Premiere-Aktionär: Wieder am Ball
Rupert Murdoch steigt überraschend wieder bei Premiere ein. Der Bezahlsender bangt um Fußball-Rechte ab 2009.
Rupert Murdoch meldet sich zurück im deutschen Pay-TV-Markt: Mit 15 Prozent der Anteile ist er jetzt größter Einzelaktionär bei Premiere. Die Pay-TV-Plattform steht nach dem Weggang ihres charismatischen Chefs Georg Kofler im Sommer 2007 vor wichtigen Weichenstellungen.
Das börsennotierte Unternehmen hatte 2007 eher maue Zahlen vorgelegt und seine optimistische Prognose für 2008 zurückgezogen, weil der Ausgang des TV-Pokers um die Live-Rechte der Fußball-Bundesliga ab 2009 weiter unklar ist. Premiere ist stark vom Fußball abhängig, Murdoch könnte nun bei der Finanzierung helfen.
Branchenkreise rechnen damit, dass er zudem langfristig plant, Premiere ganz zu übernehmen, um selbst den Kurs bestimmen zu können. Der mit seinen Pay-TV-Sendern in aller Welt erfolgreiche Medienunternehmer dürfte dagegen keine Lust darauf haben, seine bisherigen Erfahrungen mit Pay-TV in Deutschland zu wiederholen: Bis zur Pleite war Murdoch schon einmal Minderheitsgesellschafter bei Premiere, das damals zur Kirch-Gruppe gehörte.
Kirch vermarktet heute im Liga-Auftrag die Fußball-Rechte - man kennt sich also. Premiere gilt schon länger als Übernahmekandidat, auch der französische Mischkonzern Vivendi soll interessiert sein. Gut ist das zunächst mal für die Aktie: Sie legte gestern deutlich zu. STG
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!