer solchen Kampfsportart negativ beeinflussen lassen könnten.

    Das Ausstrahlen im Fernsehn ist hingegen völlig in Ordnung da ein Kind beim Fernsehn schauen meist der Obhut seiner Eltern unterliegt. Des Weiteren ist der Einfluss des Wrestling, meines Erachtens nach, ein schelchterer, weil Jugendliche und Kinder sich dabei motiviert fühlen könnten viel gefährlichere halsbrecherische Akrobatikkunststückchen nachzuahmen, da viele Kinder Wrestling immer noch für eine echte Kampfsportart halten und es nicht als Show ansehen.

    Das Verbot der UFC könnte sogar als ein Eingriff in Art. 2 GG als auch Art. 1 i.V.m. Art 2 I gewertet werden da den Zuschauern verboten wird sich eine solche Sportart anzusehen. Natürich müsste man abwägen, ob es zu gefährlich und gefährdent ist sich diesen Kampfsport anzuschauen allerdings wäre da ein passender Vergleich schnell gefunden... Wird denn wirklich jeder Counter-Strike Spieler zum Amokläufer?!?

  • G
    Gregor

    Ultimate Fighting ist die Folge der Degeneration eines kultivierten Kampfes. Als es zum ersten Mal in USA veranstaltet wurde, war es ein Fest, weil dort die Besten gekämpft haben und die höhere Kampfkultur über die brutale Gewalt und Masse gesiegt hat. Es war auch übrigens als Pankration eine Disziplin der ersten Olympischen Spiele. Heute aber steigen die halbausgebildeten in den Käfig und bieten keine Kultur des Kampfes mehr an. Doch das ist nur ein Resultat der Gesamtentwicklung. Bei den Übertragungen der Olympischen Spiele wird in Deutschland z.B. nie Ringen gezeigt - die klassische Sportart der abendländischen Kultur. Will man den Ultimate Fighting verdrängen, dann muss man mehr Kultur geben, eine Kultur der hohen Kampfkunst.

  • SB
    Simeon Buß

    Sorry, liebe Taz, aber absolut gezwungen nach einer "pro" Seite dieses martialischen Sports zu suchen, birgt etwas lachhaftes in sich. Einem Kabarettisten unterschwellig antisemitische Neigungen vorzuwerfen, ist dabei schon bescheuert genug. Die Legitimität der Sportart aber mit dem akademischen Grad mancher Teilnehmer zu begründen, wird dann nur noch lachhaft.

    Bis zum 6. Jahrhundert war diese "Sportart" unter dem Namen "Pankration" also sogar olympisch. Bis etwa 400 n. Chr. gab es auch ungefähr noch Gladiatorenkämpfe. Sollen die auch wieder eingeführt werden? Zuschauer, davon kann man wohl ausgehen, gäbe es zur Genüge.

    Ich hätte ja gerne ein Studie/Umfrage bei den ca. 11.000 Besuchern, - welche Schichten sich darauf einlassen, etc. - gelesen und keine halbherzig geführte "pro"/"contra" Debatte.

     

    Morituri te salutant!

  • V
    vic

    Solange die Schäden nicht von der deutschen Krankenversicherung getragen werden, können die sich gerne prügeln bis zum Nimmerleinstag.

    Voraussetzung:

    Keine TV-Übertragung, trotz der vermutlichen Rekordquote in Dumpfland.

    Eintritt ab 21 Jahre...und los geht´s.

  • BK
    Bernd Kirchner

    Die Menschen glauben den Augen mehr, als den Ohren. Lehren sind ein langweiliger Weg, Vorbilder ein kurzer, der schnell zum Ziel führt.

    (Seneca)

     

    Das selbst ein Sportjournalist wie Martin Krauß krudes Zeug schreiben kann, beweist er hier sehr anschaulich.

    Er verneint eine weitere Brutalisierung der Gesellschaft durch diesen angeblichen "Sport" und betrachtet es anscheinend als völlig normal, dass man munter auf den liegenden Gegner einprügelt.(streng nach Regeln!)

    Dass diese Bilder, vor allem für Jugendliche, geradezu bei Auseinanderstzungen, eine Anleitung sein könnten, einfach auf den am Boden liegenden weitereinzuschlagen, kommt der Autor anscheinend überhaupt nicht.

    Er bestreitet nicht, dass es ein bestimmtes soziales Klima vorherrschen muss, damit sich ein "Sport" wie MMA entwickeln kann und plädiert geradezu dafür, dass sich in Zeiten der Wirschaftkrise und Hartz 4, die gesellschaftliche Akzeptanz von Gewalt noch ein wenig weiterdrehen liesse.

    Auch seine Argumentation gegen Werner Schneider ist schlichtweg perfide, da er die Forderung Schneiders nach einem Gewerbescheinentzug für den Veranstalter einfach mit dem Schicksal der jüdischen Vorfahren Lieberbergs kontert.

    Die Krönung stellt aber sein Schlußsatz dar, wo er dem Ultimate Fighting die Absolution erteilt, indem er ihm sogar eine Rolle bei dem Olympischen Spielen vergangener Zeiten zuweist.

    Unter dem aufgeführten Stichwort Pankration findet sich unter Wikipdia u.a. folgende Beschreibung:

    "Der Sieg beim Pankration führte nur über K.O., Aufgabe oder den Tod des Gegners."

    Chapeau Herr Krauß!

  • O
    onkelklaus

    @Klaus Keller

    Fast komplett alle ihre Wünsche werden erfüllt.

    Es findet im DSF nach 23 Uhr statt.

    Trotzdem stellt sich die Frage, wo die Gesellschaft die Grenze ziehen möchte, wie Du korrekt geschreiben hast. PC-Spiele, bei denen nachweislich die Verletzungsgefahr (außer Dehydrierung) eher gering ist, dafür aber brutale Prügeleien erlauben.

     

    Vielleicht hatten auch nur gewisse Politiker Angst, besonders die von der CDU-Klientel etwas gegen ihr eher dumpfes Wählerpotential zu tun. Auch in den USA dürfte es eher ein Veranstaltung für die sog. Rednecks sein. Die noch Männlichkeitsrituale braucht und noch nicht genug Kinder bei dem größten Erwachsenenritual dem Krieg verloren hat.

  • TD
    Tyler Durden

    Werter MARTIN KRAUSS & ANDREAS RÜTTENAUER

    Wenn sich Leute von einem abartigen Staat, in einer abartigen Gesellschaft, in abartige Menschen verformen lassen, die dann an "abartigen Events" teilnehmen...

    Was genau sollte einen normal denkeneden Menschen dann daran sören, was sollte ihn daran überraschen???

     

    MfG, Tyler Durden

  • D
    DiversityAndEquality

    Unsere Gesellschaft und insbesondere die Massenmedien sind voll von Gewalt und aggressivem Sexismus, der insbesondere jungen Menschen rund um die eingetrichtert wird. Die Folgen kann man dann jedes Wochenende in den Innenstädten oder überhaupt in den zunehmend aggressiven Verhaltensmustern von Jugendlichen bewundern. Aber die Handlanger (allen voran die so um Jugendschutz bemühten Herren und Damen Politiker) der großen Konzerne, die das alles steuern, um sich möglichst dumme und abhängige Konsumenten zu züchten, wollen uns ja weiterhin glauben machen, dass dieses Zwangsverhalten junger Menschen einfach so vom Himmel gefallen ist.

     

    Das eigentlich Verheerende daran ist, dass dieses Menschen verachtende Spektakel gerade junge Menschen alles andere als "frei" macht. Vielmehr wird jede individuelle, phantasievolle Selbstentdeckung und -findung dadurch im Keim erstickt, und es wird immer schwieriger für junge Menschen, "anders" zu sein und von den kommerziell auferlegten, vermeintlichen "Idealen" und "Idolen" abzuweichen. Deutlicher Indikator dafür ist die gerade unter jungen Menschen drastisch zunehmende Xenophobie, die teils aggressive Ablehnung von allem, was "anders" ist als die kommerziell produzierte, massenmediale Zwangseinfalt. Weswegen dann auch in jedem zweiten Satz Begriffe wie "Missgeburt", "behindert", "Schwuchtel" etc. fallen, wenn jemand nicht dem neuen Zwangsuniformismus à la RTL, Pro7, Viva und MTV entspricht.

     

    Man sieht also einmal mehr, dass die Freiheit der Medien nicht mit der Freiheit von Medien- und anderen Konzernen verwechselt werden sollte, alles zu produzieren und über den Bildschirm gehen zu lassen, wovon sie sich maximalen Profit versprechen. Es ist allerhöchste Zeit, dass Eltern in diesem Lande aufstehen gegen die Allmacht von Massenmedien, die ihre Kinder kommerziell vergewaltigen und ihnen letztlich die Freiheit zur individuellen Entfaltung rauben.

  • HK
    Helmut K.

    dieses pro-argument ist wenig überzeugend. und wenn ich das dann sehe, dann kommt mir echt das kotzen (was hat das mit sport zu tun???):

    http://www.youtube.com/watch?v=3IgJcHEYnbo

  • C
    cienfuegos

    Wenn sich Antifas und Rechte, Hool mit anderen Hools und sonstige Hardcore-man-bin-ich-hart-im-hormon-rausch Typen bei solchen Veranstaltungen maltretyren ist das doch besser als wenn sie das auf der Wiese oder in der Öffentlichkeit machen. Immerhin ist es sonst ja auch ne Straftat :D

     

    Im Ernst Leute lassen sich doch nicht ernsthaft von so nem Sch.... inspirieren und die Leute die es machen tuns als Sport, nix dabei...

     

    Bin selber Boxfan und gucke auch gerne K1 etc. aber diese Veranstaltungen finde ich zu dumpf und ehrlich gesagt auch zu brutal. Aber wie beim Hasch gilt hier: Verbote machens nur interessanter ;)

  • JP
    Jan P. Beer

    ...,einem Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender,...

    Was bitte schön hat das mit dem Thema der Diskussion zu tun?

    Bitte vermeidet solche überflüssigen Einfügungen, die nichts konkretes aussagen.

  • H
    Hagen

    @ Klaus Keller, na ja die Kämpfe sind in den USA Pay-per-view und in Köln ab 18...

     

    Welche Art von Kampfsport besteht nicht aus sinnloser, dumpfer Gewalt? Welcher Sport überhaupt ist sinnvoll? Jedenfalls als Sportübertragung...

    Warum fordert man immer gleich das Verbot von Sport, der einem persönlich unsymphatisch/unbekannt ist, Motorsport z.B.; ich fänds gut Pferdesport zu verbieten, nicht wegen der Tierquälerei, sondern weils langweilig ist!

    Und die Regeln der UFC sind seit den Anfängen in den 90ern nur verschärft worden.

    UFC ist Profisport, mit den dazu gehörigen negativen Seiten, aber noch nicht so korrupt wie Boxen (bisher auch wesentlich ungefährlicher!!) und nicht so verblödet wie Wrestling...

  • D
    d'maddin

    Hallo Herr Wiefelspütz,

    na, hat es vielleicht deshalb mit dem paintball-Verbot nicht geklappt?

    Schauen Sie in den Spiegel und denken Sie über den Begriff "sittenwiedrig" mal richtig nach!

  • TK
    Thomas Kurbjuhn

    Das von den Mainstreammedien beworbene Boxen halte ich für gefährlicher, da dort ein vielfaches von Kopftreffern ausgeteilt wird im Vergleich zum MMA. Da es hier schnell in den Clinch und zum Boden geht, dürften die Gehirnschädigungen im Durchschnitt geringer ausfallen als beim Boxen. Durchs Boxen starben seit 1990 laut Wikipedia 140 Personen, durch MMA erst 3 Menschen, ebenfalls laut Wikipedia. Das wird aber nicht propagiert, da sowohl öffentlich-rechtliche als auch Privatsender und allerlei Promis mit dem Boxen sich selbst aufwerten und auch viel Kohle machen wollen.

  • Z
    zaka

    Wie immer die gleichen platten, unwissenden Vorurteile gegen Free Fight. Profiboxen scheint nie ein Problem gewesen zu sein, obwohl dort das Verletzungsrisiko nicht geringer ist, in den höheren Gewichtsklassen sogar größer als beim Free Fight.

    Das Regelwerk für Free Fight ähnelt einem Telefonbuch einer Kleinstadt.

    Besonders wichtig ist aber die Tatsache, dass Aufgeben beim Free Fight völlig normal ist.

    Bei klassischem Boxen, Muay Thai, Kickboxen, K-1 wird nicht einfach aufgegeben. Dort wird bis zum KO, tech. KO oder Punktentscheidung gekämpft. Beim Free Fight gehen viele Kämpfe nach Würgegriffen und Grapplingtechnicken mit einer Aufgabe aus, ohne dass einer der Kämpfer ernsthaft verletzt wurde.

    Bei anderen Kampfsportarten fließt viel öfter Blut in rauen Mengen. Doch Boxen ist gesellschaftlich anerkannt, es ist selbst für Prominente und Politiker kein Problem sich bei Boxkämpfen zu zeigen. Sollte das einer bei Free Fight wagen würden sich alle auf ihn schmeißen und dafür sorgen dass seine Karriere ganz schnell zu ende wäre.

     

    Natürlich wird dass ignoriert, man schreit lieber gleich nach dem einfachsten und ja achso demokratischen Mittel:

    VERBIETEN

    Eine Schande dass sich die taz zu so einem Schrottkommentar ( ich meine den Contrakommentar) herablässt. Ich hoffe in Zukunft nicht noch mehr von einem solchem journalistischen Müll lesen zu müssen -.-

  • Z
    zaka

    WIe immer die gleichen platten, unwissenden Vorurteile gegen Free Fight. Profiboxen scheint nie ein Problem gewesen zu sein, obwohl dort das Verletzungsrisiko nicht geringer ist, in den höheren Gewichtsklassen sogar größer als beim Free Fight.

    Das Regelwerk für Free Fight ähnelt einem Telefonbuch einer Kleinstadt.

    Besonders wichtig ist aber die Tatsache, dass Aufgeben beim Free Fight völlig normal ist.

    Bei klassischem Boxen, Muay Thai, Kickboxe, K-1 wird nicht einfach aufgegeben. Dort wird bis zum KO, tech. KO oder Punktentscheidung gekämpft. Beim Free Fight gehen viele Kämpfe nach Würgegriffen und Grapplingtechnicken mit einer Aufgabe aus, ohne dass einer der Kämpfer ernsthaft verletzt wurde.

    Bei anderen Kampfsportarten fließt viel öfter Blut in rauhen Mengen. Doch Boxen ist gesellschaftlich anerkannt, es ist selbst für Prominente und Politker kein Problem sich bei Boxkämpfen zu zeigen. Sollte das einer bei Free Fight wagen würden sich alle auf ihn schmeißen und dafür sorgen dass seine Karriere ganz schnell zu ende wäre.

     

    Nartürlich wird dass ignoriert, man schreiht lieber gleich nach dem besten und demokratistischen Mittel:

    VERBIETEN

    Eine Schande dass sich die taz zu so einem Schrottkommentar ( ich meine den Contrakommentar) herablässt. Ich hoffe in Zukunft nicht noch mehr von einem solchem journalistischen Müll lesen zu müssen -.-

  • F
    Florian

    Mich wundert diese ganze Diskussion um MMA doch sehr. Zwar gefällt mir persönlich der harte Kampfstil der MMA nicht so sehr, da ich Halbkontakt Kampfstile bevorzuge, allerdings sehe ich auch keinen Grund darin, MMA zu verteufeln.

    Ist Boxen denn weniger brutal? Nein. Auch dort gibt es KO's und auch dort gab es schon Todesfälle. Der Unterschied zum Boxkampf ist doch letztendlich nur, dass man viel mehr Techniken anwenden darf und die Kämpfe dadurch viel interessanter werden.

    Puh, Menschen sind halt nur begrenzt intelligent und verurteilen sofort alles, was sie nicht kennen, was über ihren Horizont hinausgeht oder was nicht ihren Vorlieben entspricht.

     

    Man siehts ja täglich an den "sinnigen" Vorschlägen unserer Politiker.

     

    Was bei MMA die Attacken auf Gegner, die am Boden liegen angeht: Das ist was anderes, als wenn ein Hilfloser am Boden liegt und angegriffen wird. Es gehört halt zu MMA dazu und die Kämpfer wissen worauf sie sich einlassen. Bei MMA sind auch Judo-Techniken erlaubt und diese beinhalten nunmal viele Techniken für den Bodenkampf. Was aber können die Kämpfer tun, die sich nicht so sehr auf Judo Techniken spezialisieren? Richtig, sie können Treten und Schlagen und andere Techniken anwenden.

    Man ist normalerweise am Boden im Nachteil, aber nicht wehrlos. Es macht also durchaus Sinn, so etwas zu erlauben.

     

    Denkt mal drüber nach.

  • A
    anonym

    Ich glaube da fällt die Beurteilung sehr leicht. Man sehe sich ein Video zum Stickwort Ultimate Fighting bei Myvideo an und schalte aus Ekel gegen so viel Menschenverachtung ab.

    Was da gemacht wird ist keine Kampfkunst sondern eine durchs Auditorium legetimierte Schlägerei. Wenn ich sehe mit welcher Wehemens menschen auf den Schädel gedroschen wird die offensichtlich nicht mehr bei Bewustsein bin zweifle ich an der Ferne des Menschen zum Tier.

  • MK
    Mirko Krokop

    Na doll und ich hatte vor den Autoren lange Respekt. Das, was die Taz bei Computerspielen hinbekommt, gelingt ihr beim MMA nicht mal im Ansatz: Hinter die Kulissen schaun, wirkliches Faktenwissen haben, unaufgeregt mit vernünftig leiser Nüchternheit so wahr an der Wahrheit bleiben wie möglich. Den Artikel können die Autoren höchstens mit oberflächlicher Auswertung von Sekundärquellen zustande gebracht haben.

     

    Es geht beim MMA um möglichst große Brutalität? Quatsch, ja es gibt sie, aber es geht in erster Linie um Kampfkunst und -sport in aller Vielseitigkeit. Brutalität ist ein lächerlich subjektives Kriterium einen Sport zu diffamieren. Sich 10 oder mehr Runden die Gehirnmasse mit 12 Unzen Handschuhen aus den Ohren heraushauen zu lassen oder mit Eisenstollen und gestrecktem Bein jemandem in die Knochen grätschen, DAS ist in meinen Augen brutal!!! Ich mache selber MMA und bei jeder Bundesligazusammenfassung tritt mein Magen die Flucht an.Beleidigungen, abartige Fouls, zwischenmenschliche Abgründe im Umgang (SPUCKEN???), ein ganz gezielter Einsatz von brutaler Gewalt um Spieler aus dem Spiel zu bringen oder Situationen zu "entschärfen". DAS ist abartige Gewalt!! Und zwar ohne Zügelung durch ein Regelwerk!!

    Ich war mit jedem meiner bisherigen Gegner nach dem Kampf am Tresen und wir sind uns immer mit Achtung und Respekt begegnet. Dagegen sind ( ohne hier allzu pauschal zu werden, aber ich habe definitiv mehr Fußballspiele gesehen als die Herren Rüttenauer und Kraus MMA Kämpfe) viele Fußballspieler der letzte ungezügelte Flegelhaufen.

    Durch die Verbotsforderung zeigen die Autoren eine Vorliebe für Entmündigung von Bürgern und ergo Zwangsinfantilisierung, die keines Kommentars bedarf.

    Versuchen sie doch mal einen MMA-Kampf technisch mal wirklich zu hintersteigen! Denn das "Problem" von MMA in der Perzeption liegt nicht in erster Linie in seiner Körperlichkeit, sondern seine manchmal überwältigende technische Komplexität.

  • PP
    Peter Pan

    Wo ist das Problem?

    Zwei Männer hauen sich auf die Fresse und alle anderen schauen zu. Gibt es beim Boxen und asiatischen Kampfsportarten auch.

     

    Typisch deutsch, wenn einem was nicht gefällt, muß gleich ein Verbot her.

  • W
    willy

    Was für ein Argument Herr Krauss! Bis zum 6. Jh. war Pankration Bestandteil der Olympischen Spiele und damit Sport. Soll wohl bald wieder olympisch werden, jemanden fast zu Tode zu Prügeln? Na ja, immerhin ist beißen und in die Augen stechen verboten, wie beruhigend zu wissen.

    Ich wäre ja dafür, Gladiatorenspiele wieder ein zu führen, war ja auch mal in der Antike ein nettes "Sportereignis". Brot und Spiele! Und Angie hebt oder senkt den Daumen....

    Hauptsache wir verbieten virtuelle Pixelmassaker, der Grund allen Übels.

  • V
    V.A.

    Kampfsport ist ein Sport wie jeder andere - egal ob Boxen, Ringen, Fechten, UFC, K1 oder was auch immer. Es gibt feste Regeln, die wegen Bedarf eingeführt wurden (lieber Herr Rüttenauer) und nicht bei Bedarf abgeschafft werden.

    Die Kämpfer sind erwachsene Männer und es hat in der Geschichte der UFC noch NIE einen Todesfall gegeben und noch nie schlimmere Verletzungen, als man sie auch in jedem anderen Profisport hat.

    Und was Kampfsport im öffentlichen Fernsehen angeht: Manch einer stört sich vielleicht daran, mich stört es eher, wenn Geld und Sendezeit für Religionsquatsch wie das Wort zum Sonntag oder erst gestern Morgen der Fronleichnamsgottesdienst verschwendet wird.

     

    Was wird wohl als nächstes gefordert? Verbot von Actionfilmen? Wohl kaum, die haben zu viel Geld im Rücken. "Killerspiele" kann man immer noch zensieren (das gibt es NUR in Deutschland!!) und Paintballer müssen eben Glück haben, damit ihr Sport nicht von Sittenwächtern verboten wird.

  • H
    hellas@t-online.de

    "einem Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender, "sofort den Gewerbeschein entziehen". ".Der Sinn diese Angaben über die Familiengeschichte mit einzubeziehen in die Meinungsmache für einen sinnlosen Gewaltsport erschließt sich mir leider nicht.

    Wie dargelegt wird, bestehen also durchaus Regeln. Diese Regeln hören sich aber ganz so an, als ob durch sie gerade noch ein Abdriften in die Illegalität verhindert werden soll und stattdessen ein kommerzielles Verwerten ziemlich grenzenloser Gewalt ermöglicht werden soll. Gäbe es keinen gesetzlichen Rahmen würde dieser Sport wahrscheinlich noch wesentlich weiter gehen. Honorius hat es uns 1500 Jahre früher vorgemacht wie man mit so etwas umgeht. Früher bestanden übrigens innerhalb der UFC nur ganz minimale Regeln, bis ein gewisser Casinotykoon namens Frank Fertitta aus Las Vegas diesen Sport aus der Schmuddelecke holte. Mit dem Unglück von Menschen sollte kein Geld verdient werden.

  • KK
    Klaus Keller

    ungesehen,ungelesen,kommentiert wie folgt:

    wenn erwachsene menschen aufeinander einschlagen und beide sind damit einverstanden,ok da keine strafbare handlung vorliegt allenfalls eine psychiatrische behandlungsbedürftigkeit.wenn sie damit geld verdienen,ok.wenn leute dabei zusehen auch ok. wenn dieses gewaltverherrlichende spektakel in öffentlich rechtlichen anstalten gezeigt wird und ich zwangsweise über rundfunk und tv gebühren daran beteiligt werde ohne mich wehren zu können, nicht ok. letzteres ärgert mich aber schon bei angeblich normalen boxkämpfen wenn ein moderator einen faustschlag ins gesicht als gelungenen wirkungstreffer bezeichnt.welche art von gesellschaftlicher normalität wollen wir, gewaltverherrlichende pcspiele verbieten und reale im stadion oder tv glotzen?wenn ja bitte erst ab 18 und wenn, dann nur im bezahlfernsehen!

    klaus keller hanau