■ Press-Schlag: Qualität abliefern im 112. Länderspiel
„Wir fahren da hin, um Tore zu schießen, wollen in erster Linie Qualität abliefern und uns weiter für die WM einspielen“, sagt Martina Voss vor dem Rückspiel in der Relegation zur Fußballweltmeisterschaft 1999 gegen die Ukraine morgen um 14 Uhr in Kiew. Angst, daß noch etwas schiefgehen könnte, hat die 30jährige Fußballerin vom Pokalsieger und Tabellenzweiten der Bundesliga FCR Duisburg nach dem souveränen 5:0-Sieg im Fuldaer Hinspiel nicht, zumal auch Bettina Wiegmann nach längerer Verletzungspause wieder dabei ist. „Positionsbezogenes, attraktives, sicheres und schnelles Kombinationsspiel ist angesagt. Wenn es die Gelegenheit ergibt, sollen einige Nachwuchsspielerinnen weitere Erfahrungen sammeln“, lautet die Devise von Spielführerin Martina Voss, die morgen ihr 112. Länderspiel bestreitet. Damit löst sie DFB- Trainerin Silvia Neid als Rekordinternationale ab.
„Einen Rekord zu brechen ist immer eine schöne Sache“, sagt sie, „das ist natürlich eine persönliche Bestätigung, die man sich über Jahre erarbeitet hat.“ Besonders hoch hängen will sie die Angelegenheit aber nicht. „Doris Fitschen steht zum Beispiel in Kiew vor ihrem 111. Länderspiel. So wie ich Silvia Neid überrunden werde, wird auch Doris eines Tages an mir vorbeiziehen, und andere Spielerinnen kommen nach.“
Wie lange sie selbst noch international spielen werde, stehe in den Sternen. Natürlich gern bei der WM, die vom 19. Juni bis 10. Juli kommenden Jahres in den USA stattfindet. Schon Platz sieben im 16er-Feld brächte die Qualifikation für Olympia 2000. „Für den Frauenfußball in Deutschland ist es enorm wichtig, daß sich die Nationalmannschaft als Aushängeschild für die WM und die Olympischen Spiele qualifiziert“, sagt Bundestrainerin Tina Theune-Meyer. Ob Martina Voss allerdings auch beim olympischen Turnier noch die Stiefel für das deutsche Team schnüren will, läßt sie vorläufig offen: „Sydney ist noch ziemlich weit weg.“ Rainer Hennies
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