Pro-kurdischer Nachrichtensender: Özgür Gün in Türkei abgeschaltet
Nach eigenen Angaben wurde die Ausstrahlung des Senders vom Satelliten- und Kabelfernsehanbieter Türksat eingestellt. Online sendet Özgür Gün weiter.
Der Sender mit Zentrale in der kurdischen Metropole Diyarbakir könne jedoch weiter regional und per Internetstream empfangen werden. Der Grund für die Maßnahme war zunächst nicht bekannt.
In den vergangenen Wochen gingen die Behörden in der Türkei vermehrt gegen pro-kurdische Medien vor. Erst am Sonntag waren 25 Mitarbeiter der kurdischsprachigen Zeitung Azadiya Welat festgenommen worden, wie der Sender IMC TV berichtete.
Mitte August hatte ein Gericht wegen des Vorwurfs der Terrorpropaganda die Schließung der Zeitung Özgür Gündem angeordnet. Mehr als 20 Mitarbeiter oder Unterstützer der Zeitung wurden festgenommen, darunter auch die bekannte Autorin Aslı Erdoğan, die weiter in Untersuchungshaft ist.
Schriftstellerverbände in Deutschland fordern die Freilassung von Erdoğan. Nach dem Putschversuch war die Untersuchungshaft per Dekret von zwei auf 30 Tage verlängert worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!