Presserecht wieder auf Standard: Saarland hebt Lex Lafontaine auf
Saarbrücken (dpa) – Im Saarland wird die 1994 auf Veranlassung des damaligen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine (SPD) betriebene Verschärfung des Presserechts wieder aufgehoben. Mit Stimmenmehrheit der CDU billigte der Landtag in Saarbrücken gestern in erster Lesung einen Gesetzentwurf der Christdemokraten, der die so genannte „Lex Lafontaine“ aufhebt und das Saar-Presserecht wieder auf den Standard anderer Bundesländer bringt.
Ministerpräsident Peter Müller (CDU) sagte, nun werde auch an der Saar wieder „Waffengleichheit zwischen Pressefreiheit und Persönlichkeitsschutz“ hergestellt. Die saarländische SPD-Fraktion, der Lafontaine schon länger nicht mehr angehört, enthielt sich in erster Lesung der Stimme. Mit der Änderung soll es Redaktionen auch an der Saar wieder möglich gemacht werden, Gegendarstellungen in einem „Redaktionsschwanz“ zu kommentieren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen